Arnold Schwarzenegger (71) über sein Comeback als Terminator
«Es ist kein Spass, älter zu werden»

Mit über 70 Jahren schlüpft Arnold Schwarzenegger noch einmal in die Rolle der wortkargen Maschine, die Lederjacke und schwere Knarren trägt. Im SonntagsBlick-Interview verrät die Actionfilm-Ikone, wie schwierig das Altern in diesem Business ist.
Publiziert: 28.07.2019 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 08:16 Uhr
Interview: Dierk Sindermann

Er ist zurück in seiner absoluten Paraderolle: Arnold Schwarzenegger (71) spielt in «Terminator: Dark Fate» den berühmten Cyborg T-800, ein menschenähnlicher Roboter, der gebaut wurde, um die Menschheit auszurotten, ihr dann aber beim Überleben hilft. 1984 kam der erste «Terminator»-Film in die Kinos. 35 Jahre später schlüpft der österreichische Actionstar nun erneut in die legendäre Rolle – und er ist nicht alleine.

In «Dark Fate» ist auch Linda Hamilton als Sarah Connor wieder mit an Borrd. Ihr letzter «Terminator»-Auftritt war 1991 in «Terminator 2 – Tag der Abrechnung». Für viele Fans geht damit ein Traum in Erfüllung, auf dieses Wiedersehen haben sie jahrelang gewartet ...
Arnold Schwarzenegger: Ja, irre. Über 25 Jahre sind vergangen und hier ist sie wieder – die knallhärteste Frau auf der Leinwand.

Das müssen Sie ja als Mann, der jeden Tag ins Gym geht, beurteilen können.
Ich bin in die Jahre gekommen, aber sie ist bereit, an die Stunts von damals anzuknüpfen. Ich habe mit ihrem Trainer gesprochen. Der hat sie stundenlang am Strand durch den Sand laufen lassen. Sie hat Märsche mit 25 Kilo Gewicht auf dem Rücken gemacht – und nie aufgegeben.

Zurück in seiner Paraderolle: Arnold Schwarzenegger spielt noch einmal den Terminator.
Foto: DUKAS
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Wie war das Wiedersehen mit ihr?
Wunderbar. Als Mensch ist sie ein Schatz. Ich habe sie einfach lieb.

Haben Sie eine Lieblingsszene zusammen?
Also Linda hat mal gesagt, dass es die aus dem Jahr 1984 war, wo ich nackt herumgelaufen bin (grinst).

Mal abgesehen von Ihrem Körper und Ihren Muskeln – was ist Ihre grösste Stärke?
Eindeutig die Kraft meines Willens und meine immense Vorstellungskraft. Ich kann meine Ziele unheimlich gut visualisieren und sie dann unermüdlich verfolgen. Nicht jeder hat dieses Talent. Ich war von Natur aus nämlich nie der Beste auf meinem Gebiet. Nicht der beste Bodybuilder, nicht der beste Schauspieler. Ich habe mich mit reiner Willenskraft durchgesetzt, bin Mr. Olympia geworden. Für meine erste Rolle habe ich damals Schauspielunterricht genommen und hatte einen Sprachtrainier, um meinen Akzent wegzubekommen … Wissen Sie was? Ich sollte eigentlich mein Geld zurückfordern (lacht).

Wie fühlen Sie sich körperlich heutzutage?
Leider nicht mehr so gut wie vor 35 Jahren beim ersten Teil. Ich kann Ihnen sagen, es ist wirklich kein Spass, älter zu werden. Vielleicht leide ich mehr darunter als andere. Denn ich sah einst Mr. Universum vor mir, wenn ich in den Spiegel geschaut habe. Ich habe meinen Zenit eindeutig überschritten. Ich bin fast 72. Ich habe übrigens diesen Dienstag, 30. Juli, Geburtstag, falls mir jemand Geschenke schicken will (lacht).

Was ist das Härteste am Älterwerden?
Dass sich dein Körper zu deinen Ungunsten verändert. Er stellt weniger Testosteron her, weshalb du weniger Muskeln aufbaust. Du kannst alles tun und so viel Workout machen, wie du willst, es kommt nicht wieder. Und du verletzt dich leichter und bekommst aus heiterem Himmel Gesundheitsprobleme. Meine Achillessehne war immer schon mein Herz, und ich muss sehr gut drauf achtgeben.

Und doch gibt es nicht viele, die in den 70ern noch so fit sind.
Da haben Sie natürlich recht. Ich schätze mich schon sehr glücklich, dass ich noch so gut in Form bin. Ich radle jeden Morgen mit meinem Fahrrad zum Gold’s Gym nach Venice Beach.

Sie waren sehr jung, als Sie aus Österreich hierhergekommen sind. Seither stehen Sie durchgehend im Rampenlicht. Wie gehen Sie damit um, dass Sie immer und überall erkannt werden?
Es macht mir wirklich nichts aus. Ich wollte doch schon immer, dass die Menschen meine Filme sehen oder mich als Gouverneur unterstützen. Dann kann ich mich ja nicht darüber beschweren, dass Leute auf mich neugierig sind und ich keine Privatsphäre habe. Ich habe es schon immer geliebt, Aufmerksamkeit zu bekommen (lacht). Und die kriege ich überall auf der Welt. Daher brauch ich auch keinen Seelenklempner, der sie mir gibt.

Ihre älteste Tochter Katherine hat gerade geheiratet. Freuen Sie sich schon darauf, Opa zu werden?
Versuchen Sie gerade, (Schwiegersohn, Anm. der Redaktion) Chris Pratt dazu zu inspirieren, in Aktion zu treten (lacht)? Das ist witzig. Ich werde ihn heute Abend sehen und es ihm ausrichten: Ein Journalist sagt, dass ihr jetzt mal mit dem Kindermachen loslegen sollt.

Aber Sie wollen doch auch Enkel, oder?
Auf jeden Fall. Wann auch immer es passiert, ich freue mich drauf. Ich glaube, alle Eltern freuen sich darauf, Grosseltern zu werden. Und Katherine ist prädestiniert dafür, eine Familie zu gründen.

Die steirische Eiche

Arnold Schwarzenegger wurde am 30. Juli 1947 in Thal, Steiermark, Österreich, geboren. 1968 wanderte der junge Bodybuilder in die USA aus. Dort wurde er zum siebenfachen Mr. Olympia gekürt und zu einem der grössten Actionhelden Hollywoods, der mit Rollen als «Conan, der Barbar» und der «Terminator»-Reihe Filmgeschichte schrieb. 1986 heiratete er Maria Shriver, die Nichte von John F. Kennedy, mit der er vier Kinder hat – 2011 trennte sich das Paar. Von 2003 bis 2011 war Schwarzenegger der 38. Gouverneur Kaliforniens.

Arnold Schwarzenegger wurde am 30. Juli 1947 in Thal, Steiermark, Österreich, geboren. 1968 wanderte der junge Bodybuilder in die USA aus. Dort wurde er zum siebenfachen Mr. Olympia gekürt und zu einem der grössten Actionhelden Hollywoods, der mit Rollen als «Conan, der Barbar» und der «Terminator»-Reihe Filmgeschichte schrieb. 1986 heiratete er Maria Shriver, die Nichte von John F. Kennedy, mit der er vier Kinder hat – 2011 trennte sich das Paar. Von 2003 bis 2011 war Schwarzenegger der 38. Gouverneur Kaliforniens.

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