Im Dolby Theatre in Los Angeles wurde heute Nacht zum 90. Mal der Oscar verliehen. Das Kinomärchen «The Shape of Water» ist mit vier Oscars ausgezeichnet worden. Das Werk des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro gewann die wichtigsten Trophäen als bester Film und für die beste Regie.
Der Oscar für den besten Hauptdarsteller ging an Gary Oldman in «Darkest Hour»! Für den Briten ist es der erste Oscar. Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin ging an Frances McDormand in «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri».
Spitzen zum Missbrauchs-Skandal in Hollywood
Moderator Jimmy Kimmel führte durch den Abend. Er hatte die Gala mit zahlreichen Spitzen zum Missbrauchsskandal in Hollywood eröffnet. «Oscar ist derzeit der beliebteste und am meisten respektierte Mann», sagte der 50-Jährige in der Nacht zu Montag.
Dabei fuhr der Komiker Kimmel: «Er hält seine Hände dort, wo man sie sehen kann.» Er sei nie unflätig, und am wichtigsten: «Kein Penis. Das ist ein Mann, von dem wir mehr in dieser Stadt brauchen.» Kimmel spielte damit auf die Missbrauchsvorwürfe gegen Produzent Harvey Weinstein und weitere Männer im Filmgeschäft an.
Kimmel besuchte Kino-Gänger um die Ecke
Die lange Oscar-Nacht versuchte erneut, mit witzigen Einlagen das Publikum bei der Stange zu halten. In Begleitung von Filmstars wie Mark Hamill, Emily Blunt, Lupita Nyong'o, Regisseur Guillermo del Toro und vielen anderen brachte Jimmy Kimmel Snacks und Hot Dogs ins voll besetzte Chinese Theatre um die Ecke, wo die Kinobesucher die Oscar-Verleihung live auf der Leinwand verfolgten.
«Ihr seid live bei den Oscars», rief Kimmel den fassungslosen Zuschauern zu. Das Publikum im Saal der Oscar-Gala und die Leute im Chinese Theatre winkten sich über die Leinwand gegenseitig zu. Kimmel dankte den Anwesenden dafür, dass sie Kino-Gänger sind.
Kimmel beendet die Oscar-Nacht mit einem Seitenhieb gegen Matt Damon, als er meinte: «Entschuldigung, Matt Damon, wir haben leider keine Zeit für dich». Schon seit Jahren ist es ein Running Gag seiner «Late Show», am Ende der Show gegen den Schauspieler zu sticheln.
Was sonst noch geschah
Und sonst? Auf Twitter gab vor allem zu reden, wie langweilig die Oscar-Gala dieses Jahr war. Für viele lief das ganze viel zu Glatt ab – ohne Aufreger und Pannen, die Show sei zu vorhersehbar gewesen. Tuschelthemen gab es dann doch noch ein paar: So kam Jodie Foster (55) auf Krücken. Meryl Streep sei es gewesen, witzelte sie. In Tat und Wahrheit zog sie sich die Beinverletzung beim Skifahren zu. Und auch über Jennifer Lawrence (27) und Helen Mirren (72) wurde getuschelt. Erstere soll ein bisschen zu tief ins Glas geschaut haben und Mirren genehmigte sich auf dem Teppich einen Tequila-Shot. (SDA/paf)