«3 Engel für Charlie»
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Der offizielle Trailer:«3 Engel für Charlie»

Die feministische Revolution bleibt aus
«3 Engel für Charlie» ist zum Gähnen

«Frauen können alles, was Männer auch können», ist der erste Satz, den Kirsten Stewart in «3 Engel für Charlie» haucht. Auch wenn die Aussage stimmt: Dieser Film ist ein denkbar schlechtes Beispiel dafür.
Publiziert: 17.12.2019 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2020 um 11:35 Uhr
Manuel Kellerhals

«3 Engel für Charlie» ist ein Film von und für Frauen. Elizabeth Banks (45) führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch und übernahm eine der Hauptrollen. Neben ihr schiessen, prügeln und rasen Kristen Stewart (29), Naomi Scott (26) und Ella Balinska (23) als die neue Generation Engel durch Europa. Männer spielen in dem Remake der TV-Serie aus den 70ern eine Nebenrolle. Im immer noch maskulinen Action-Genre ist das erfrischend und wichtig. Oder wäre es jedenfalls gewesen, wäre das Remake gelungen.

Denn leider ist «3 Engel für Charlie» höchstens ein mittelmässiger Action-Film, den man nur wenige Stunden nach dem Kino-Besuch wieder vergisst.

Hektischer Schnitt vermiest Action-Szenen

Dabei hätte der Blockbuster noch nicht mal eine bahnbrechende, clevere Handlung gebraucht. Denn Genre-Kracher wie die «Fast & Furious»-Reihe zeigen: Solange die Action stimmt, kann man vieles verzeihen. «3 Engel für Charlie» ist aber so hektisch geschnitten, dass man manchmal nicht einmal genau weiss, was gerade passiert. Die Action-Szenen sind weder kreativ noch besonders aufregend. Verfolgungsjagden und Schiessereien wie diese hat man so schon tausendmal gesehen. Dazwischen passiert oft gar nichts. Und somit ist «3 Engel für Charlie» das, was ein Action-Film niemals sein darf: grösstenteils langweilig.

«3 Engel für Charlie» kommt am 2. Januar in die Kinos.
Foto: IMDb
1/10

Dieser Mangel wiegt umso schwerer, als man dadurch zu viel Zeit hat, Löcher in die dünne Handlung zu stechen. Wieso braucht Wissenschaftlerin Elena Houghlin (Naomi Scott) überhaupt die Hilfe der Engel, um einen Wirtschaftsskandal aufzudecken? Wäre ein Gang zur Presse oder ein Social-Media-Post nicht einfacher gewesen? Und was hat die angeblich weibliche Zielgruppe davon, dass Kirsten Stewarts Nippel durch ihre schusssichere Weste sichtbar sind?

Die eigentlich wichtige Girl-Power-Message verschwindet so schnell hinter Designer-Kleidern und Schminke. Frauen gut, Männer böse – weiter will der Film nicht denken. Und damit kann man 119 Minuten nun mal nicht füllen. (klm)

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