Emily Blunt über ihr Liebesglück
«Mein Mann ist wie ein Sechser im Lotto»

Im Horrorfilm «A Quiet Place 2» muss sie um ihr Überleben kämpfen. Privat hat Emily Blunt (38) weitaus mehr Glück, wie sie im Interview mit Blick erzählt.
Publiziert: 02.06.2021 um 06:26 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2021 um 09:23 Uhr
Emily Blunt gehört zu den bekanntesten Charakterdarstellerinnen Hollywoods.
Foto: CHRIS PIZZELLO/INVISION/AP
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Interview: Dierk Sindermann

Eine postapokalyptische Welt, in der eine Familie gegen unheimliche Kreaturen um ihr Überleben kämpfen muss: «A Quiet Place» jagte den Zuschauern 2018 erfolgreich Angst ein. Im zweiten Teil des Horrorfilms ist Emily Blunt (38) alias Evelyn auf sich allein gestellt. Sie muss sich und ihre Kinder ohne ihren Film-Ehemann John Krasinski (41), mit dem sie auch im echten Leben verheiratet ist, gegen die Monster verteidigen.

Blick: Was ist denn mit John im Film geschehen?
Emily Blunt: Ich will das nicht vorwegnehmen. Aber ich stehe plötzlich ohne Partner und ohne unseren sicheren Rückzugsort da. Unser Haus wurde zerstört und ich muss mich mit meinen beiden Kindern und einem neugeborenen Baby draussen allein durchschlagen. Es gibt zwar noch andere Menschen in der Gegend, aber ich weiss nicht, wem ich trauen kann. Ich werde zur Bärenmutter, der es allein darum geht, ihre Jungen mit allen Mitteln zu verteidigen.

Gegen Monster, die aus heiterem Himmel aufgetaucht sind. Das passt in die jetzige Zeit. Ein unsichtbarer Killer, der plötzlich die Welt terrorisiert.
Es ist schon krass, wie viel mehr sich die Leute 2021 mit diesem schrecklichen Konzept identifizieren können. Der Film sollte ja schon letztes Jahr herauskommen, doch der Start wurde wegen der Pandemie gecancelt. Deshalb hingen während des ersten Lockdowns die Poster von «A Quiet Place 2» noch monatelang im menschenleeren New York und Los Angeles herum. Ich wurde ständig von Leuten darauf angesprochen, wie schaurig sie es fanden. Ich fand es auch unheimlich.

Können wir etwas aus dem Film in unsere Realität übertragen?
Ja. Dass es schwieriger ist, gegen einen so mächtigen Feind zu kämpfen, wenn die Gesellschaft zerbrochen ist. Wir Menschen müssen zusammenhalten und eine Gemeinschaft bilden, wenn wir am Ende siegen wollen.

Wären Sie nicht mit ihm verheiratet – wie würden Sie John Krasinski als Regisseur bewerten?
Als Perfektionisten, der ein Nein als Antwort nicht akzeptiert. Ausser es kommt von mir (lacht)! Ansonsten findet er immer einen Weg, sich seine kreative Version zu erfüllen. Er beisst sich fest. Das liebe ich an ihm.

Können Sie ein Beispiel geben?
Am Anfang des Films gibt es eine Autoszene, die das Studio aus dem Drehbuch streichen wollte, weil sie technisch nicht machbar war. Doch John hat ein spezielles Kamera-Equipment aus Deutschland bestellt. Mit dem konnte man durchs Autodach filmen.

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Ist es schwierig, mit dem Lebenspartner zusammenzuarbeiten?
Mit genug Whiskey kommt man da schon durch. Ernsthaft: Bei uns klappt es ziemlich gut, weil wir sehr ähnliche Vorstellungen haben vom Leben. Als Ehemann und Vater ist er wie ein Sechser im Lotto. Ich bin mir sicher: Wir waren füreinander bestimmt. Wir schätzen und respektieren uns auch beruflich.

Ihre Töchter sind 7 und 4. Haben Sie als Mama auch einen «Quiet Place» – einen Rückzugsort, an dem Sie mal Ihre Ruhe haben?
Absolute Ruhe habe ich selten. Am ehesten, wenn ich John mit den Girls aus dem Haus schicke. Nur dann kann ich auch mal ein Buch lesen.

Im Film wachsen Sie als Mutter, die ihre Kids verteidigt, über sich hinaus. Ist das Ihnen im echten Leben auch schon passiert?
Es gab schon einige kritische Momente. Unser ältere Tochter Hazel ist kürzlich von ihrem Scooter gestürzt und hat sich brutal das Kinn aufgeschlagen. Mitten auf der Strasse in New York. John hat sie auf den Arm genommen und wir sind in Rekordzeit an 15 Häuserblöcken vorbei in die Notaufnahme gerannt. Dort musste sie mit 15 Stichen genäht werden. Grauenvoll.

Der Film spielt mit Urängsten. Was ist Ihre grösste Angst?
Jemanden zu verlieren, den ich liebe. Ich habe das bisher zum Glück erst einmal erlebt. Als meine Oma gestorben ist. Ich versuche, nicht an Leid zu denken, sondern mich auf die schönen Aspekte des Lebens zu konzentrieren: die Kinder, die Liebe, den Job. Ich bin sehr dankbar für mein Leben.

Per Zufall Schauspielerin

Ihr Vater ist Anwalt, ihre Mutter Lehrerin: Die Engländerin Emily Blunt begeisterte sich früh für das Cello-Spiel. Im Schultheater entdeckte sie per Zufall die Schauspielerei. Ihren ersten TV-Auftritt hatte sie 2003. Schnell startete sie auch im Kino durch. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören «Der Teufel trägt Prada» (2006), «Sicario» (2015) und «Girl on a Train» (2016). Blunt war von 2005 bis 2008 mit Jazz-Sänger Michael Bublé (45) liiert, 2010 heiratete sie den Schauspieler John Krasinski, mit dem sie zwei Töchter hat.

Ihr Vater ist Anwalt, ihre Mutter Lehrerin: Die Engländerin Emily Blunt begeisterte sich früh für das Cello-Spiel. Im Schultheater entdeckte sie per Zufall die Schauspielerei. Ihren ersten TV-Auftritt hatte sie 2003. Schnell startete sie auch im Kino durch. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören «Der Teufel trägt Prada» (2006), «Sicario» (2015) und «Girl on a Train» (2016). Blunt war von 2005 bis 2008 mit Jazz-Sänger Michael Bublé (45) liiert, 2010 heiratete sie den Schauspieler John Krasinski, mit dem sie zwei Töchter hat.

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