Filmfestival Venedig
Goldener Löwe geht an «The Woman Who Left»

Venedig – Das Drama «The Woman Who Left» des philippinischen Regisseurs Lav Diaz hat den Goldenen Löwen der 73. Internationalen Filmfestspiele Venedig gewonnen. Es ist der erste Hauptpreis des Festivals, der in das asiatische Land geht.
Publiziert: 10.09.2016 um 21:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:28 Uhr
Der Film «The Woman Who Left» von Lav Diaz gewann den Goldenen Löwen in Venedig.
Foto: KEYSTONE/AP ANSA/CLAUDIO ONORATI

Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Das in Schwarz-Weiss gedrehte Werk des 57-jährigen Regisseurs erzählt von einer Frau, die 30 Jahre lang zu Unrecht inhaftiert war und dann versucht, wieder in ihr Leben zurückzufinden. Der Film dauert fast vier Stunden.

Den Grossen Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, vergab die Jury an den Thriller «Nocturnal Animals» des US-Modedesigners Tom Ford.

Als beste Schauspieler wurden die US-Amerikanerin Emma Stone und der Argentinier Oscar Martínez ausgezeichnet. Stone gewann für ihre Leistung in dem Musical «La La Land» von Damien Chazelle; Martínez für seinen Part in der Tragikomödie «El ciudadano ilustre».

Als beste Nachwuchsdarstellerin wurde die Deutsche Paula Beer ausgezeichnet. Die 21-Jährige erhielt den Preis für ihre Rolle in dem Drama «Frantz» des Franzosen François Ozon. Darin verkörpert sie eine junge Frau, die nach dem Ersten Weltkrieg um ihren Verlobten trauert und dann einen französischen Soldaten trifft.

Der Spezialpreis der Jury ging an die Regisseurin Ana Lily Amirpour für das Kannibalendrama «The Bad Batch». Für das beste Drehbuch wurde Noah Oppenheim für «Jackie» (Regie: Pablo Larraín) über die ehemalige First Lady der USA, Jackie Kennedy, ausgezeichnet.

Den Preis für die beste Regie teilten sich der Mexikaner Amat Escalante für «La Región Salvaje (The Untamed)» und der Russe Andrej Kontschalowski für «Paradise». Am Film «La Región Salvaje (The Untamed)» war unter anderem auch die Schweiz beteiligt (Bord Cadre Films, Genf).

Im Hauptwettbewerb kandidierte die Schweizer Koproduktion «Spira mirabilis» des italienischen Regie-Duos Martina Parenti und Massimo d'Anolfi. Der Streifen, der das menschliche Streben nach Unsterblichkeit reflektiert, war einer von zwei Dokfilmen im Hauptwettbewerb.

Im Kurzfilmwettbewerb der Sektion Orizzonti war die Schweiz ebenfalls beteiligt: «Ruah» ist die erste Regiearbeit des bisher als Schauspieler tätigen Bündners Flurin Giger. Besetzt ist er unter anderem mit Mona Petri und dem Nachwuchstalent Annina Walt, die letztes Jahr in «Nichts passiert» und «Amateur Teens» positiv aufgefallen ist.

Im Wettbewerb hatten 20 Beiträge um die Auszeichnungen konkurriert. Mit Wim Wenders war auch ein deutscher Filmemacher im Rennen gewesen. Er ging mit seinem in 3D gedrehten Werk «Die schönen Tage von Aranjuez» aber leer aus.

Präsident der neunköpfigen Jury war in diesem Jahr der britische Regisseur Sam Mendes («American Beauty», «Spectre»). Zur Jury gehörte auch die deutsche Schauspielerin Nina Hoss.

Das Filmfest Venedig ist das älteste der Welt. Es gehört neben den Festivals in Berlin und Cannes zu den wichtigsten der Branche. Im vergangenen Jahr hatte das Drama «Caracas, eine Liebe» des Regisseurs Lorenzo Vigas aus Venezuela den Goldenen Löwen gewonnen.

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