Sean Connery und die Schweiz
Der Furkapass ging mit ihm um die Welt

Sean Connery (†90) hat mit «Goldfinger» eine weltweite 007-Begeisterung ausgelöst. Darin prominent vertreten: Die Umgebung des Furkapasses, wo eine der Schlüsselszenen des Films gedreht wurde.
Publiziert: 31.10.2020 um 15:37 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2020 um 14:59 Uhr

Nicht nur das Schilthorn wurde durch einen James-Bond-Film weltbekannt, auch die Furkapassstrasse hatte ihren grossen Moment mit «Agent 007». Sogar eine Kurve ist nach Bond benannt.

In «Goldfinger» (1964) jagt James Bond (Sean Connery) den Bösewicht Auric Goldfinger (Gert Fröbe). Auf diesen abgesehen hat es auch Tilly Masterson (Tania Mallet). Bei einer Verfolgungsjagd auf der Furkapassstrasse zerstört Bond die Reifen von Mastersons Wagen und nimmt sie anschliessend in seinem Aston Martin DB5 bis nach Andermatt mit.

«James-Bond-Goldfingerkurve» auf der Urner Seite des Passes

Im Mittelpunkt stand die weit ausladende Kurve auf der Urner Seite des Furkapasses, die heute «James Bond-Goldfingerkurve» genannt wird. Im Film stoppt der Geheimagent zudem an der Tankstelle Aurora in Andermatt, um Tilly Masterson auszuladen.

Sean Connery verhalf im Film «Goldfinger» dem Furkapass zu Weltruhm.
Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
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An dem Ort kann nicht mehr getankt werden, Original-Requisiten lassen aber Schnappschüsse zu. Bei Goldfingers Firma «Auric Enterprises» handelte es sich in Wirklichkeit um die Pilatus-Flugzeugwerke in Stans NW.

Mindestens einmal Käsefondue

«Goldfinger» war der dritte Bond-Streifen mit Sean Connery. Der Schauspieler landete gemäss dem Buch «The Goldfinger Files» am 5. Juli 1964 in Zürich. Danach ging seine Reise weiter nach Andermatt für die mehrtägigen Dreharbeiten mit dem 50-köpfigen Filmteam. Untergebracht war das Team im Hotel Bergidyll. Das tagsüber produzierte Filmmaterial wurde im Skiraum des Hotels entwickelt. Abends gab es mindestens einmal Käsefondue für Connery.

Peter Wälty, der das Buch mitverfasste, stellt fest, dass für Dreharbeiten damals völlig andere Regeln galten. «Sie fanden in aller Öffentlichkeit statt. Das wäre heute undenkbar», sagt er. Seiner Meinung nach hat die Region Urserental die Gelegenheit zu wenig genutzt, Profit aus den berühmten Bond-Szenen zu ziehen. «Natürlich hat man sich 1964 noch keine Vermarktungsrechte gesichert, wie später das Schilthorn oder das österreichische Sölden», sagt er. Aber er ist erstaunt, wie wenig sich Andermatt in den letzten 56 Jahren für die Bond-Heritage interessiert hat. Das soll sich ändern: Ab Januar 2021 gibt es im Talmuseum Useren in Andermatt eine Ausstellung zum Bond-Film, in der auch die Tankstelle vom Streifen nachgebaut wird. Wälty: «Endlich wird die Alpensequenz, die internationale Filmgeschichte geschrieben hat, entsprechend gewürdigt.»

(imh/sda)

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