Sexuelle Belästigung
Weinstein aus US-Filmakademie ausgeschlossen

Harvey Weinstein ist aus der US-Filmakademie ausgeschlossen worden. Die die für die Oscar-Verleihung zuständige Akademie will damit ein Zeichen setzen, dass «die Ära des vorsätzlichen Ignorierens und der schändlichen Komplizenschaft bei sexuell aggressivem Verhalten sowie Belästigung am Arbeitsplatz in unserer Branche» vorbei sei.
Publiziert: 14.10.2017 um 22:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:25 Uhr

Der in einen Sexskandal verwickelte Filmproduzent Harvey Weinstein ist aus der US-Filmakademie ausgeschlossen worden. Das teilte die für die Oscar-Verleihung zuständige Akademie am Samstag nach einer Sitzung ihres 54-köpfigen Vorstands in Los Angeles mit.

Diese Entscheidung solle die Botschaft aussenden, dass «die Ära des vorsätzlichen Ignorierens und der schändlichen Komplizenschaft bei sexuell aggressivem Verhalten sowie Belästigung am Arbeitsplatz in unserer Branche vorbei ist», erklärte der Zusammenschluss von Filmschaffenden.

Nun folgen Verhaltensstandards

Die Akademie kündigte ausserdem an, dass sie «ethische Verhaltensstandards» festsetzen wolle. Diese hätten alle Mitglieder der Akademie in vorbildhafter Form zu beachten.

Der vormals mächtige Hollywoodmogul Weinstein wird von vier Frauen beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Zahlreiche weitere Frauen, darunter Stars wie Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Rosanna Arquette, bezichtigen den 65-Jährigen sexueller Übergriffe anderer Art.

Weinstein war wegen der Vorwürfe bereits vor einer Woche von seiner eigenen Produktionsfirma entlassen worden.

Mehr als 80 Oscars

Seine mit den Miramax-Studios und der Weinstein Company produzierten Filme wurden von der Academy mit über 80 Oscars ausgezeichnet. Fünf davon bekamen den Oscar als bester Film, für «Shakespeare in Love» gewann Weinstein den Oscar als bester Produzent.

Weinstein war seit mehr als 20 Jahren Teil der FIlm-Akademie. Um eine Mitgliedschaft kann man sich nicht bewerben. Eine Oscar-Nominierung oder mindestens zwei Fürsprecher aus den Reihen der Mitglieder sind neben der fachlichen Eignung Voraussetzung für eine mögliche Einladung. Aktuell hat die Filmorganisation mehr als 8400 Mitglieder, die 17 verschiedene Berufszweige vertreten. (SDA/vof)

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