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Wegen Sicherheitsbedenken
ZFF streicht öffentliche Vorführungen zu «Russians at War»

Das Zurich Film Festival hat entschieden, den umstrittenen Kriegsfilm «Russians at War» nicht öffentlich zu zeigen. Der Dokumentarfilm sorgte schon jetzt für einige Diskussionen.
Publiziert: 26.09.2024 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 07:55 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • ZFF zeigt «Russians at War» nicht öffentlich
  • Film bleibt im Wettbewerb trotz Sicherheitsbedenken
  • Bereits verkaufte Tickets werden zurückerstattet
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Das ZFF wird keine öffentlichen Vorführungen des umstrittenen Dokumentarfilms «Russians at War» zeigen.
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Silja AndersRedaktorin People

Das Zurich Film Festival (ZFF) hat entschieden, den umstrittenen Dokumentarfilm «Russians at War» über den Krieg in der Ukraine nicht öffentlich zu zeigen. Das teilten die Veranstalter in einer Pressemitteilung mit.

«Das Zurich Film Festival (ZFF) hat aufgrund von Sicherheitsüberlegungen entschieden, den kanadisch-französischen Dokumentarfilm RUSSIANS AT WAR nicht öffentlich vorzuführen», heisst es von Seiten des ZFF. «Die Sicherheit unseres Publikums, der Gäste, Partner und Mitarbeitenden steht für das ZFF an oberster Stelle.»

Film bleibt weiterhin im Wettbewerb

Der Film bleibe weiterhin im Dokumentarfilm-Wettbewerb des ZFF, heisst es weiter. «Aufgrund der aktuellen Lage wird die Regisseurin Anastasia Trofimova nicht nach Zürich reisen», erklärt die Medienstelle des ZFF. Bereits verkaufte Tickets würden zurückerstattet.

Der Film «Russians at War» sorgte schon im Vorfeld für Diskussion. Der kanadischen Dokumentarfilmerin Trofimova, die russische Wurzeln hat, wurde vorgeworfen, Kriegspropaganda für den Kreml zu betreiben. Vor allem Ukrainerinnen und Ukrainer zeigten sich empört über den Film. Für den Film begleitete die Regisseurin mehrere Monate eine russische Militäreinheit im Krieg gegen die Ukraine. Die Dokumentation zeige laut Trofimova das Leben von «unorganisierten und desillusionierten» russischen Soldaten in der Ukraine.

Das Toronto Film Festival sagte aufgrund von Drohungen die Vorführungen des Films zunächst ab. Später wurde der Film aber dann trotzdem gezeigt – jedoch erst einige Tage nach Beendigung des Film Festivals. Ob das ZFF dies genauso handhaben wird, ist bisher nicht bekannt.

Das Aussenministerium der Ukraine hat inzwischen zum Entscheid des ZFF Stellung genommen und begrüsst diesen. Gleichzeitig ruft das Ministerium auf X (ehemals Twitter) das Zurich Film Festival jedoch auch dazu auf, den Film ganz aus dem Wettbewerb zu nehmen. Man solle Russland keine Bühne geben und «keine Chance für ihre Stimmen, Verbrechen vor der breiten Öffentlichkeit zu beschönigen.»

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Das Zurich Film Festival hat auf den Post bisher nicht reagiert.

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