Sophie Marceau (55) schwärmt von ihrem Durchbruch
«Ich liebe ‹La Boum› noch immer»

Sie war einst Teenie-Idol, dann die Bond-Gegenspielerin: Sophie Marceau verrät am Locarno Film Festival, wie sie ihre Rollen auswählt.
Publiziert: 10.08.2022 um 01:25 Uhr
Interview: Anita Plozza

Einer der Höhepunkte am diesjährigen Locarno Film Festival ist der Film «Une femme de notre temps» – in der Hauptrolle Sophie Marceau (55). Eine aussergewöhnliche Rolle für die französische Schauspielerin, an die sich fast alle aus dem Teenager-Film «La Boum» (1980) erinnern. Marceau spielt im neuen Film Juliane, eine Polizeikommissarin in Paris mit grosser moralischer Integrität. Doch als sie das Doppelleben ihres Mannes entdeckt, beginnt sie Taten zu begehen, die sie sich selbst nie zugetraut hätte.

Wie gefällt Ihnen Locarno?
Sophie Marceau: Was soll ich sagen, es ist traumhaft. Ich bin zum ersten Mal hier in der Region, leider kann ich nur zwei Tage bleiben. Ich wünschte, ich könnte mehr Zeit in Locarno verbringen.

Sie wurden dank «La Boum» schon mit 13 Jahren zum Star. Nervt es Sie nie, wenn Sie noch heute auf den Film angesprochen werden?
Nein, überhaupt nicht, dieser Film war der Start für meine Karriere. Ich liebe «La Boum» noch immer. Auch wenn ich heute andere Themen bevorzuge.

Wirft sich gerne in Pose: Sophie Marceau zu Gast am Locarno Filmfestival.
Foto: Getty Images
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Was hat sich seit «La Boum» verändert?
Vieles und doch nichts. Alles muss schneller gehen, sofort sind alle News auf Social Media. Heute wird ein Film in sechs Wochen gedreht, früher plante man dafür zwölf Wochen ein. Aber ich mag das irgendwie, es entspricht meinem Naturell.

Nach welchen Kriterien entscheiden Sie sich für eine Rolle?
Wenn ich zu lange darüber nachdenken muss, ist es meistens nicht das richtige. Es ist, wie wenn Sie in einen Laden gehen und sich lange überlegen, ob sie etwas kaufen sollen. In diesem Fall lieber bleiben lassen.

Ihr neuer Film «Une femme de notre temps» ist alles andere als leichte Kost. Wie viel von Ihnen steckt in der Rolle von Julienne?
Ich liebe die Frau, die ich spiele. Sie steht für ihre Rechte ein. Sie ist direkt, ehrlich, radikal und macht niemandem etwas vor. Da steckt schon sehr viel von meinem eigenen Charakter drin. Was aber nicht heisst, dass ich es gutheisse, als betrogene Ehefrau gleich den Mann umzubringen wie im Film.

Was raten Sie jungen Schauspielern?
Ich habe oft gehört: «Du bist schön, du bist talentiert.» Ja, das mag stimmen, aber das sind Millionen andere auch. Um eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden, muss man arbeiten, Filme schauen und viel lernen. Das ist das Wichtigste.

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