Monika Fasnacht wird als «Samschtig-Jass»-Moderatorin abgesetzt
Die Trumpf-Dame sticht nicht mehr

Ihr Gesicht prägte während 18 Jahren den «Samschtig-Jass». Nun muss Monika Fasnacht die Moderation der ältesten SRF-Unterhaltungssendung abgeben. Viele prominente Jass-Gäste ärgern sich.
Publiziert: 08.12.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:53 Uhr
Muss die Karten ablegen: Nach 18 Jahren kommt für TV-Moderatorin Monika Fasnacht das Aus beim «Samschtig-Jass».
Foto: Oscar Alessio
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Matthias Mast

Das Spiel ist aus! Nach 18 Jahren muss SRF-Frau Monika Fasnacht (52) die Moderation des «Samschtig-Jass» abgeben. Ihre Absetzung als Moderatorin der ältesten SRF-Unterhaltungssendung, die 1967 von TV-Legende Kurt Felix (†71) lanciert wurde, überrascht. Denn die Zuschauerzahlen mit Fasnacht als Moderatorin waren über all die Jahre konstant gut. Sie sei den Fernsehmachern zu alt, kritisieren SRF-Insider, und sie erlebe nun dasselbe Schicksal wie Andy Borg (56), der beim «Musikantenstadl» frühzeitig in Pension geschickt wurde. Fasnachts Alter habe dabei keine Rolle gespielt, dementiert Rolf Tschäppät (56), Bereichsleiter Comedy und Quiz bei SRF, entsprechende Vorwürfe. «Es ist wichtig, auch bewährte Sendungen immer wieder zu hinterfragen, allenfalls weiterzuentwickeln oder anzupassen», begründet Tschäppät das Aus der TV-Jasserin der Nation. 

«Ein lachendes und ein weinendes Auge»

Fasnacht nimmt den Entscheid der Programmleitung, sie aus der Sendung zu kippen, «mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen», wie sie gegenüber BLICK erklärt. Sie könne sich jetzt zwar vermehrt ihrem zweiten Standbein als Hundetrainerin und der ab Januar geplanten neuen Tiersendung «Tiergeschichten – Unterwegs mit Monika und Filou» widmen, aber trotzdem seien solche Veränderungen nie ganz leicht. «Besonders unser eingespieltes Team werde ich vermissen», sagt Fasnacht. Dem Jassen will sie weiterhin treu bleiben: «Ich werde auch in Zukunft verschiedene Jass-Veranstaltungen begleiten und Jass-Wochen durchführen.»

Für Fasnacht ist die Absetzung als Jass-Päpstin der zweite Bruch in ihrer Fernseh-Karriere: 2011 kam bereits das Aus beim «Donnschtig-Jass». Damals wurde sie mit salbungsvollen Worten verabschiedet: «Niemand hat die Sendung so lange moderiert und so intensiv mitgeprägt wie Monika Fasnacht. Für ihren grossen Einsatz danke ich ihr herzlich, und ich freue mich, dass sie den Jass-Fans im Samschtig-Jass erhalten bleibt», sagte Sibylle Marti (44), Redaktionsleiterin Quiz.

Roman Kilchsperger gibt Fussball den Vorzug

Beim «Donnschtig-Jass» wurde Fasnacht vor fünf Jahren von Roman Kilchsperger (46) abgelöst. Er ist folgerichtig Favorit auf eine erneute Nachfolge. Doch der «Donnschtig-Jass»-Moderator winkt ab, er mag nicht auch noch am Wochenende die Jasskarten mischen: «Samstags gehe ich zum Fussball. Da habe ich keine Zeit zum Jassen.» 

Die Karten für die Jass-Moderation werden demnach völlig neu verteilt. «Wir sind hierzu in Gesprächen und werden zu gegebener Zeit kommunizieren», lässt Rolf Tschäppät die TV-Jass-Gemeinde im Ungewissen. Ein potenzieller Nachfolger bringt sich gleich selbst ins Gespräch: Florian Ast (41)! «Mein Wunsch war es immer, den Samschtig-Jass zu moderieren, bevor ich 50 bin», sagt der Mundartrocker. Hält Ast nun die besten Trümpfe in der Hand? Die Jass-Nation ist gespannt.

Herzlos ist Trumpf

Kommentar von Andreas Dietrich, Stv. Chefredaktor

Jassen ist der Schweizer Volkssport, Monika Fasnacht ist seine Vorturnerin. Sympathisch, rassig, bodenständig. 18 Jahre lang war sie in ihrer wohltuenden Normalität die perfekte Moderatorin einer perfekten Sendung. Der «Samschtig-Jass» nämlich ist perfekt in seiner Schlichtheit. Alles dreht sich um das Spiel, kein Firlefanz lenkt ab, kein Gequassel nervt. Genau deshalb freuen sich Hunderttausende alle zwei Wochen darauf.

Den TV-Chefs passt das nicht mehr. «Konzeptanpassungen» wollen sie, anbiedernd modern sein wollen sie. Am liebsten würden sie wohl gleich die Jass-Regeln ändern. Mehr Action beim Differenzler!

Das ist kreuzfalsch. Der «Samschtig-Jass» ist nie aus der Mode gekommen, weil er keine Moden mitmacht. Monika Fasnacht steht für Beständigkeit. Leider hat sie damit schlechte Karten.

Stv. Chefredaktor: Andreas Dietrich
Stv. Chefredaktor: Andreas Dietrich

Kommentar von Andreas Dietrich, Stv. Chefredaktor

Jassen ist der Schweizer Volkssport, Monika Fasnacht ist seine Vorturnerin. Sympathisch, rassig, bodenständig. 18 Jahre lang war sie in ihrer wohltuenden Normalität die perfekte Moderatorin einer perfekten Sendung. Der «Samschtig-Jass» nämlich ist perfekt in seiner Schlichtheit. Alles dreht sich um das Spiel, kein Firlefanz lenkt ab, kein Gequassel nervt. Genau deshalb freuen sich Hunderttausende alle zwei Wochen darauf.

Den TV-Chefs passt das nicht mehr. «Konzeptanpassungen» wollen sie, anbiedernd modern sein wollen sie. Am liebsten würden sie wohl gleich die Jass-Regeln ändern. Mehr Action beim Differenzler!

Das ist kreuzfalsch. Der «Samschtig-Jass» ist nie aus der Mode gekommen, weil er keine Moden mitmacht. Monika Fasnacht steht für Beständigkeit. Leider hat sie damit schlechte Karten.

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