Ex-«DSDS»-Juror verteidigt Till Lindemann und Row Zero
«Das gab es bei Heino, das gibt es bei Roberto Blanco»

Der ehemalige «DSDS»-Juror und Musikmanager Thomas Stein sorgt mit seinen Äusserungen in der Talkshow «Hart aber fair» für Fassungslosigkeit. In der ARD-Sendung spielte Stein die Vorwürfe gegen Rammstein herunter, was vielen Zuschauern so gar nicht gefällt.
Publiziert: 20.06.2023 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2023 um 13:22 Uhr
Gegen Till Lindemann, hier bei einem Konzert in Zürich, gibt es schwere Anschuldigungen.
Foto: Nathalie Taiana
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Die Vorwürfe gegen Rammstein-Rocker Till Lindemann (60) beschäftigen weiterhin. So auch die Talkshow «Hart aber fair» auf ARD. Wobei am Montagabend vor allem die Aussagen des Musikproduzenten und Ex-«DSDS»-Jurors Thomas Stein (74) für Verwunderung und Ärger sorgten.

Der Fall Till Lindemann

Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) steht im Verdacht, mithilfe von Mitarbeitenden junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Öffentlich wurde dies, als eine Konzertbesucherin von ihren Erfahrungen in der sogenannten Row Zero berichtete: Systematisch sollen Frauen eingeladen werden, Rammstein-Konzerte vor der Bühne zu erleben und mit der Band zu feiern. Immer wieder soll es dabei zu Machtmissbrauch für sexuelle Gefälligkeiten seitens Lindemann gekommen sein. Die Band bestritt die Vorwürfe mehrfach. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin zunächst Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen hatte, konnten die Vorwürfe der Frauen nicht gestützt werden. Die Ermittlungen wurden eingestellt.

Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) steht im Verdacht, mithilfe von Mitarbeitenden junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Öffentlich wurde dies, als eine Konzertbesucherin von ihren Erfahrungen in der sogenannten Row Zero berichtete: Systematisch sollen Frauen eingeladen werden, Rammstein-Konzerte vor der Bühne zu erleben und mit der Band zu feiern. Immer wieder soll es dabei zu Machtmissbrauch für sexuelle Gefälligkeiten seitens Lindemann gekommen sein. Die Band bestritt die Vorwürfe mehrfach. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin zunächst Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen hatte, konnten die Vorwürfe der Frauen nicht gestützt werden. Die Ermittlungen wurden eingestellt.

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Unter dem Titel «Der Fall Rammstein und die Frage: Männer, seid ihr eigentlich noch nicht weiter» wurden Diskussionen über Gespräche zu Frauenquoten, den Gender Pay Gap oder ungefragte Penisbilder geführt. Spätestens aber mit Steins Äusserungen rückte dies in den Hintergrund. «Wie der mit 60 Jahren über die Bühne rennt, da soll der plötzlich da runtergehen und noch jemanden beglücken? Also, da muss er ins Museum, so eine Kraft kannst du eigentlich gar nicht aufbringen», versuchte Thomas Stein den Rammstein-Sänger zu verteidigen.

«Diese Reihe Zero, die eben genannt wurde. Das gab es immer schon. Das gab es bei Gotthilf Fischer, das gab es bei Heino, das gibt es bei Roberto Blanco und das gibt es bei Rammstein», berichtet der Musikmanager weiter. Er verharmloste die Vorwürfe und Berichte der mutmasslichen Opfer sogar: «Lass es 100 Frauen sein, die das berichten, das sind immer noch insgesamt 300'000 Zuschauer.»

Zuschauer sehen Thomas Stein als Teil des Problems

Die Reaktion auf die Aussagen des Musikproduzenten liessen nicht lange auf sich warten. Vor allem auf dem Kurznachrichtendienst Twitter sorgten die Aussagen für grosse Aufregung. «Spricht Thomas Stein gerade generell Frauen ihre Erlebnisse ab? Die Äusserungen sind nicht zu ertragen. Unfassbar», meint ein User. «Gehts noch ekelhafter, Thomas Stein?», fragt eine andere Zuschauerin. «Thomas Stein ist Teil des Problems», meint eine weitere.

Auch, dass Louis Klamroth (33), Moderator der Sendung, die gewagten Äusserungen nicht einordnete, sorgt für Kritik. «Wie kann es sein, dass dieser Typ bei Rammstein noch von ‹jemanden beglücken› spricht und Louis Klamroth das regungslos hinnimmt und den nicht sofort rausschmeisst?», meint ein User. (hon)

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