Königliche Kavallerie aus Oman
Diese Frauen aus dem Oman sorgen am Basel Tattoo für Stimmung

Das Basel Tattoo will dieses Jahr mit einer besonderen Darbietung punkten und lädt die königliche Kavallerie und Garde aus dem Oman auf die Bühne ein. Die Formation ist traditionsgemäss mit vielen Frauen vertreten.
Publiziert: 08.06.2023 um 20:04 Uhr
Evelyne Murer

Dass Frauen auf den Bühnen von Schweizer Openairs immer noch untervertreten sind, zeigt der aktuelle Festival Guide von Blick deutlich. Veranstalter stehen dafür immer wieder in der Kritik. Das Basel Tattoo wirkt dem Vorwurf einer zu tiefen Frauenquote dieses Jahr mit einer ganz besonderen Formation entgegen: Ausgerechnet aus dem konservativ-muslimisch regierten Land Oman haben die Organisatoren die königliche Kavallerie und Garde eingeladen. Die omanische Kavallerie besteht zu Dreivierteln aus Frauen – der Oman ist in Sachen Frauenrechten eines der fortschrittlicheren Ländern des nahen Ostens. Für die siebenminütige Show in Basel fliegen insgesamt etwa 100 Künstlerinnen und Künstler ein und nehmen fast 50 Pferde aus dem Oman mit in die Schweiz.

Basel-Tattoo-Produzent Erik Julliard bezeichnet den Gig aus dem Oman als grosse Attraktion: «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Omanis und bin überzeugt, dass ihr Auftritt ein Highlight wird.»

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Auftritt für die Queen

Die Formation mit den Frauen aus dem Oman tritt immer wieder an namhaften internationalen Grossanlässen auf. So zum Beispiel auch im vergangenen Jahr in London an einer Veranstaltung zum Platin-Jubiläum von Queen Elizabeth II. (1926–2022). In diesem Zusammenhang sind die Organisatoren des Basel Tattoo auf die Gruppe aufmerksam geworden, sagt Mediensprecher Andreas Kurz gegenüber Blick. «Das Besondere ist einerseits, dass zwei Bands, nämlich die berittene Kavallerie und die Garde, zusammen auftreten. Speziell ist auch, dass Blasmusikerinnen gemeinsam mit Dudelsackspielern musizieren – und das erst noch hoch zu Ross.» Dass in der Kavallerie aus dem Oman die Frauen in der Überzahl sind, sei zwar kein Auswahlkriterium gewesen. Man begrüsse aber, wenn Frauen auf der Bühne stark vertreten sind. «Grundsätzlich wählen wir die Formationen nicht nach ihrem Anteil an Männern oder Frauen aus. Uns sind primär die Qualität des Produkts und die Abwechslung innerhalb des Programms sehr wichtig», so Andreas Kurz.

Die fast ausschliesslich weibliche Blasmusikkapelle aus dem Oman spielt am Basel Tattoo.
Foto: Liz Gregg
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Probearena in Muskat gebaut

In der omanischen Hauptstadt Muskat laufen derweil die Vorbereitungen für den Gastauftritt in der Schweiz. Direktor Sarhan Al Zaidi verrät, dass man extra eine Probearena mit denselben Dimensionen wie in Basel gebaut habe. «Wir sind damit beschäftigt, unseren Auftritt zu proben und vorzubereiten, täglich am frühen Morgen bei Sonnenaufgang und abends zum Sonnenuntergang.» Auf die Reise in die Schweiz freuen sich die Künstlerinnen besonders: «Abgesehen davon, dass diese Reise es uns ermöglicht, für unsere Arbeit zu werben und der Schweiz einen Eindruck von der omanischen Kultur zu vermitteln, ermöglicht sie uns auch, unser 50-jähriges Jubiläum zu würdigen und das freundschaftliche Band zu fördern, das zwischen Oman und der Schweiz besteht.»

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Das Basel Tattoo findet vom 14. - 22. Juli statt und ist inhaltlich ans britische Pendant «Royal Edinburgh Military Tattoo» angelehnt. Rund tausend Mitwirkende arbeiten dieses Jahr am Festival, die Frauenquote liegt laut den Veranstaltern bei 40 Prozent: «Das ist ein schöner Anteil, gerne dürfen es aber in Zukunft auch noch mehr sein».

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