«Viele Besucher hielten sich die Augen zu»
Jackson-Doku über Missbrauchsvorwürfe schockiert Zuschauer

Beim Sundance Film Festival feierte eine neue Dokumentation über Michael Jackson Premiere. Im verstörenden Film geht es um Missbrauchsvorwürfe gegen den einstigen King of Pop.
Publiziert: 28.01.2019 um 10:56 Uhr

Dieser Film über Michael Jackson (†50) schockiert die Zuschauer: Die brisante Doku «Leaving Neverland» feierte beim Sundance Film Festival in Park City (USA) Premiere – und befasst sich schwerwiegenden Missbrauchsvorwürfen gegen den 2009 verstorbenen Popstar.

Regisseur Dan Reed (55) lässt in seinem Film Wade Robson (36) und James Safechuck (40), zwei einstige Weggefährten des Sängers, zu Wort kommen. Sie richten schwere Anschuldigungen an Jackson, sagen, in den 80er-Jahren im Kindesalter von ihm sexuell missbraucht worden zu sein – zuerst in Hotelzimmern, später auf der Neverland Ranch. Jackson habe dort immer neue Orte gesucht, um sich an ihnen zu vergehen, darunter im Privatkino und in einem Whirlpool.

«Verstörender, als man es sich vorstellen kann»

Robsons und Safechucks Geschichten werden mit allen unangenehmen Details erzählt, ein Filmkritiker bezeichnet den Inhalt der Dokumentation als «verstörender, als man es sich vorstellen kann». Andere beschreiben den Film mit den Worten «schockierend, traurig, beunruhigend und verheerend». Laut «Bild» sollen sich viele Zuschauer im Saal die  Augen zugehalten haben, anderen seien Tränen übers Gesicht gelaufen. In der Lobby warteten Psychotherapeuten, die die Zuschauer bei Bedarf betreuten.

Michael Jacksons Nachlassverwalter und die Fans kritisieren die Dokumentation scharf.
Foto: AFP
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Die Fans des Musikers dagegen zeigen sich entsetzt, sie drohten am Schauplatz des Festivals mit Protesten und Gewalt. Im Vorfeld der Premiere hatte es sogar Todesdrohungen gegen Filmemacher Dan Reed sowie Robson und Safechuck gegeben. Es gebe «keine Beweise», die Leute hätten «nie versucht, Michael zu verstehen und zu sehen, wer er wirklich war», heisst es in den sozialen Medien von Seiten der Fans. 

Nachlassverwalter kritisieren den Film scharf

Auch Michael Jacksons Nachlassverwalter verurteilen die Doku, nennen das Werk eine «reisserische Produktion». Sie kritisieren, dass die beiden Männer einen Meineid geleistet hätten: Sie beziehen sich offenbar auf frühere Aussagen von Robson und Safechuck, als sie unter Eid angaben, Jackson habe sie nicht missbraucht. Die beiden erhoben ihre Vorwürfe angeblich erst nach Jacksons Tod und forderten Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet 1,7 Milliarden Franken. Beide scheiterten allerdings vor Gericht. «Der Film nimmt unbestätigte Anschuldigungen auf, die 20 Jahre alt sind, und behandelt sie als Tatsache», so das Statement von Jacksons Team laut «The Hollywood Reporter». Laut dem «Mirror» will die Familie des toten Sängers Millionen ausgeben, um gegen die Missbrauchsvorwürfe im Film vorzugehen. (wyt)

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