BBC-Reporter manipulierte Umfeld für Gespräch
Entschädigung für Nanny von Harry und William wegen Diana-Interviews

BBC-Reporter Martin Bashir scheute keine Lüge, um an das Skandal-Interview mit Prinzessin Diana zu kommen. Die damalige Nanny von Prinz William und Harry hatte Klage gegen den Sender eingereicht. Erst nach vielen Jahren folgt jetzt die Entschädigung.
Publiziert: 21.07.2022 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2022 um 15:50 Uhr

27 Jahre nach einem legendären Interview mit Prinzessin Diana (1961-1997) zahlt die BBC dem ehemaligen Kindermädchen von Prinz William (40) und Prinz Harry (37) eine Entschädigung.

«Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei ihr zu entschuldigen, auch bei Prinz William und Prinz Harry, für die Art, wie Prinzessin Diana getäuscht wurde und wegen der Konsequenzen für alle Beteiligten», sagte BBC-Chef Tim Davie (55) am Donnerstag. Beide Seiten haben sich mit der Zahlung auf einen Vergleich geeinigt.

Ruf der Royal-Nanny komplett zerstört, um an Diana heranzukommen

Der ehemaligen Nanny namens Alexandra Pettifer (57) - besser bekannt unter ihrem früheren Namen Tiggy Legge-Bourke - wurde damals unterstellt, sie habe während ihrer Zeit als persönliche Assistentin von Prinz Charles eine Affäre mit dem Thronfolger gehabt. Pettifer bedauerte, dass rechtliche Schritte notwendig gewesen seien, bis die BBC «den ernsthaften Schaden» anerkannt habe, den sie dadurch erlitten habe.

27 Jahre nach einem legendären Interview mit Prinzessin Diana zahlt die BBC dem ehemaligen Kindermädchen der britischen Prinzen eine Entschädigung.
Foto: keystone-sda.ch
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Ihre Anwältin sagte, die Gerüchte seien mutmasslich im Rahmen der unlauteren Bemühungen des früheren BBC-Reporters Martin Bashir (59) gestreut worden, um das Diana-Interview zu bekommen. Aus einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Untersuchungsbericht war hervorgegangen, dass Bashir gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um Zugang zu Prinzessin Diana zu erhalten.

BBC hatte alles unter den Teppich gekehrt

Später vertuschte die BBC das Fehlverhalten ihres Reporters. Hätte der Sender damals sorgfältig gearbeitet, hätte die 1997 gestorbene Diana die Wahrheit noch zu Lebzeiten erfahren können, sagte Davie. «Wir haben sie, die Royal Family und unser Publikum im Stich gelassen.»

Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusivgespräch hatte 1995 rund 23 Millionen Menschen in Grossbritannien vor die Fernseher gelockt. Damals war Prinzessin Diana bereits von Prinz Charles (73) getrennt, aber noch nicht geschieden. Die Interviewte beschrieb, wie sie sich vom Königshaus alleine gelassen und sabotiert fühlte, und legte die Affäre ihres Mannes mit seiner heutigen Ehefrau Camilla Parker-Bowles (75) offen. «Wir waren zu dritt in dieser Ehe», sagte Diana in die Kamera. (SDA/sod)

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