Argentinischer Moderator feiert Tod der Queen
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Geschmacksloser Auftritt:Argentinischer Moderator feiert Tod der Queen

«Haufen widerlicher Rassisten»
Wie die Anti-Royalisten den Tod der Queen feiern

In Grossbritannien weint man um die Queen – in anderen Teilen der Welt wird gefeiert. Denn viele machen die Monarchin für die Kolonialgeschichte verantwortlich.
Publiziert: 10.09.2022 um 00:21 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2022 um 09:06 Uhr

Queen Elizabeth II (†96) ist tot und die Welt trauert. Während Politiker ihr Beileid ausdrücken, gibt es in der Bevölkerung auch viel Hass gegenüber der verstorbenen Monarchin. Denn für viele ist das britische Königshaus eine Erinnerung an unterdrückende Kolonialzeiten.

So twittert eine Professorin der Carnegie Mellon University in Pennsylvania: «Ich habe gehört, dass die oberste Monarchin eines diebischen, vergewaltigenden Völkermordimperiums endlich stirbt. Mögen ihre Schmerzen unerträglich sein.» Der Hass-Tweet wurde mittlerweile gelöscht.

Mit dieser Meinung ist sie nicht allein. Ein TV-Host in Argentinien verkündet den Tod der Queen, während er eine Flasche Champagner öffnet.

Eines der letzten Bilder der Queen. Kurz darauf starb die 96-Jährige.
Foto: keystone-sda.ch
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Eine andere Person twitterte das Video einer Gruppe tanzender Männer vor dem Buckingham Palace zum Song «Another One Bites The Dust» (Übersetzt: Ein weiterer beisst ins Gras).

«In Lebzeiten wie auch im Tod verdienen sie nichts als Verachtung»

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es viele hasserfüllte Kommentare. «Die Royal Family ist ein Haufen widerlicher Rassist*innen mit einer jahrhundertelangen Geschichte von Kolonialismus und Genozid», twittert ein User. «In Lebzeiten wie auch im Tod verdienen sie nichts als Verachtung. Wer der Queen nachtrauert, ist ein schlechter Mensch.»

Dabei hatte Queen Elizabeth zeit ihres Lebens versucht, das Kolonial-Erbe zu zerschlagen. Als sie nach dem Tod ihres Vaters die Krone übernahm, hatte Grossbritannien über 70 Kolonien. Mittlerweile hat Grossbritannien nur noch 14 Überseegebiete.

Selbst Putin zeigt sich betroffen

Grösser als der Hass ist dagegen die Anteilnahme. Die Welt zeigt sich betroffen über den Tod der Queen. US-Präsident Joe Biden (79) würdigte die verstorbene Monarchin als «Staatsfrau von unvergleichlicher Würde und Beständigkeit». Dabei hob er die besonderen Verbindungen zwischen dem Königreich und den USA hervor und betonte auch die «enge Freundschaft» mit König Charles III. (73) für die künftige Zusammenarbeit.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (44) veröffentlichte am Donnerstagabend zunächst kommentarlos ein Foto der Queen, das sie in einem hellblauen Mantel vor einem Fenster sitzend zeigt. Später schrieb er auf Twitter: «Ich denke an sie als eine Freundin Frankreichs, eine gutherzige Königin, die ihr Land und ihr Jahrhundert für immer geprägt hat.»

Der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski (44) beklagte, der Tod der Queen sei ein «unwiederbringlicher Verlust».

In diesem Fall zeigte sich der russische Präsident Wladimir Putin (69) mit Selenski und dem Westen auf einer Linie. Elizabeth II. habe «viele Jahrzehnte zu Recht die Liebe und den Respekt ihrer Untertanen und Autorität auf der Weltbühne genossen», erklärte der Kreml-Chef. (jwg/AFP)

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