Harry und William treffen aufeinander
Kommt es nun zur grossen Versöhnung?

Das Verhältnis zwischen Prinz Harry und Prinz William ist angespannt. Am Donnerstag treffen sie aufeinander – und hätten die Chance auf eine Versöhnung.
Publiziert: 30.06.2021 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2021 um 11:38 Uhr

Die Gesichter versteinert, der Blick diszipliniert geradeaus: Wie die Prinzen William und Harry 1997 hinter dem Sarg ihrer Mutter Prinzessin Diana schritten, gehört zu den eindrucksvollsten Bildern der britischen Monarchie. Eng sei das Band zwischen den Brüdern, damals 15 und noch 12, stets gewesen, wissen Beobachter der Royals zu berichten. Doch wenn die beiden Enkel von Queen Elizabeth II. an diesem Donnerstag (1. Juli) zum 60. Geburtstag von Lady Di (1961-1997) in London eine Statue ihrer Mutter enthüllen, ist eine traute Bande vermutlich nur Staffage.

Das Verhältnis zwischen den Prinzen gilt – freundlich ausgedrückt – als angespannt. Von den «sich bekriegenden Brüdern» spricht das britische Boulevardblatt «Sun». Der Riss innerhalb der königlichen Familie soll grösser sein als bislang bekannt, und die britische Presse hat die Schuldigen längst ausgemacht: Harry (36) und seine Ehefrau Herzogin Meghan (39). Kaum ein Tag vergeht ohne neue Vorwürfe gegen das Ehepaar Sussex, das vor gut einem Jahr mit seinen royalen Pflichten brach und gemeinsam mit Söhnchen Archie (2) in Meghans Heimat USA auswanderte.

Versöhnungshoffnung nach Trauerfeier

Dabei hatte es Hoffnungen gegeben, die Familie werde sich wieder zusammenraufen. TV-Bilder zeigten, wie Harry und William (39) nach der Beisetzung von Grossvater Prinz Philip im April angeregt plaudernd die Kirche verliessen. Zwei Stunden sollen die beiden später mit Williams Ehefrau Kate (39) und Vater Charles (72) zusammengesessen haben, ein klärendes Gespräch sei es gewesen nach dem aufsehenerregenden TV-Interview von Harry und Meghan im März.

Prinz Harry und Prinz William sind zerstritten.
Foto: Getty Images
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Doch nun berichten britische Blätter, einen solchen Friedensgipfel habe es nie gegeben. William und Kate hätten keinen Sinn darin gesehen, mit Harry zu reden. Demnach fürchten sie, dass jedes Wort von Meghan und deren Freunden um US-Star-Moderatorin Oprah Winfrey (67) – den «Tentakeln des Sussex-Netzwerks» – an die Öffentlichkeit getragen wird, wie Robert Lacey in seinem Buch «Battle of Brothers» schreibt, das rechtzeitig zum Diana-Geburtstag erschien.

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TV-Interview wühlt Royals auf

Die Liste der Aufreger ist lang: Da ist zuvorderst das TV-Interview. Britische Medien berichten, es handele sich um Rache - demnach soll Harry zugesagt haben, nur Stunden, nachdem ihm Grossmutter Elizabeth wegen des Ausscheidens aus dem Königshaus seine hochgeschätzten militärischen Ehrentitel aberkannte. Stundenlang teilten Harry und Meghan im US-Fernsehen gegen die Royal Family aus, erhoben schwere Rassismusvorwürfe. Meghan berichtete über Suizidgedanken, ausgelöst vom schweren Druck des Lebens unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit. Im Palast habe sie keine Hilfe erhalten.

Doch das Interview war erst der Auftakt. Mehrmals klagte Harry in den vergangenen Wochen laut über das Leben im königlichen Käfig, kritisierte die empathielose Erziehung durch Vater Charles - und damit indirekt auch Grossmutter Elizabeth II. (95). Die Königin steht auch im Mittelpunkt des jüngsten Aufregers. So ist in Grossbritannien zu lesen, Harry und Meghan hätten die Queen nur informiert und nicht um Erlaubnis gefragt, dass ihre neugeborene Tochter Lilibet heissen werde – nach dem familieninternen Spitznamen der Königin. Gegen diese Darstellung wiederum wehrt sich das Ehepaar Sussex entschieden.

EIN BLICK ZURÜCK – Harry und Meghan als ihre Liebe öffentlich wurde: Im September 2017 sehr vertraut bei den Invictus Games in Toronto.
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Möglichkeit zur Aussprache steht an

Eine Möglichkeit zur Versöhnung oder auch Aussprache bietet nun eigentlich der gemeinsame Termin der Brüder. Wohl viele Briten dürften sich ein solches Versöhnungsgespräch wünschen. Für sie ist der Unfalltod von Diana, der «Königin der Herzen», im Strassentunnel von Paris immer noch traumatisch. Diana war damals auf der Flucht vor Paparazzi, wegen ihrer Scheidung von Charles hatte sie zudem keine staatlichen Personenschützer mehr an ihrer Seite.

Harry verweist immer auf Dianas Schicksal, wenn er den Umzug aus dem aufgeregten Grossbritannien in die USA zu erklären versucht. Doch fraglich ist, ob die Prinzen sich die Zeit nehmen. Zwar wird Harry, der sich wegen der britischen Corona-Einreiseregeln für mehrere Tage selbst isolieren musste, lang genug für eine Aussprache mit Bruder William in England weilen. Für den Termin am 1. Juli gilt dennoch wohl nur ein Burgfrieden.

Queen hat Harry und Meghan eingeladen

Dabei haben sie viel gemeinsam – so heissen ihre Töchter mit je einem Vornamen Diana. Doch es besteht Hoffnung, glaubt man der «Sunday Mail». Die Queen, so schreibt das Blatt, wolle Harry und Meghan zum 70. Jahrestag ihrer Thronbesteigung im kommenden Jahr einladen – die Königin reiche dem Paar den «Friedenszweig». (SDA)

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