Kurz nach dem Tod von Queen Elizabeth II.
Beerdigung von König Charles III. wird bereits geplant

Erst vor etwas mehr als einem Monat starb die Queen – die Planung für die Beerdigung von König Charles III. laufen bereits schon jetzt. Verantwortlich dafür ist ein spezieller Beauftragter.
Publiziert: 11.10.2022 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2022 um 18:28 Uhr

«Operation London Bridge» hiess das spezielle Protokoll, in dem genau festgelegt war, was nach dem Ableben von Queen Elizabeth II. (†96) geschehen soll. Darin ging es vor allem um die Bekanntgabe des Todes, den Ablauf der Überführung des Sarges und die Inhalte der Zeremonien. Auch auf den tatsächlich eingetretenen Fall, dass die Monarchin in Schottland stirbt, war man perfekt vorbereitet.

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Dafür zuständig war Oberstleutnant Anthony Mather (80). Bereits 1999 hatte er mit der Planung für das komplette Zeremoniell begonnen. Pikant: Wie die «Bild» erfahren hat, ist Mather bereits jetzt dabei, einen Plan für die unmittelbare Zeit nach dem Tod des aktuellen Königs, Charles III. (73), aufzuzeichnen. Erste Entwürfe gäbe es schon, heisst es.

Er ist der Mann, der für die Beerdingungsplanung der Royals und anderer britischer Würdenträger verantwortlich ist: Oberstleutnant Anthony Mather.
Foto: Tim Graham Photo Library via Getty Images
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Ein Flugzeughangar und jährliche Treffen

Mather muss sich jeweils auf verschiedene mögliche Szenarien vorbereiten – es gibt eine Reihe von Anwesen, in denen sich die Monarchinnen und Monarchen zu verschiedenen Zeiten des Jahres aufhalten. Der Begräbnis-Planer besucht die Orte jeweils persönlich. Dabei eruiert er beispielsweise, wie ein Sarg durch Korridore und über Treppen getragen werden kann – alles geschieht übrigens immer nur dann, wenn sich der aktuelle Monarch möglichst nicht in der Nähe befindet.

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Bei den Planungen für Queen Elizabeth II. sei angeblich ein Team von 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beteiligt gewesen. Sie alle hätten sich einmal jährlich getroffen, um sich abzustimmen, heisst es in der «Bild».

Für das Zeremoniell der am 8. September verstorbenen Regentin habe man eigens einen Flugzeughangar umgebaut. Darin sei ein Modell der Westminster Hall zu stehen gekommen – hier wurde die Queen nach ihrem Tod aufgebahrt. Sogar ein Eisenbahnwaggon wurde in der Halle nachgebaut. Durch seine Fenster hätte die Bevölkerung den Sarg sehen können. Zum Einsatz kam er in Realität jedoch nicht.

Powerpoint-Präsentation im Ballsaal

Um die Pläne zu erarbeiten, habe man im Buckingham-Palast den Ballsaal in Anspruch genommen, erzählt Mather. «Wir hatten eine Powerpoint-Präsentation. Die Beteiligten wurden zur Geheimhaltung verpflichtet», berichtet der Oberstleutnant. Die Beteiligten hätten nur mit Leuten, die ebenfalls Bescheid wussten, darüber gesprochen. Die Queen war übrigens nicht direkt in die Planung eingebunden, fährt er fort, vielmehr habe sie von Zeit zu Zeit ihre Wünsche einbringen können. Der jetzige König, Charles III., habe hingegen mehrere Gespräche mit Mather geführt. Damals fungierte er noch in der Rolle als Prinz und Thronfolger.

Der Oberstleutnant kann durchaus Erfahrung vorweisen: Er sei schon in die Beerdigungen von Winston Churchill (1874–1965), der Königinmutter (1900–2002), Prinzessin Margaret (1930–2002) und von Prinz Philip (1921–2021) involviert gewesen. Beim plötzlichen Tod von Lady Diana (1961–1997) habe er nur sehr wenig Zeit gehabt: Die Details habe er «schnell auf einem leeren Blatt Papier notiert». (las)

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