Prinzessinnen-Gemahl Chris O'Neill erhält Gegenwind
Ist Madeleines Mann den Schweden zu arrogant?

Eigentlich wollte Prinzessin Madeleine mit ihrer Familie im August nach Stockholm zurück. Jetzt verzögert sich der Umzug – und der Schuldige war rasch ausgemacht. Warum hat es Chris O'Neill bei den Schweden so schwer?
Publiziert: 17.07.2023 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 14:00 Uhr
Catharina Steiner
Schweizer Illustrierte

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz in Königsfamilien zu sein: Auf jeden beliebten Royal (Prinzessin Kate!) scheint ein unbeliebter (Herzogin Meghan!) zu kommen. Gleiches trägt sich in einem Königreich im hohen Norden zu. Denn während Kronprinzessin Victorias (46) Mann Prinz Daniel (49) vom Schwedischen Volk verehrt wird, werden die Schweden mit Madeleines Gatten Chris O'Neill (49) nicht so wirklich warm. Dass der Unternehmer weiterhin seinen Beruf ausüben wollte, statt Repräsentationspflichten nachzukommen oder einen Adelstitel anzunehmen, war vielen Royalisten ein Dorn im Auge.

Dass Chris in Madeleines Heimat symbolisch nicht der rote Teppich ausgerollt wird, dürfte auch daran liegen, dass das Ehepaar seit Beginn ihrer zehnjährigen Ehe im Ausland leben. Chris ist US-Amerikaner, nach einem Zwischenstopp in London residiert das Paar mittlerweile mit seinen drei Kindern im sonnigen Florida, weit weg vom kühlen Schweden. Umso grösser war die Freude, als die Familie bekannt gab, im Sommer 2023 nach Stockholm ziehen zu wollen.

O'Neill bemüht sich

Doch daraus wird erstmal nichts, der Umzug verschiebt sich auf das nächste Jahr, wie eine Palastsprecherin Ende Juni bestätigte. Offiziell ging es bei der Verzögerung um die aufwendige Logistik, die ein Umzug mit drei Kindern mit sich bringt. Doch in Schweden wurden schnell Stimmen laut, dass mal wieder Chris O'Neill Schuld an der Verzögerung sei.

Christopher O'Neill und Prinzessin Madeleine am Nationalfeiertag im Juni.
Foto: imago/TT
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Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – bemüht sich der Prinzessinnen-Gemahl seit einiger Zeit verstärkt um die Zuneigung des Volkes, wie Rhetorikexpertin Elaine Eksvärd beobachtet haben will. So nahm Chris O'Neill am 6. Juni zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder am schwedischen Nationalfeiertag teil und war auch an Kronprinzessin Victorias 46. Geburtstag auf Öland mit dabei.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Vorurteile gegenüber dem Amerikaner

Die deutsche Zeitschrift «Gala» zitiert die Expertin mit folgenden Worten: «Sie ziehen nach Schweden, um ihre Möglichkeiten erweitern. Das ist sehr clever, ich denke, jeder, der ein gutes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern haben möchte, ob königlich oder nicht, hätte das getan, und in seinem Fall wird eine ganze Nation mitziehen.»

Dass er es generell schwer beim Volk hat, führt Eksvärd auch darauf zurück, dass er kein Schwede ist – im Gegensatz zu Victorias Mann Daniel. Chris werde oft amerikanische Arroganz unterstellt. «Wir alle haben Vorurteile, aber das sagt nichts über die Absichten von Chris aus, sondern eher etwas über unsere Vorurteile», stellt die Rhetorikexpertin klar.

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