Die First Lady der USA, Michelle Obama, zusammen mit Englands US-Botschafter Louis Susman und der Queen.
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So denkt die Queen wirklich über das Hof-Protokoll
«Das ist doch alles Unsinn»

Das Hof-Protokoll der Royals duldet eigentlich keine Fehler. Doch jetzt kommt aus, dass sogar die Queen das Ganze nicht so eng sieht.
Publiziert: 07.12.2018 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2018 um 20:24 Uhr
Pfeift die Queen etwa aufs gestrenge Hof-Protokoll?
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Königin Elisabeth II. (92) gilt als strenge Lady, die keinen Fehler beim höfischen Protokoll durchgehen lässt. Dachte man zumindest. Denn jetzt behauptet Michelle Obama (54), dass es die Queen mit den Regeln offenbar nicht so genau nimmt.

Bei einer Fragerunde in London plauderte die einstige US-Firstlady über ein Treffen mit der Monarchin, das sie ziemlich verblüfft habe. «Bei unserem letzten Besuch kamen wir mit Marine One, dem Helikopter, auf einem Feld bei Schloss Windsor an und sollten von der Queen mit dem Auto abgeholt werden», erinnert sich Michelle Obama.

«Steigen Sie einfach ein»

Sie habe sich dann die Frage gestellt, wo sie im Auto der Queen überhaupt Platz nehmen dürfe. Denn für gewöhnlich würden die Sekretäre der einen mit den Sekretären der anderen reden und dann werde man gebrieft und bekomme gesagt, was passieren werde, wo man nicht stehen soll, was man nicht anfassen dürfe und wie alles genau ablaufen werde, so Obama.

«Mir schwirrten also all diese Protokoll-Dinge durch den Kopf und ich dachte ‹Fall bloss nicht die Treppe runter und fass auf gar keinen Fall jemanden an›», erzählt sie. Doch die Queen habe dann einfach gesagt: «Steigen Sie einfach ein und setzen sich hin, wo Sie wollen.» Sie habe Elisabeth II. dann geantwortet, sie wolle auf keinen Fall das Protokoll brechen. Dieser sei das aber ziemlich schnuppe gewesen und sie habe entgegnet: «Oh, das ist alles Unsinn, steigen Sie einfach ein.»

Herzhaft gelacht

Beim G20-Gipfel in London im April 2009 sei ihr dann aber tatsächlich ein Fauxpas unterlaufen, so Michelle Obama weiter «Ich hatte ihr gestanden, dass meine Füsse wehtun. Sie meinte, ihr gehe es genauso.» Sie hätten dann gelacht. «Und dann tat ich das, was ich instinktiv immer tue, wenn ich mich mit jemand Neuem verbunden fühle: Ich legte ihr eine Hand mitfühlend auf die Schulter.» Im Nachhinein sieht Obama dies als «epischen Fauxpas».

Die 54-Jährige vermutet aber, die Regentin habe sich dadurch nicht vor den Kopf gestossen gefühlt. «Ich wage zu behaupten, dass es okay für die Queen war, denn als ich sie berührte, zog sie mich heran und legte mir ihre Hand sanft auf den Rücken.» (wyt)

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