Tränen, Wut und Vorwürfe der Prinzessin
Märtha Louise gibt Skandal-Interview

Die Norwegen-Prinzessin rechnet mit der Voreingenommenheit der norwegischen Presse ihrem Verlobten, dem umstrittenen Schamanen Durek Verrett, gegenüber ab. Man habe sie beide gehetzt wie Prinz Harry und Herzogin Meghan.
Publiziert: 15.02.2023 um 20:14 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2023 um 23:50 Uhr
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Für ihre Liebe zum umstrittenen Schamanen Durek Verrett (48) gab Märtha Louise (51) von Norwegen vor drei Monaten ihren Rücktritt als Repräsentantin des Königshauses bekannt. Dies aber nicht freiwillig, wie sie in der einstündigen Sendung «Min Sanning», zu Deutsch: «Meine Wahrheit», des schwedischen TV-Senders «SVT» durchblicken lässt. Die Prinzessin betont: «Ich habe gerne offizielle Aufgaben übernommen.» Würde sie gefragt werden, wieder in den offiziellen Dienst für die Krone zu treten? Dazu meint sie: «Wenn es so kommt, sage ich ja dazu.»

Dann holt sie zum Rundumschlag aus. Sie habe sich aufgrund der Voreingenommenheit der norwegischen Presse gegenüber ihrem Verlobten, dazu gezwungen gefühlt, aus dem royalen Dienst zu treten. Er steht durch seine Aussagen immer wieder stark in der Kritik. So sorgte der Schamane mit der Behauptung, dass «krebskranke Kinder an Krebs erkranken wollten, weil sie sterben wollten», in seinem Buch «Spirit Hacking» für Entsetzen. Oder, dass er seine Corona-Infektion mit einem Medaillon geheilt habe, das er auf seiner Internetseite für 222 Dollar verkauft. Zu gewissen Aussagen von ihm wolle sie sich nicht äussern, da müsse man ihn selber fragen. Sie und ihr Geistheiler seien von der Presse gehetzt worden, daher verstehe sie auch, dass Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) in die USA auswanderten. «Wenn er glaubt, Meghan auf diese Weise retten zu können, halte ich das für sehr klug von ihm», sagt Märtha Louise.

Beim Freitod ihres Ex-Mannes bricht sie in Tränen aus

Die Tochter von König Harald (85) und Königin Sonja (85) bricht in Tränen aus, als sie vom Freitod an Weihnachten 2019 ihres Ex-Mannes, des Schriftstellers Ari Behn (†47) berichtet. Auch daran gibt sie der Presse eine Mitschuld. «Seine geistige Gesundheit hing stark davon ab, dass er so viel in den Medien war», erzählt die Norwegerin, die ihr erstes Interview seit seinem Tod gab.

In der TV-Reihe «Min Sanning» («Meine Wahrheit») des schwedischen Senders SVT rechnet Prinzessin Märtha Louise ab.
Foto: Screenshot SVT
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«Also sind meine Nerven nicht ganz so, wie sie normalerweise sind», sagt sie zur Moderatorin Anna Hedenmo (61). Ari Behn litt jahrelang an Depressionen. «Man glaubt nie, dass es passieren wird, aber ich wusste, dass er weit unten war. Ich habe jeden Tag mit ihm gesprochen, bevor er starb», so die Schwester von Kronprinz Haakon (49).

Ihre Kritik an den heimischen Medien stösst in Skandinavien bitter auf. «Auch eine Prinzessin kann keine Märchen erfinden und sie als alternative Fakten präsentieren», kommentiert die norwegische Tageszeitung «Dagbladet». Die Generalsekretärin des norwegischen Presseverbandes, Reidun Kjelling Nybø, findet Märtha Louises Meinungsbild «zutiefst entsetzlich, höchst unfair und völlig undokumentiert.»

Der norwegische Königspalast hat sich dazu noch nicht geäussert. Nach dem vorgestrigen Interview flog sie direkt zu ihrem Verlobten Durek Verret nach Los Angeles.

Prinzessin Märtha Louise über ihre Verlobung mit Schamane
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Schamane und Prinzessin:Prinzessin Märtha Louise über ihre Verlobung
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