Der Job ist anstrengender als ihr Tourismus-Studium – aber Lisa Stoll (20) geniesst ihre Arbeit. «Ich habe eine Saisonstelle als Serviertochter angenommen und finds megacool», sagt der Alphorn-Star. Bis Ende April steht sie in der Gaststätte Landhuus in Davos Frauenkirch GR für die Gäste im Einsatz.
Statt mit ihrem Alphorn hantiert sie jetzt mit Capuns und Bünderfleischplatte. «Ich hatte vor allem Lust, etwas ganz anderes zu machen, als zu studieren und zu musizieren, und auch mal weg von zu Hause zu sein», so die Schaffhauserin, die noch bei ihren Eltern lebt. Mit ihrem Lohn will sie sich ein Auto kaufen, mit dem Trinkgeld finanziert sie den Ausgang.
In der Zimmerstunde greift sie zum Alphorn
Ihr Arbeitseinsatz beginnt morgens um elf. Nachmittags hat sie Pause, abends ist sie wieder – oft bis Mitternacht – im Landhuus. «Es passt perfekt. In der Zimmerstunde gehe ich Ski fahren oder übe auf dem Alphorn, denn so ganz ohne gehts doch nicht für mich», sagt Stoll.
An den Davosern mag sie, dass sie der Volksmusik nahestehen. «Es kommt schon mal vor, dass mich die Gäste erkennen, und nicht daran denken, dass ich ihnen jetzt dann grad ein Glas Rotwein einschenke», sagt sie lachend. Die Zeit des WEF sei auch sehr spannend gewesen. «Da kamen viele Polizisten und Piloten in Uniform. Sie haben sich gemütlich mit den Einheimischen an den Tisch gesetzt, das war lässig.»
Vorläufig geniesst die Musikerin ihr neues Leben in den Bergen. Bis sie im Mai mit ihrer ersten Konzertreihe «Klangfreuden» durch sechs Deutschschweizer Kirchen tourt. Stoll: «Auch das ist etwas Neues für mich und passt perfekt zu meinem Lebensgefühl.»