Anatole Taubman weiss endlich, wer Bertolt Brecht war
Jetzt ist der Groschen gefallen

Einmal mehr ist es der Schweizer Schauspieler Anatole Taubman, der in einer Doku-Fiktion von ARD eine Hauptrolle spielt: Im Zweiteiler «Brecht» spielt er den Theaterdirektor Ernst Josef Aufricht, der 1928 Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» erstmals aufführen liess.
Publiziert: 14.08.2017 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:10 Uhr
In der New Yorker Schauspielschule sei Brecht kein Thema gewesen, sagt Anatole Taubman.
Foto: WENN.com
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Anita Plozza

Für einmal ist er nicht der Bösewicht. Anatole Taubman (46) spielt in einer Doku über Bertolt Brecht den Theaterdirektor Ernst Josef Aufricht. «Über das Angebot von Regisseur Heinrich Breloer (75), diese Rolle zu spielen, habe ich mich natürlich sehr gefreut. Denn mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen, ist eine Ehre.»

«Bertolt Brecht war mir nicht vertraut»

Breloer und sein Kameramann Gernot Roll (78) seien schliesslich lebende Legenden. Taubman gesteht jedoch: «Bertolt Brecht war mir nicht vertraut, da ich in New York auf der Schauspielschule war und dort eher mit Schriftstellern wie Tennessee Williams, Eugene O'Neill oder Sam Shepard zu tun hatte.» Auch als Teenager in der Schule in der Schweiz sei er nicht mit Brecht in Berührung gekommen.

«Ein Mann mit Rückgrat, politisch, kritisch»

Erst durch sein erstes Treffen mit Heinrich Breloer, das fast einer Geschichts- und Literaturstunde gleichgekommen sei, und in seiner intensiven Vorbereitung auf die Rolle, habe er sich mit Brecht befasst. «Ich war und bin noch immer sehr beeindruckt von dieser starken Persönlichkeit, die er wohl war. Ein Mann mit Rückgrat, politisch, kritisch. Einer, der zu seinen Prinzipien stand und nur selten Kompromisse einging. Ich mochte meine Rolle sehr.»

Taubman schwärmt auch von Theaterdirektor Aufricht: «Er war ein Macher, ein Mann mit Charakter, der Brecht die Möglichkeit gab, zum ersten Mal ‹Die Dreigroschenoper› aufführen zu können.»

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