Zurück zu den Wurzeln: TV-Moderatorin Annina Campell (31) ist das neue Gesicht der rätoromanischen «Tagesschau». Mit ihrem neuen Job hilft sie, dass ihre Muttersprache nicht ausstirbt.
Sie stammt aus Cinuos-chel GR, einem kleinen Dorf im Oberengadin. Bis zur vierten Klasse sprach Annina nur Rumantsch – und hat es bis heute nicht verlernt. «Das ist gut so! Denn mein Putèr ist ein Dialekt, der kaum mehr gesprochen wird», sagt die schöne Bündnerin.
Als neue Moderatorin der RTR-Sendung «Telesguard» (Montag bis Freitag, 17.40 Uhr, SRF 1) bringt Campell ihr Rumantsch zurück auf den TV-Schirm.
Beim Publikum kommt das gut an. «Viele Zuschauer melden sich und freuen sich darüber», erzählt sie. Für sie selbst bedeutet der Nachrichtenjob einen völlig neuen Lebensabschnitt. Bisher war sie als Moderatorin für Unterhaltungsformate wie «Das Expertiment – Wo ist dein Limit?» oder «SRF bi de Lüt» bekannt. Jetzt pendelt sie von Zürich nach Chur.
«Ich suche die Abwechslung»
«Ich suche die Abwechslung. Und ich wollte wissen, wie es auf einer Nachrichtenredaktion zu- und hergeht.» Seit knapp zwei Wochen arbeitet sie jetzt als News-Anchor. Ist sie in Chur, begleitet sie ihre einjährige Tochter Anna-Nina-Catarina, denn auch Gatte Marc Müller (37) ist als Vermögensverwalter beruflich ausgelastet.
«Für meine Tochter ist das überhaupt kein Problem. Sie ist ein so tolles Kind», sagt sie. Bei der Betreuung der Kleinen wird sie von ihren Eltern unterstützt. «Und schliesslich soll sie auch Bündner Luft schnuppern. Denn ich gebe ihr meine Wurzeln weiter und spreche nur Putèr mit ihr.»