DJ Antoine präsentiert seine Weine
3:27
Champagner, Chardonnay und Pinot Noir:DJ Antoine präsentiert seine Weine

BLICK-Weinexperte testet die Weine von DJ Antoine
Das schenkt ein – auch preislich!

Selfie hier, Selfie da. DJ Antoine (43) ist an der Expovina in Zürich die begehrteste Person. Seine Message: Lifestyle vermitteln. Durch seine Weine. Doch was sind die wert? Wir haben den Test gemacht.
Publiziert: 13.11.2018 um 22:15 Uhr
|
Aktualisiert: 14.11.2018 um 11:26 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_718.JPG
Alain KunzWein-Kolumnist

Ein grosses «K» prangt an der Seitenwand des kleinen Eckstandes auf der «Stadt Rapperswil», dem Schiff, auf dem DJ Antoine seine Weine ausschenkt. Ein «K», das für Konrad steht, so heisst der Basler Star-DJ bürgerlich. Vor allem steht es aber für die Weine von Weinhändler Konrad, dem Genussmenschen. Als Winzer kann man ihn nicht bezeichnen. Er macht ja die Weine nicht selbst. Sondern? «Mmh. Sagen wir: Ich bin eine Weinnase, die das Business neu definiert», sagt der 43-Jährige, der ein Haus im Burgund besitzt.

Den Schweizer Wein entdeckt hat er über seinen Freund, Star-Winzer Martin Donatsch aus Malans. «Meine Leidenschaft wuchs, bis ich realisierte, dass es neben guter Musik doch auch richtig guten Wein und Champagner braucht, oder nicht?», fragt Antoine zurück auf die Frage, wie er dazu gekommen sei, eigene Weine herauszugeben. «So habe ich meinen eigenen Wein-Brand kreiert.»

Schweizer Weine sucht man vergebens

Antoine ist Fan der Schweizer Weine. Doch einen einheimischen Tropfen vermisst man in seinem Portfolio. Warum? «Meine Winzerfavoriten aus der Schweiz haben ein Produktionsproblem. Sie sind immer ausverkauft. Die haben keinen Wein … Also suchte ich Winzer, die genau das machen, was mich am meisten überzeugt, und die auch liefern können.»

An der Expovina in Zürich begehrt wie kein anderer Aussteller: DJ Antoine macht mit Weinfans Selfies.
Foto: Alain Kunz
1/8

Er fand sie in Frankreich, Italien und Deutschland. Sezieren wir die Konrad-Produkte mal. Beginnen wir mit dem Blanc de Blancs 2016 aus dem Veneto, einer Assemblage aus Sauvignon Blanc und Tocai Friulano. Er ist fruchtig-floral mit knackiger, spürbarer Säure und einem kräuterigen Touch. Ist enorm trinkig, skort mit 16,5/20 Punkten und kostet 54 Franken.

Bedingungslos top ist dann der Meursault 2013, ein Premier Cru aus der gleichnamigen Chardonnay-Hochburg im Burgund. Marzipan, Wachs, mineralische Noten, Schmelz, exotische Früchte und eine Superlänge kennzeichnen den traumhaft guten Wein. Score: 18/20 (109 Franken).

Auch die Preise schenken ein

Weiter gehts mit den Champagnern, die natürlich aus der Champagne stammen. Der Brut Premier Cru hat Noten von Hefe, Brioches und Zitrone, ist also sehr typisch, füllt den Gaumen aus und ist lang im Abgang. Ich zücke starke 17,5/20 Punkte (Fr. 52.50). Der Rosé-Champagner, auch ein Premier Cru, besticht durch Erdbeeraromen. Durch die starken Hefe- und Brotnoten hat er eine hohe Typizität, ist sehr süffig und recht lang. 17/20 Punkte (79 Franken). Antoine: «Ich will Champagner mit zurückhaltender Perlage machen, damit man trotz der Säure zwei, drei Gläser trinken kann.»

Und die Roten, die allesamt Pinot Noirs sind, also Blauburgunder, und von der Weinkellerei Spielmann aus Wertheim am Main stammen?

Der Le Roi des Caves Art Edition 2011 ist viel zu grün, riecht nach nassem Hund und Schwefel, auch die Fruchtsüsse vermag ihn nicht zu retten. 14,5/20 (89.90 Franken). Unendlich besser ist der Pinot Noir Reserve 2014, der durch den beherzten Einsatz von französischer Barrique parfümiert wirkt. Die Früchte sind mal dunkel, mal rot, er ist eukalyptisch-frisch, elegant und sehr lang. Score: 18/20 (99 Franken). Und Last but not least der Black Tiger Reserve 2011, von dem genau eine Barrique produziert wurde, was rund 300 Flaschen ergibt: Die Aromen sind wild, ja animalisch, der Wein ist würzig, hat enorme Power, ist dennoch frisch-minzig, trinkig, füllt den Gaumen aus und bleibt sehr lang. Toll! Dafür gibts 18,5 Punkte. Der Preis? Der Black Tiger Reserve RRR kostet 149 Franken.

Fazit: DJ Antoine bietet viel «Kwalität»

Unter dem Strich: Zwei wunderbare Champagner, ein schöner und ein sagenhafter Weisser. Und zwei herausragende Pinot Noirs, bestellbar auch unter www.konradlifestyle.com. «K» steht also fraglos auch für «Kwalität»! Was nicht erstaunen darf, wenn man die Weine in Häusern wie Tanja Grandits Stucki in Basel (18 Gault-Millau-Punkte!), Caduff’s Wine Loft in Zürich oder im El Paradiso in St. Moritz findet.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?