So reagierst du, wenn dir dein Geschenk nicht gefällt
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Tipps von der Expertin:So reagierst du, wenn dir dein Geschenk nicht gefällt

Coach Anja Niederhauser gibt Tipps für Weihnachten
So vermeidest du Stress, Streit und Einsamkeit

Der Streit eskaliert, die Trennung war kürzlich, ein geliebter Mensch ist gestorben. Weihnachten ist nicht für alle einfach. Doch es gibt Möglichkeiten, das Beste daraus zu machen, um ein schönes Fest zu geniessen.
Publiziert: 22.12.2022 um 08:59 Uhr
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Wer kennt es nicht? Die Erwartung an friedliche Weihnachten wird oft überschattet von Streit, Stress oder Schmerz durch Verlust. Jemand sitzt am Tisch, den man nicht mag, ein Gesprächsthema, das für Zoff sorgt. Was kann ich tun, damit Weihnachten wirklich friedlich wird? Anja Niederhauser (42), Coach, studierte Theologin und Autorin des neuen Ratgeberbuchs «Lebenskrisen meistern», gibt Tipps.

Welche Themen soll man nicht besprechen?
Oftmals sind es die gleichen Themen, die zu Streitigkeiten führen. Entweder man diskutiert das einmal aus und klärt es, oder man vereinbart bei diesem Thema bewusst einen «Waffenstillstand» für diesen Abend. Grundsätzlich ist die alte Knigge-Regel gar nicht schlecht: Religion und Politik vermeiden, da gehen bei vielen die Emotionen hoch.

Wenn sich nicht alle daran halten?
Ein Timeout machen. Aufhören, über das Thema zu sprechen. Durchlüften. Zurückkommen und klären. Vermeide in der Diskussion Vorwürfe. Wenn es eskaliert ist und man im Streit auseinandergegangen ist, ist eine Klärung und vielleicht auch eine Entschuldigung am nächsten und übernächsten Tag angebracht. Ausserdem auch die Frage: Wie will man ein Zusammenkommen in Zukunft gestalten? Was muss man und was ist gar nicht nötig? Meist haben wir viel mehr Möglichkeiten zu handeln, als wir zuerst glauben.

Anja Niederhauser ist Coach, studierte Theologin und Trauerbegleiterin. Sie gibt Tipps für friedliche Weihnachten.
Foto: Thomas Meier
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Ein Familienmitglied kommt, wie immer, zu spät.
Kann man von einem Familienmitglied, das notorisch zu spät kommt, wirklich erwarten, dass es sich einmal anders verhält? Erwarte keine Wunder, auch nicht an Weihnachten, das führt mehrheitlich zu Enttäuschungen.

Am Tisch sitzt eine Person, zu der das Verhältnis schlecht ist.
Gehe innerlich auf Distanz und sei dir bewusst: Was die andere Person macht, kannst du nicht kontrollieren. Nur, wie du selbst handelst. Gibt es die Möglichkeit, nicht so zu sitzen, dass man sich ständig sieht oder zu nahe ist. Lote diese Möglichkeiten aus. Man muss sich nicht allem aussetzen. Finde etwas an der Person, das du liebenswert, schön oder interessant findest. Das kann eine innerlich entstandene Härte ein wenig auflösen. Versuche es mit Humor: Dieser hat schon viel Eis gebrochen.

Mein Freund will zu seinen Eltern, ich zu meinen. Sollen wir getrennt feiern?
Warum nicht? Sprich darüber, was es für Lösungen geben könnte. Getrennt feiern ist eine Möglichkeit. Die andere, ein oder zwei Daten zu schieben. Oder die Eltern alle zu sich einzuladen. Sei kreativ und bleib bei der Lösungsfindung mit den verschiedenen Playern im Kontakt.

Ich wurde eben verlassen, bin traurig und habe einer Einladung zugesagt.
In einer Krise ist es oft nicht einfach, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Ablenkung kann helfen, aus der inneren Gedankenspirale herauszufinden. Besser, du hast einen netten Abend mit Freunden, als hundertmal die gemeinsamen Fotos anzuschauen. Bist du nicht sicher, ob du den Abend meisterst? Dann sprich mit den Gastgebern: Vielleicht muss ich spontan absagen. Ginge das für euch? Klären, klären, klären! Das nimmt den Druck raus.

Ein lieber Mensch ist gestorben. Was soll ich an Weihnachten tun?
Versuche, dem nachzugehen, wovon du denkst, dass es dir guttun könnte – oder wobei du am wenigsten leidest. Fühlt es sich besser an, zu Freunden oder Familienangehörigen zum Essen zu gehen, oder bleibst du lieber allein zu Hause? Es gibt kein Richtig und Falsch, lassen dir das bitte nicht einreden. Tu, wonach dir ist. Du darfst auch Einladungen kurzfristig absagen. Es gibt keine moralische Verpflichtung, an Weihnachten fröhlich oder sonst wie sein zu müssen.

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