Diese Sängerinnen erobern die Charts
Die Zukunft der Schweizer Musik ist weiblich

Merken Sie sich die Namen dieser jungen Schweizer Sängerinnen und Musikerinnen. Von ihnen wird man dieses und nächstes Jahr noch viel hören.
Publiziert: 13.11.2022 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2022 um 22:30 Uhr

Aktuell erobern gleich mehrere junge Schweizer Sängerinnen die nationalen und internationalen Hitparaden. Kein Zweifel: Die Schweizer Musikszene ist fest in Frauenhand. SonntagsBlick stellt Ihnen die angesagtesten Newcomerinnen und vielseitigsten Musikerinnen des Landes vor.

Die Coole: Palma Ada
«Wenn du dich für cool hältst, aber Palma Adas Musik nicht hörst, bist du es nicht», schreibt Rapper Lil Bruzy. Damit hat er nicht unrecht. Die Musik der Zürcherin ist zwar alles andere als unterkühlt, ihre Auftritte und Kollaborationen mit Elektrogrössen wie Pablo Nouvelle (36) oder Kalabrese (49) sorgen bei vielen aber für spontane Hitzewallungen. Palma Ada ist eine Quereinsteigerin, ihr Schritt von der Filmproduktion, die sie in London und New York studiert hat, zur Musik zahlt sich aber aus. Gemeinsam mit Schauspieler und Produzent Michael Schertenleib (34) realisierte sie Teile des Soundtracks von Michael Steiners Film «Wolkenbruch». Dieses Jahr trat sie mit ihrem Mix aus ihren eigenen stimmgewaltigen Elementen und tanzbaren Techno-Beats am Gurtenfestival auf. Mittlerweile hat Palma Ada mit «Peter Pan» ihre erste EP veröffentlicht, gerade arbeitet sie an ihrem Debütalbum.

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Die Newcomerin: Marlin
Sängerin Marlin (21) aus Wohlen AG ist schon früh mit Kunst in Kontakt gekommen. «Meine Grosseltern und mein Vater haben meine Kreativität von klein auf gefördert», sagt sie. Die Sängerin mit Wurzeln in Guinea (Afrika) und Ungarn hat kürzlich ihre vierte Single «Figured Out» herausgebracht und erinnert mit ihrem Stil an Soul-Queen Erykah Badu (51) und Hip-Hop-Star Missy Elliott (51). Mit ihren Songs begeistert Marlene Diallo, wie die Sängerin bürgerlich heisst, nicht nur Radiosender, sondern auch den Kanton Aargau, der Marlin kürzlich im Rahmen der Kulturförderung unterstützt hat. Bis Ende Jahr wird sie einen weiteren Song veröffentlichen und Konzerte in der Schweiz geben. Das Ziel der Maturandin ist klar: «Bald ganz von der Musik leben können!»

Die schwedisch-schweizerische Sängerin Helena Hallberg verbindet Elemente von Jazz und Pop mit Folkmusik.
Foto: Lauren Desberg Photography
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In Afrika ein Star: Souki Shayk
Souki Shayk (31) aus Richterswil ZH ist in ihrem Geburtsland Marokko bereits ein Star. Die Rapperin, die als Siebenjährige in die Schweiz kam, ist eine der ersten Künstlerinnen in der männerdominierten Musikszene Nordafrikas und macht sich für ein emanzipiertes Frauenbild stark. 2018 ist Shayk unter anderem dank ihres Auftritts als Featured Artist im Song «No No» des tunesischen Rappers Sanfara (28) bekannt geworden. Der Song hat heute auf Youtube über 50 Millionen Klicks. Aktuell arbeitet sie an ihrem Debütalbum, mit dem sie nicht nur Afrika, sondern auch ihre Wahlheimat erobern will. «Ich freue mich sehr darauf, die Leute in der Schweiz zum Tanzen zu bringen», sagt Souki Shayk.

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Die Musical-Auswanderin: Helena Hallberg
«Helena Hallberg ist wie ein Schweizer Taschenmesser ‹made in Schweden›: Vielseitig und einwandfrei», beschrieb einst ein Magazin den Stil der schwedisch-schweizerischen Sängerin – und hat damit nicht unrecht: Ihre Liebe gilt nebst dem Gesang dem Musical – ihre Maturaarbeit war eine Neuinterpretation von «Rent». Helena Hallberg (30) absolvierte ein Studium an der renommierten Manhattan School of Music in New York und begann währenddessen ihre Karriere als Solokünstlerin zu intensivieren. Vielseitig ist dabei auch ihr Stil: Sie verbindet Elemente aus Jazz mit Folkmusik und Pop. Nebst ihrer glasklaren Stimme sind es vor allem aber Hallbergs Texte, die Gänsehaut erzeugen. Themen wie psychische Gesundheit und Multikulturalität stehen bei ihr genauso auf dem Programm wie Frauenrechte. Momentan arbeitet sie an einem neuen Album, das nächstes Jahr erscheinen soll.

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Die Experimentierfreudige: Noémi Büchi
Die Musik der Zürcherin Noémi Büchi (31) kann man schlecht nur einem Genre zuordnen – das würde ihr auch nicht gerecht: Die Künstlerin mäandert auf ihren Platten erfolgreich zwischen Elektronik und Pop, sie selbst bezeichnet ihren Stil als Neoklassik, in dem sie Klavier-Klänge mit Bass-Beats vereint. Büchis Berührungspunkte zur Klassik rühren aus ihrem Elternhaus. Schon mit sieben Jahren nahm sie Unterricht in Komposition bei einer Konzertpianistin – das zahlt sich mehr als aus. Nach Studienjahren an der Zürcher Kunsthochschule und in Stockholm tritt sie mittlerweile international auf, ihre neuste EP «Matière» ist bereits vergriffen. Immer mit dabei: ihr modularer Synthesizer, bei dem sie die Verbindungen jeweils selbst steckt und damit einen einzigartigen Sound kreiert. Ihr Gefühl auf der Bühne beschreibt sie selbst als «Trance-Zustand».

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Geht unter die Haut: Nola Kin
Nola Kin ist das Soloprojekt der Zürcherin Carla Fellinger (30). Ihr künstlerisches Alter Ego ist nach eigenen Angaben ein Kanal, auf dem sie die eigene Vergangenheit mit ihren musikalischen Einflüssen verschmelzen lassen kann. Die Sängerin hatte sich zwischenzeitlich drei Jahre aus dem Geschäft verabschiedet, jetzt verarbeitet sie auf ihrer EP «Fallstreak» (dt. Sturzflug) mit ihrer charakterstarken, melancholischen Stimme und eindrucksvollen Texten Vergangenes, was für die Sängerin «wie eine warme Umarmung nach einer langen und harten Wanderung quer durch die eigene Geschichte, ein Stück näher zu mir selbst» anmutet. Fellingers offener künstlerischer Umgang mit der eigenen Verletzlichkeit begeistert bereits ein breites Publikum, Ende November tritt sie beim prestigeträchtigen Autumn of Music in Montreux VD auf.

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Die Wilde: Naomi Lareine
Sie startet voll durch: Naomi Lareine (28) landet mit ihrem Song «Just Met» gerade einen Hit. Die Zürcher R&B-Sängerin, die früher Profifussballerin war und deren Vater Eishockey-Idol Martin Bruderer (55) ist, wird am Freitag, 18. November, bei der Energy Star Night im Zürcher Hallenstadion für Stimmung sorgen. «Individualismus und Toleranz sind mir sehr wichtig», sagt sie, «und das soll man auch in meiner Musik hören.» Privat ist Naomi Lareine seit drei Jahren mit der Tätowiererin Gina Madskull (25) zusammen.

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Die Farbenfrohe: Tashan
Die Bernerin Shanta Azalea Venkatesh (30), besser bekannt unter dem Künstlernamen Tashan, ist schon länger im Musikgeschäft tätig. Nach einem Praktikum beim Bund («Mein Vater wollte, dass ich Diplomatin werde») zog sie als Teenager für ein paar Monate nach Los Angeles (USA), um Musik zu machen. Vor sechs Jahren veröffentlichte sie ihre erste Platte, die auch in England ankam. Tashan durfte dort mit ihren Gute-Laune-Songs am legendären britischen Glastonbury-Festival auftreten. Seither kann Tashan «ziemlich gut» von der Musik leben, wie sie sagt.

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