Corona-Schaukelpartie dauert noch zwei Jahre
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Veranstalter zu Daniel Koch:Corona-Schaukelpartie dauert noch zwei Jahre

Ex-BAG-Mann Koch sieht schwarz für Grossveranstaltungen
Corona-Schaukelpartie dauert noch zwei Jahre

Daniel Koch hat recht, sagt der Zürcher Veranstalter Albi Matter. Er glaubt ebenfalls nicht daran, dass vor 2022 noch Grossveranstaltungen stattfinden. Thomas Dürr von der Basler Act Entertainment AG hingegen hält die Aussage von Mr. Corona für wenig zielführend.
Publiziert: 11.09.2020 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2021 um 16:22 Uhr
Dominik Hug und Jean-Claude Galli

Mit seiner Aussage in der gestrigen «Schweizer Illustrierten» sorgt Mr. Corona Daniel Koch (65) für Aufregung. Grossveranstaltungen werde es in der Schweiz 2021 keine geben. «Ein wirksamer Impfstoff kommt frühestens nächsten Sommer auf den Markt. Bis der überall eingesetzt werden kann, dauert es ein weiteres Jahr. Im Sommer 2022 ist Corona gegessen», sagt Koch.

Künstleragent Albi Matter (69) sieht für seine Branche schwarz. Sein legendäres Countryfestival in Zürich, das er seit 36 Jahren durchführt, musste er wie alle anderen Veranstalter heuer wegen Corona absagen. Die Ausgabe 2021 hat er ebenfalls bereits gestrichen. «Wir setzen auf internationale Bands», erklärt er. «Bis jetzt ist ungewiss, ob Künstler aus den USA oder England nächstes Jahr reisen können.»

«Viele Menschen fühlen sich verunsichert»

Unklar sei ausserdem, ob die Leute überhaupt Lust haben, wieder an Grossanlässen teilzunehmen. «Schutzkonzepte hin oder her: Viele fühlen sich noch immer verunsichert, mit anderen Menschen eine gute Zeit zu verbringen.» Matters Event wird frühestens 2022 wieder stattfinden. «Bis dann haben wir diese leidige Seuche hoffentlich hinter uns, und alle fühlen sich wieder sicher.»

Daniel Koch: Stand-up-Paddling auf dem Wohlensee bei Bern mit Boxerhündin Akira.
Foto: Kurt Reichenbach
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Konzertveranstalter Thomas Dürr (53) von der Basler Act Entertainment AG, die auch das Greenfield Festival in Interlaken BE ausrichtet, hält entgegen: «Ich persönlich finde, dass Kochs Aussage nicht sehr viel hergibt. Sie kann stimmen oder auch nicht, es ist ähnlich wie in einer Lotterie. Viele seiner Prognosen haben sich in der Zwischenzeit relativiert. Auch wenn er vieles gut gemacht hat, vor allem am Anfang.»

«Praktisch keine schweren Fälle, kaum Tote»

Veranstalter, Künstler und Publikum müssten grundsätzlich lernen, mit solchen Pandemien zu leben. Sicher sei, dass das Kulturleben beeinträchtigt werde, auch 2021. «Wie genau, werden wir ausloten, wir wissen jetzt noch nichts Verlässliches.»

Man werde in diesem laufenden Prozess abwägen müssen und mit verschiedenen Massnahmen darauf reagieren. «Das Gute zurzeit: Wir haben praktisch keine schweren Fälle und kaum Tote. Und Besucher von grossen Festivals gehören nicht unbedingt zu den Risikogruppen.»

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