Geschlechter-Kritik an Stefan Büssers neuem Podcast
Gülsha und Lisa Christ pfeifen auf SRF-«Quotenmänner»

Der neue Podcast von Comedian Stefan Büsser schlägt hohe Wellen. Auf den sozialen Netzwerken muss «Quotenmänner» Kritik von Moderatorin Gülsha und Kollegin Lisa Christ einstecken. Das lässt Büssi nicht auf sich sitzen.
Publiziert: 07.11.2019 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2020 um 12:37 Uhr
Manuel Kellerhals

Die Schweizer Comedy-Szene gibt sich gerade ordentlich aufs Dach! Die Protagonisten: Stefan Büsser (34), Gülsha (34) und Lisa Christ (28). Streitthema: Büssis neuer Podcast «Quotenmänner». Aber der Reihe nach.

Comedian Stefan Büsser hat einen neuen SRF-Satire-Podcast. In «Quotenmänner» bespricht der SRF3-Moderator seit dem 6. November mit den beiden Comedy-Autoren Michael Schweizer und Aron Herz aktuelle Themen. Und schon hagelt es Kritik. Auf Instagram schreibt Gülsha Adilji: «Ich verstehe wirklich nicht, warum die Menschheit einen weiteren, rein männlichen Podcast benötigt.» Rückendeckung bekommt Gülsha von ihrer Kollegin Lisa Christ, die auf SRF ihre eigene Sendung – die «Comedy Talent Show» – hat. Sie kritisiert, ebenfalls auf Instagram, den Podcast-Namen «Quotenmänner»: «Vielleicht heisst ja dieser Podcast ‹Quotenmänner›, weil derjenige der das gepostet hat, der Quotenmann ist, der immer noch nicht gecheckt hat, was strukturelle Diskriminierung ist und was das heisst. Und warum der Post von Gülsha keine persönliche Beleidigung ist, sondern einfach ein Hinweis auf Strukturen die sich 2019, fast 2020 Gott-verdamme-mich endlich geändert haben sollten.»

Das lässt Stefan Büsser nicht auf sich sitzen. Auf Nachfrage von BLICK betont er: «Ich schätze Gülsha und Lisa sehr, aber kann ihre Kritik nicht verstehen. Die mitunter besten und erfolgreichsten Podcasts bei SRF sind von Frauen produziert und selbst unser Comedy-Podcast wird von einer Frau geleitet und abgenommen.» Und weiter: «Gülsha und Lisa reduzieren uns aufs Geschlecht, was per Definition das ist, wogegen der Feminismus eigentlich ankämpft.»

Der neue SRF-Podcast «Quotenmänner» kommt nicht bei allen gut an.
Foto: SRF
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Keiner werde gezwungen den Podcast zu hören. «Das Gesamtangebot des SRF-Podcasts nehme ich als extrem ausgeglichen wahr was Geschlecht, Information und Unterhaltung angeht.»

Stefan Büsser teilt gegen Lisa Christ aus

Der Name «Quotenmänner» sei ausserdem eine ironische Anspielung auf die seit Jahren stattfindende Quotendiskussion. «Wir wussten, dass drei Männer polarisieren werden, also haben wir dies mit dem Podcast-Titel direkt zum Thema gemacht.» Einen tieferen Sinn müsse man nicht weiter suchen – sondern sich mit dem Inhalt des Podcasts beschäftigen. Einen Seitenhieb gegen Christ kann sich der Comedian dann trotzdem nicht verkneifen: «Die von Lisa Christ kritisierten ‹Leute in Machtpositionen beim SRF, die entscheiden, wen und was sie pushen wollen und wem sie eine Chance geben› haben übrigens ihr eine eigene Comedyshow im Fernsehen verschafft.»

SRF realisierte bereits Podcasts von Frauen

Und was sagt das SRF? Susanne Witzig, Leiterin Bereich Podcast bei SRF sagt zu der Kritik der beiden Frauen: «SRF hat zahlreiche Podcasts von und mit Frauen im Angebot (...). Der neue SRF-Comedy-Podcast ‹Quotenmänner› ist ein originäres Konzept und stimmt in sich: es zeigt eine Männerrunde, wie es sie auch im echten Leben gibt.» Doch warum wurde auf Männer- statt Frauenpower gesetzt? Witzig sagt dazu: «Männer genauso wie Frauen dürfen ihre Podcast-Konzepte jederzeit einreichen, damit wir diese prüfen können. In diesem konkreten Fall waren es Stefan Büsser, Michael Schweizer und Aaron Herz – also drei Männer – die die Idee zu diesem Podcast hatten und ein entsprechendes Konzept eingereicht haben.» In anderen Fällen wurden diverse Podcasts realisiert, die von Frauen eingereicht wurden.»

Gülsha hat sich bisher auf BLICK-Anfrage noch nicht weiter zur Diskussion geäussert. (paf/bsn)

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