Hundehasser gehen auf Tierschützer los
Giftanschlag bei Aargauer Bali-Auswanderer

TV-Auswanderer Reto Steimer lebt in Angst. Aus dem Nichts heraus versuchten Unbekannte seine Hunde zu vergiften.
Publiziert: 25.02.2023 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2023 um 20:11 Uhr
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Remo BernetRedaktor People

In der 3+-Sendung «Adieu Heimat» strahlt der Aargauer Reto Steimer (30) mit der Sonne um die Wette. Doch das Lachen ist dem Bali-Auswanderer und Tierschützer wenige Monate nach Drehschluss vergangen. Die Situation in seinem neuen Zuhause hat sich zugespitzt. «Bei mir im Tierheim wurde ein Giftanschlag verübt», erzählt er Blick.

Der ehemalige Campingplatzbetreiber hat auf Bali 17 Strassenhunde bei sich aufgenommen, rund 30 weiteren Tieren hilft er täglich mit Futter und Medikamenten. Für sein neues Leben, das er dem Tierschutz verschrieben hat, liess er in der Schweiz alles zurück – und gab für seine Liebe zu den Vierbeinern über 20'000 Franken Erspartes aus.

Rattengift im Wassertank

Die aktuellen Vorkommnisse lösen bei ihm grosse Angst aus. Die unbekannten Täter hätten unter anderem Rattengift in seinen Wassertank gemischt. Als er am Samstagmorgen merkte, dass mit seinen Hunden etwas nicht stimme, reagierte Reto Steimer sofort und fuhr zum Tierarzt. «Er bestätigte mir, dass alle Hunde tot wären, hätten sie mehr vom Wasser getrunken.» Den Tieren seien nun Medikamente verschrieben worden, um die Giftstoffe abbauen zu können.

Es ist ein grosser Rückschlag für Reto Steimer: Unbekannte haben das Wasser für seine Tiere vergiftet.
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Seine Tür sei mit einem Strich markiert worden. «Das bedeutet hier auf Bali ‹böse›», erklärt Steimer. Für ihn ist deshalb klar: Er muss schnellstmöglich weg aus seinem aktuellen Zuhause. Seine Tiere will er bereits am Sonntag an einem anderen Ort unterbringen.

Grosser Hass im Dorf

Doch woher kommt der Hass gegenüber ihm und seinen Tieren? Reto Steimer ist sich sicher: «Ich bin der einzige Ausländer in diesem Ort, und die Leute können nicht verstehen, warum ich so viel Geld in Hunde investiere.» Die Leute würden ihn auch immer wieder nach Spenden fragen und weil er sie nicht unterstütze, sei er nicht beliebt. Dazu kommt: «Tierheime haben hier auf Bali generell einen schlechten Ruf. Es gib kaum eines, das keinen Anschlag mit Giftködern erlitt.» Die Leute hätten Angst, dass die Hunde Krankheiten einschleppen würden.

Steimer stellt den Anschlag vor grosse finanzielle Schwierigkeiten. Die Notunterkunft für seine Tiere kostet 2000 Franken im Monat – Geld, das er nicht hat und kurzfristig mit seinem Verein Furry Luck Bali auftreiben muss. Von den Behörden vor Ort fühlt er sich im Stich gelassen. «Die Polizei ist informiert, aber unternimmt nichts.»

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