Foto: Keystone

«Krokus»-Star Marc Storace über das Krebs-Drama in seiner Familie
«Ich brachte Mamma Morphium»

«Krokus»-Leadsänger Marc Storace spricht zum ersten Mal über die furchtbare Krankheit Krebs, die zwei geliebten Menschen aus seiner Familie das Leben kostete.
Publiziert: 15.09.2019 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2019 um 17:21 Uhr
Marc Storace sang am Prink Ribbon Charity-Walk vom 1. September im Zürcher Letzigrund.
Foto: OskarMoyano
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Flavia Schlittler

Wenn er als Hardrocker über die Bühne wirbelt, vergisst Marc Storace (67) alles um sich herum. «Die Musik ist für mich wie eine Droge, eine Treppe in andere Sphären. Ich schalte ab und tanke neue Energie auf.» Dieses Abtauchen hat dem Sänger aus Malta mit der rauchigen Stimme schon oft geholfen.

Worüber er nun erstmals spricht, ist das Drama in seiner Familie. «Ich habe meine Mutter und auch meine Schwester an den Krebs verloren», sagt er. Als er von der Diagnose bei seiner geliebten Mama erfuhr, war sein Sohn Luca gerade vier Monate alt. «Ich war schockiert. Einerseits hatte ich gerade erfahren dürfen, wie schön es ist, ein neues Leben in den Armen zu halten. Und ich wusste, dass ich mich von einem anderen langsam verabschieden muss.»

«Wir sind sofort nach Malta geflogen»

Das war 1993. Mama Edna hatte schon überall Metastasen. «Meine liebe Frau Cornelia, unser Baby und ich sind sofort nach Malta geflogen, um ihr den Kleinen in die Arme zu legen. Ihr glückliches Strahlen hat mir sehr viel gegeben», so Storace, der seit vielen Jahren in Oberwil BL lebt. Während eines Monats hat er damals im Elternhaus gelebt, auf die Mutter aufgepasst, sie zur Bestrahlungstherapie begleitet.

«Ich brachte Mamma Morphium. Ihr hat es die Schmerzen genommen, für mich war es eine krasse Situation.» Bekommen habe er das 250-Milliliter-Fläschchen mit einem Rezept im Spital in Malta. «So weit ich mich erinnere, nahm sie zwei Esslöffel pro Tag. Es muss sehr stark gewesen sein und es hat sie reizbar gemacht», erinnert sich Storace. Die letzte Frage, die sie ihm gestellt habe, sei gewesen, ob er seinen kleinen Sohn liebe. «Und wie ich ihn liebe!», habe er ihr versichert. «Erst dachte ich, was für eine Frage! Doch sie wollte einfach wissen, ob auch ein Rocker eine zarte Seite hat.»

Marc Storace verlor auch seine geliebte Schwester Edith Krebs

Zwei Wochen, nachdem Storace mit seiner Familie in die Schweiz zurückgeflogen war, starb seine Mutter mit 82 Jahren. Nur eineinhalb Jahre danach wurde auch bei seiner älteren Schwester Edith, die im australischen Sydney lebte, Krebs diagnostiziert. «Ich besuchte sie für einen Monat allein, meine Frau Cornelia war mit unserer Tochter Giuliana schwanger. Edith war trotz der ernsten Lage so warmherzig und lustig. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich mir die Zeit genommen habe. Für meine Mutter, aber auch für meine Schwester, die knapp zwei Jahre später mit 60 Jahren an Darmkrebs starb.» 

Trotz der Gesundheitsdramen innerhalb seiner Familie und der zusätzlichen Brustkrebs-Diagnose bei seiner Schwiegermutter hat Marc Storace nie mit dem Schicksal gehadert. «Ich denke, dass meine Stärke darin liegt, Menschen in schwierigen Situationen mit positiven Gedanken und guter Energie zu begleiten. Ich bete für sie und singe.»

Deshalb setzt er als Zeichen der Solidarität seine Stimme auch für Pink Ribbon Schweiz ein, im Kampf gegen Brustkrebs. «Wenn ich jemandem mit meinem Gesang einen leichten, schönen Moment schenken kann, macht mich das glücklich.»

Brustkrebs früh erkennen

Brustkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen. In der Schweiz wird jährlich bei durchschnittlich 6000 Frauen Brustkrebs diagnostiziert und mehr als 1400 Frauen sterben daran. Die Früherkennung ist ausserordentlich wichtig. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Der Internationale Brustkrebsmonat Oktober will Vorbeugung, Erforschung und Behandlung ins öffentliche Bewusstsein rücken.

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