«Sie haben einer ganzen Generation junger Frauen gezeigt, wie Liebe auch aussehen kann»
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LGBT-Stars verneigen sich:«Sie haben einer ganzen Generation junger Frauen gezeigt, wie Liebe auch aussehen kann»

LGBT-Prominente verneigen sich
«Sie haben einer ganzen Generation junger Frauen gezeigt, wie Liebe auch aussehen kann»

Mit Tamynique ist das berühmteste Frauenpaar der Schweiz Geschichte. Doch was Dominique Rinderknecht und Tamy Glauser für die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Liebe getan haben, rechnen ihnen LGBT-Prominente hoch an.
Publiziert: 03.11.2020 um 19:47 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2021 um 09:45 Uhr
Michel Imhof und Patricia Broder

Mit Dominique Rinderknecht (31) und Tamy Glauser (35) trennt sich das berühmteste Frauenpaar der Schweiz. Tamynique, wie die beiden genannt werden, wurden während ihrer vierjährigen Beziehung zum Sinnbild für Frauen, die Frauen lieben. So haben die beiden Models tatkräftig zu mehr Akzeptanz für Andersliebende beigetragen, sind sich prominente Stimmen aus der LGBT-Szene einig.

«Noch nie dagesehene Sichbarkeit für frauenliebende Frauen geschaffen»

Für SP-Politikerin Tamara Funiciello (30), die sich als bisexuell identifiziert und mit einer Frau in einer Beziehung lebt, sind Rinderknecht und Glauser bedeutende Aktivistinnen. «Tamynique haben mit ihrer Arbeit eine noch nie dagewesene Sichtbarkeit für frauenliebende Frauen geschaffen. Damit haben sie einer ganzen Generation junger Frauen gezeigt, wie Liebe auch aussehen kann», sagt sie. «Das ist eine wichtige politische und gesellschaftliche Errungenschaft.»

Auch SRF-Moderator Sven Epiney (48) rechnet dem Frauenpaar hoch an, immer öffentlich zu sich gestanden zu haben. «Dies trägt sicher zu einer immer grösseren Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in der Gesellschaft bei. Ich wünsche den beiden von Herzen alles Gute, auch wenn ihr gemeinsamer Weg nun anders aussieht», sagt Epiney.

Tamy Glauser (links) und Dominique Rinderknecht haben sich getrennt.
Foto: Philippe Rossier
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Viele Reaktionen in der Lesbenszene auf das Liebes-Aus

«Tamynique haben sich nie versteckt, sorgten für viel Aufmerksamkeit und wurden so zu einem Vorbild für viele», hält Anna Rosenwasser (30), Kommunikationsverantwortliche der Lesbenorganisation Schweiz (LOS), fest. «Viele Frauenpaare stehen heute nämlich noch immer nicht zu sich.» In der Lesbenszene gab es viele Reaktionen auf das Liebes-Aus: «Viele sind traurig, weil sie als DAS Frauen-Traumpaar schlechthin galten. Man erlebte ihre Beziehung ja mehrere Jahre in den Medien mit. Da verstehe ich, dass man mit ihnen mitfühlt.»

Der Zürcher Partyveranstalter Reto Hanselmann (39) ist ein guter Freund des Paares. Er findet es schön, dass die Models künftig als beste Freundinnen durchs Leben gehen. «Manchmal ist es doch schöner im Leben, wenn man jemanden als guten Freund hat und alles passt, als wenn man in einer Beziehung lebt und etwas fehlt», meint er. Der Weg, den die beiden nun einschlagen, sei etwas Wunderbares für die Zukunft. «Die Liebe geht ja weiter, einfach auf einer anderen Ebene.»

Tamynique wollen als Aktivisten weitermachen

Dragqueen Gossipa (44) war auf vielen Pride-Events dabei, die auch Tamynique aktiv begleitet haben. «Danke vielmals für euren grossen Einsatz für die LGBT-Gemeinschaft», sagt sie. Und fügt lachend an: «Ich bin schon froh, muss nicht immer eine Dragqueen in den Kampf für Gleichberechtigung ziehen.» Die Trennung der beiden sei für sie zwar schon durch die sozialen Medien absehbar gewesen, trotzdem «weiss ich aus eigener Erfahrung, dass das mit den besten Freunden nach einer Beziehung gut funktioniert».

Sicher ist: Trotz ihrer Trennung wollen sich Tamynique weiter politisch starkmachen. Zu ihrer Trennung schreiben sie: «Im Privaten wie auch öffentlich werden wir weiter zu unseren Werten stehen und uns starkmachen für die Gleichberechtigung der Frauen und der Andersliebenden.»

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