Meta Hiltebrand über Gastro-Schliessungen
«Ich stand da wie eine Hülle ohne Inhalt»

Sie nimmt kein Blatt vor den Mund: TV-Köchin Meta Hiltebrand. In der SRF-Talkshow «Gredig direkt» kritisiert sie aber nicht nur den Bundesrat, sondern zeigt sich auch von einer verletzlichen Seite.
Publiziert: 14.01.2021 um 23:01 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 20:50 Uhr

Voller Emotionen wandte sich Köchin Meta Hiltebrand (37) mehrfach an ihre Follower und kritisierte die Massnahmen des Bundesrats aufs Schärfste. Nachdem die Schliessung der Restaurants am vergangenen Mittwoch erneut verlängert worden ist, ist die Gastronomin zu Gast in der SRF-Talkshow «Gredig direkt» – und wirkt überraschend gefasst. Trotzdem wird sie nicht müde, die Entscheidungsträger zu kritisieren.

«Es gibt immer Ausnahmeregelungen, und die finden ganz besonders bei unserer Politik statt. Ist ja nicht so, dass unsere Politiker jetzt mit ihren Doggybags anreisen, wenn sie ihre Sitzungen haben, sondern sie haben tatsächlich eine geöffnete, offizielle Kantine – sprich ein Betriebsrestaurant», kritisiert sie.

Schliessungen seien richtig

Den Einwand von Moderator Urs Gredig (50), dass Kantinen erlaubt sind, lässt TV-Köchin nicht gelten. «Wer gross rausposaunt, sollte sich auch daran halten. Darum habe ich den Auftritt, wo es dann plötzlich Plexiglaswände und eine Maske hat, auch etwas merkwürdig und lächerlich gefunden», meint sie. Gleichzeitig betont die Wirtin des Zürcher Restaurants «Le Chef» aber auch, dass sie es richtig finde, dass die Restaurants geschlossen bleiben. Denn: «Wenn wir nichts machen, passiert auch einfach nichts!»

TV-Köchin Meta Hiltebrand musste ihr Restaurant wegen den Corona-Massnahmen schliessen.
Foto: Screenshot SRF
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Trotz Schutzmassnahmen und Plexiglasscheiben würde das Risiko zur Ansteckung weiterhin bestehen. «Wir müssen ehrlich sein: Wo Menschen sich treffen, besteht eine Ansteckungsgefahr», sagt die Zürcherin.

Viel mehr stört sie die fehlende finanzielle Unterstützung. Denn auch wenn es die Kurzarbeitsentschädigung gebe, bleibe sie auf vielen Kosten sitzen. So müsse sie beispielsweise weiterhin die AHV-Beiträge ihrer Mitarbeiter bezahlen. «Klar, ist es ein kleiner Teil, aber auch dieses Geld kommt nicht rein», sagt sie.

TV-Jobs werden rar

Auch offenbart Hiltebrand, dass sie ihre TV-Gagen stets in ihr Restaurant investiert habe – und auch dieses Geld würde ihr momentan fehlen. «Wir Risiko-Schweizer sind über die Grenzen hinaus weitaus nicht mehr so beliebt wie vorher. Ich spüre an meinem eigenen Leib, dass man sich zweimal überlegt, Meta zu buchen für einen Job.»

Zu einem emotionalen Moment kommt es gegen den Schluss der Sendung. So meint Meta Hiltebrand über die Restaurant-Schliessungen: «Alles, was mir Spass macht, wurde schon radiert im Dezember. Das Einzige, was mir noch Spass machte, war mein Restaurant. Als mir noch dieses Baby weggenommen wurde, stand ich da wie eine Hülle ohne Inhalt – einfach mit nichts mehr.» Alles, was sie gern mache, sei ihr von einem Tag auf den anderen plötzlich verboten worden.

Denn immer wieder betont sie in der Sendung, dass ihre grösste Leidenschaft nicht das ist, womit man sie in der Öffentlichkeit verbindet. «Mein Berufswunsch war nie Fernsehkoch. Mein Berufswunsch war immer ganz klar Koch.» (bnr)

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