Michelle Hunziker macht sich gegen häusliche Gewalt stark
«Auch ich bin diskriminiert und erniedrigt worden»

Moderatorin Michelle Hunziker setzt sich mit ihrer Stiftung «Doppia Difesa» gegen häusliche Gewalt gegen Frauen ein und konnte schon zwei neue Gesetze erwirken.
Publiziert: 17.01.2020 um 14:29 Uhr

Michelle Hunziker (42) strahlt meist auf ihren Fotos. Aber sie hat auch dunkle Seite im Leben kennengelernt. Seit zwölf Jahren setzt sie sich darum mit ihrer Stiftung «Doppio Difesa» («Doppelte Verteidigung») für den Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt ein. In ihrer Wahlheimat Italien konnte sie bereits zwei entsprechende Gesetze erwirken: Eines verspricht schnelle Hilfe, wenn Frauen in den eigenen vier Wänden häusliche Gewalt erleiden. Das andere schützt Frauen vor Stalkern.

«Auch ich bin diskriminiert und erniedrigt worden. Ich weiss, wie man sich fühlt», erklärt sie im Interview mit «Bunte». Sie wurde zwei Jahre lang von einem Stalker verfolgt. «Er hatte beschlossen, dass wir seelenverwandt sind. Er hat behauptet, mich nachts unter Drogen vergewaltigt zu haben und der wahre Vater von Aurora zu sein.» Er verfolgte Hunziker, schrieb Briefe und befand sich ständig in ihrer Nähe. «50 Mal habe ich die Polizei gerufen.» Sie betont: «Ich hatte das Glück, mir einen Bodyguard leisten zu können. Die meisten Frauen können das nicht.»

Michelle Hunziker beschäftigt sich täglich mit ihrer Stiftung

Auf die Frage, ob sie selbst auch geschlagen wurde ,sagt Hunziker: «Ehrlich gesagt habe ich auch diese Erfahrung schon gemacht, aber nie mit meinen Ehemännern.» Sie betont, dass psychische Gewalt manchmal schlimmere Auswirkungen habe als körperliche. «Nur wenn du es selbst erlebt hast, weiss du, wie es sich anfühlt.»

Michelle Hunziker kämpft mit ihrer Stiftung «Doppia Difesa» gegen häusliche Gewalt gegen Frauen.
Foto: Getty Images
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Täglich investiere Hunziker mehr als zwei Stunden in ihre Stiftung. Sie organisiere Veranstaltungen und Kampagnen, kümmere sich um Fundraising und treffe Leute, um Spenden zu akquirieren. Auch zu betroffenen Frauen habe sie Kontakt.

Die Anwältin Giulia Bongiorno (53), mit der sie die Stiftung damals gründete, unterstütz ihr Engagement. Mit ihr beantwortete sie zu Beginn Mails von betroffenen Frauen. Doch die Geschichten waren teils so schlimm, dass sie nicht mehr schlafen konnte. «Wir haben Spezialisten engagiert, Therapeuten, Sozialarbeiter», so die TV-Frau.

Neues Gesetz in Arbeit

Ihren drei Töchtern, Celeste (4), Sole (6) und Aurora (23) sage sie immer, dass das Wichtigste im Leben Unabhängigkeit sei. «Vor allem finanziell.» Dann habe man die Wahl, ob man mit einem Partner aus Liebe zusammen sei und müsse nicht notgedrungen bleiben.

Neben den zwei bereits erwirkten Gesetzen macht sich Hunziker nun für eine weitere Änderung stark. «Wir arbeiten gerade an einem Gesetz, das festlegt, dass in der Schule mit Kindern eine Stunde pro Woche über Emanzipation und darüber, wie Frauen und Männer sich respektvoll verhalten können, gesprochen wird.»

Michelle Hunziker ist seit 2014 mit dem Unternehmer Tomaso Trussardi (36) verheiratet. Mit ihm hat sie zwei Töchter. Ihre älteste Tochter stammt aus der Beziehung mit Eros Ramazotti (56), mit dem Hunziker von 1998 bis 2009 verheiratet war. (paf)

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