Miss Schweiz traut sich was in Rio
Lauriane geht ins Gefängnis!

Sie ist jung, schön, single und auf dem Weg nach Rio. Dort will sie ein Gefängnis besuchen.
Publiziert: 25.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:52 Uhr
Engagierte Miss: Lauriane Sallin.
Foto: KARL-HEINZ HUG
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Dominik Hug

Sie ist jung, schön und ungebunden – seit knapp drei Wochen ist Miss Schweiz Lauriane Sallin (22) Single. «Es geht mir gut. Ich bereue meinen Entscheid nicht. Es ist passiert, was passieren musste», sagt die Freiburgerin. Mit 16 kam sie mit ­Nathy Burgy (24) zusammen, er war ihr erster Mann. Nun war ihre Liebe zum Baupolier nicht mehr stark genug.

Seit der Trennung haben sich die beiden kaum gesehen. «Wir brauchen jetzt ein wenig Abstand. Aber es ist alles gut zwischen uns. Wenn wir uns auf der Strasse begegnen, können wir uns in die Augen sehen.» Doch das wird in nächster Zeit kaum passieren.

Gestern flog Lauriane Sallin nach Rio de Janeiro. Drei Wochen verbringt die Miss in Brasilien. Zuerst wird Lauriane in Fortaleza für Terre des hommes Schulen besuchen und Strassenkinder treffen. Auf ihrem Plan steht auch der Besuch in einem Gefängnis. «Ich möchte mich für ein besseres Rechtssystem im Land einsetzen. Oft werden Kinder wegen Bagatellen eingesperrt und im Gefängnis dann erst richtig kriminalisiert», sagt die Archäologiestudentin.

Danach wird Lauriane bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (64) treffen und mit ihm auch die Schweizer Delegation besuchen. «Im Olympiadorf zu sein, wird für mich ganz bestimmt eine einmalige Erfahrung!», freut sich die Romande.

Aber auch ihre letzte Station in Brasilien wird für Lau­riane zur Herzensangelegenheit. In Nova Friburgo wird sie auf die Nachkommen von Freiburger Auswanderern treffen.

«Diese Menschen haben vor 200 Jahren die Schweiz verlassen, weil es für sie hier weder etwas zu essen noch Perspektiven auf eine bessere Zukunft gab», so Lauriane. Viele Schweizer nahmen damals in ihrer Verzweiflung die gefährliche Überfahrt nach Brasilien in Kauf und riskierten ihr Leben. «Vor dem Hintergrund der heutigen Flüchtlingswelle, ist es hilfreich zu wissen, dass auch wir Schweizer vor nicht all zu langer Zeit in einer ähnlichen Position waren», sagt Lauriane zu ihrer neusten Mission.

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