Morena Diaz kritisiert SP-Ständerat Daniel Jositsch
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Nach Debatte beim «Club»:Morena Diaz kritisiert SP-Ständerat Daniel Jositsch

Morena Diaz kritisiert Daniel Jositsch nach SRF-Debatte
«Ich wurde nicht sexuell belästigt – Ich wurde vergewaltigt»

Diese Woche diskutierten Morena Diaz und Daniel Jositsch im SRF-«Club» über das Sexualstrafrecht. Nun legt die Lehrerin und Bloggerin auf Instagram nach und wendet sich direkt an den SP-Ständerat.
Publiziert: 30.01.2020 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2021 um 20:19 Uhr

«Sexualstrafrecht – wenn ein ‹Nein› nicht reicht» – darüber diskutierte der SRF-«Club» diese Woche. Mit dabei waren Lehrerin und Bloggerin Morena Diaz (27). Sie veröffentlichte Anfang des Jahres einen Instagram-Beitrag, in dem sie schrieb, wie sie kurz vor Weihnachten 2018 von einem Freund vergewaltigt wurde.

In vielen Fällen findet eine Vergewaltigung statt, ohne dass rohe Gewalt angewendet wird – die Opfer verfallen in eine Art Schockstarre und können sich körperlich nicht wehren. Diaz ging mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit, weil sie auf das Thema aufmerksam machen will – und eine Verschärfung des Sexualstrafrechts fordert.

SP-Ständerat Daniel Jositsch (54) ist gegen eine grundlegende Änderung im Strafrecht und spricht von «kosmetischen Anpassungen». Er ist der Meinung, dass Sexualvergehen bereits heute angemessen bestraft werden können und spricht von «kosmetischen Anpassungen». Genau darauf geht Morena Diaz in einem Instagram-Video ein, das sie auf ihrem Account veröffentlichte. Sie spricht den Ständerat direkt an.

Im SRF-«Club» diskutierte Morena Diaz über das Thema «Sexualstrafrecht – wenn ein ‹Nein› nicht reicht». Sie machte Anfang des Jahres auf Instagram öffentlich, dass sie vergewaltigt wurde. Sie fordert eine Anpassung des Sexualstrafrechts.
Foto: SRF Screenshot
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«Kosmetische Anpassungen» im Sexualstrafrecht seien wichtig

«Herr Jositsch, sie haben gestern gesagt, dass unsere Gesetze nicht die Welt verändern können. Da haben Sie recht, die Welt vielleicht nicht. Aber sie können die Schweiz zu einem besseren Ort machen. Denn verschärftere Gesetze haben eine Signalwirkung. Die Gesetze, wie sie heute sind, machen klar, dass die Opfer eine Mitschuld tragen.» Sie fragt: «Warum lassen wir es zu, dass wir immer noch opferfeindliche Gesetze haben?»

Sie weigere sich, das zu akzeptieren. Ihr Video sei für Daniel Jositsch und für alle, die seine Meinung teilen. Und sie sei wütend, denn diese «kosmetischen Anpassungen» bedeuten für die Opfer die Welt. «Der Vergewaltigungsbegriff muss ausgeweitet werden. Ich wurde nicht sexuell belästigt. Ich wurde vergewaltigt. Wir brauchen Politiker, die uns Opfern zuhören. Wenn man den Opfern zuhören und ihnen Empathie entgegen bringen würde, dann würde man es nicht ‹kosmetische Anpassung› nennen. Man würde es nicht verharmlosen.» (paf)

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