Nach argentinischem Malbec, Rindsfilet und Luxus-Kaffee
Dieter Meier revolutioniert die Schoggi-Welt

Mit seinem Unternehmen Oro de Cacao und einem neuen Herstellungsverfahren, das er weltweit patentieren liess, hat der Zürcher Unternehmer und Musiker Dieter Meier Grosses vor.
Publiziert: 09.12.2017 um 21:53 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:26 Uhr
Dieter Meier stellt mit seinem Unternehmen Oro de Cacao Schokolade her, die den Markt revolutionieren soll.
Foto: Anja Wurm
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Jean-Claude Galli

«Ich bin bloss der Zauberlehrling, das hier ist mein Mentor und Meister», sagt Dieter Meier (72) und zeigt auf Dr. Tilo Hühn, Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. 2014 hat der Unternehmer und Yello-Musiker das Patent für das unter Hühns Leitung entwickelte neue Produktionsverfahren für Schokolade erworben, weltweit schützen und zur industriellen Anwendung weiterentwickeln lassen.

«Das Revolutionäre daran ist: Im Gegensatz zum traditionellen Vorgehen, wo sich beim Rösten und Conchieren bei hohen Temperaturen fast alle Aromastoffe verflüchtigen, bleiben diese bei der Kalt-Extraktion erhalten», sagt Meier. «Bei anderen Herstellern ist das Aroma im Kamin, bei uns in der Schokolade», scherzt er und stellt als Reaktion auf sein Resultat eine «gewisse Verunsicherung» in der Branche fest. Das Ergebnis ist ein überaus intensiver und komprimierter Genuss, mit starkem Kakao-Anteil und fehlender Bitterkeit.

In zwei Jahren soll eine Fabrik in der Innerschweiz stehen

Seit längerem beschäftigt sich der Bonvivant mit hochwertigen Genussmitteln wie Wein, Rindfleisch oder Kaffee. «Dabei geht es mir stets um den Erhalt des natürlichen Geschmacks. Mit meinen Produkten möchte ich vor allem aromaaffine Menschen ansprechen.» An der Wühre 15 in der Zürcher Altstadt eröffnet er diesen Donnerstag um 17 Uhr als eine Art Testmarkt seinen ersten Showroom namens «Salon du Cacao», wo die Schokolade zum Verkauf steht – in sieben Geschmacksrichtungen.

Daneben läuft in Wallisellen eine Pilotanlage, wo 150 Tonnen im Jahr produziert werden können. Das ist aber nicht das Ende der Fahnenstange. Die Planung für eine grosse Fabrik ist abgeschlossen, sie soll in zwei Jahren fertig sein. «Gebaut wird irgendwo in der Innerschweiz, mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten.» Um sich die entsprechenden Kundenkreise zu erschliessen, fehlt Meier noch das geeignete Distributionsnetz. «Ich bin bloss ein Schoggizwerg», witzelt er. Doch gab es bereits spannende Gespräche und Kontakte, so zu Starbucks-CEO Howard Schultz (64).

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