Nadine Vinzens Beruf ist wichtiger als Kinder
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Nadine Vinzens:Nadine Vinzens Beruf ist wichtiger als Kinder

Nadine Vinzens zum Muttertag
«In meinem Leben ist kein Platz für ein Kind»

Egoistin, sie weiss nicht, was sie verpasst, sie solle doch nicht so tun. Dies und mehr hört die einstmals schönste Schweizerin auf ihre Aussage, dass sie keine Kinder will.
Publiziert: 10.05.2019 um 23:22 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2020 um 13:18 Uhr
Flavia Schlittler (Text), Daniel Kellenberger (Fotos)

Während heute viele Kinder fleissig basteln und zeichnen, um am morgigen Muttertag das Mami zu beschenken, ist dies etwas, das Nadine Vinzens (35) nie erleben wird – weil sie nicht will. «In meinem Leben ist kein Platz für ein Kind», sagt sie so offen wie gelassen. «Schon als Mädchen habe ich nicht gerne mit Puppen gespielt. Einmal erhielt ich einen Bäbiwagen, da habe ich geweint; Lego wären mir lieber gewesen.»

Der Wunsch, einst Mutter zu sein, kam bei ihr nie auf. «Ich bin sicher, dass ich auch mit 80 nicht zurückblicke und denke, es wäre doch schön gewesen.» Die biologische Uhr hörte sie zwar ticken, doch nicht bei sich, sondern bei ihrem Ex-Mann, dem US-Punkmusiker Neshawn Hubbard (42). «Als wir vor 15 Jahren zusammenkamen, wollten wir beide keine Kinder. Irgendwann keimte bei ihm der Wunsch dann doch auf und wurde immer stärker. Und damit die Hoffnung, dass es mir auch so ginge», so die Churerin. «Das ist aber nie passiert – und war mit ein Grund, wieso wir uns getrennt haben.»

Ihre Eltern hätten gerne ein Enkelkind

Mit ihrer Aussage, dass sie kein Kind möchte, provoziert die Ex-Miss-Schweiz und kämpft gegen Vorurteile. «Ich muss mir immer wieder sagen lassen, ich hätte keine Ahnung, würde falsche Prioritäten setzen, das Schönste verpassen, und ich sei eine Egoistin.» Dabei finde sie, «Mütter, die zwar Kinder haben, aber keine Zeit für sie, sind deutlich egoistischer, als ich es bin.»

Als Kind bekam Ex-Miss-Schweiz Nadine Vinzens einen Puppenwagen. Da habe sie geweint – Lego wären ihr lieber gewesen.
Foto: Daniel Kellenberger
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Ihre Eltern hätten ihren Wunsch akzeptiert, frei von familiärer Verantwortung als DJane und Schauspielerin zwischen Chur und Miami zu tingeln. «Klar sagten sie mir auch schon, ein Enkelkind wäre schön. Es gab aber diesbezüglich zum Glück nie ein Krisengespräch zwischen uns.»

Gut aussehende, tolle Männer treibe die Singlefrau mit ihrem Wunsch nach Kinderfreiheit immer wieder in die Flucht. «Viele schwärmen schon beim ersten Date von einer eigenen Familie, die sie bald gründen möchten.» Die Situation dann bei Kerzenschein: betretenes Schweigen und ein schnelles Tschüss. «Das ist der Preis, den ich zahle. Der Lohn dafür ist meine Freiheit, die ich nicht hergeben werde. Um nichts in der Welt.»

Nadine Vinzens ist nicht alleine

Mit dem Wunsch, ihren Lebensweg ohne eigenes Kind zu gehen, ist Vinzens bei weitem nicht alleine. Gemäss Bundesamt für Statistik leben mit rund 38 Prozent in Zürich und 35 Prozent in Basel die meisten kinderlosen Frauen in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren. «Viele sehen keine gute Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren», bilanziert das Bundesamt. Oder wie Nadine Vinzens es ausdrückt: «Ich habe keine Kinder, weil ich keine will.»

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