«Ihr seid nicht alleine»
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Cvijetic zu ihrem Burnout:«Ihr seid nicht alleine»

Ostschweizer Influencerin Dijana Cvijetic
Wegen Burnout lässt sie sich in eine Klinik einweisen

Sie crashte jede Reality-Trash-Show, kämpfte um die Schönheitskrone. Doch für die St. Galler Influencerin Dijana Cvijetic heisst es nun, zu sich selbst zu schauen. Unter dem Druck ist sie zusammengebrochen. Nun holt sie sich Hilfe.
Publiziert: 22.12.2022 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2022 um 13:10 Uhr
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Sie flog hoch und fiel tief. Für ihren Drang nach Ruhm und Anerkennung hat sich die St. Galler Influencerin Dijana Cvijetic (28) selbst verloren. Vor fünf Jahren nahm sie in der philippinischen Hauptstadt Manila an der Wahl zur Miss Universe teil. Obwohl sie unter den 86 Mitbewerberinnen nicht unter die ersten 13 kam, war es für sie ein Sieg, es überhaupt in die Riege der weltweit Schönsten geschafft zu haben, wie sie damals gegenüber Blick sagte.

Danach erfand sie sich neu. Sie veränderte sich optisch für ihre Selbstoptimierung. Liess sich die Lippen aufspritzen, die Wangen wurden kantiger, die Zähne wurden neu, sie färbte ihr Haar hellblond und zeigte sich immer erotischer. Die Ostschweizerin glich ihr Äusseres dem von TV-Reality-Star Kim Kardashian (42) an. Vor zwei Jahren tingelte sie durch deutsche Trashs-TV-Shows wie «Kampf der Realitystars», «Like Me - I'm Famous» und «Love Island».

Auf Instagram folgen ihr rund 150'000 Fans

Letzteres brachte ihr nicht nur eine neue Liebe, die Anfang Sommer nach zwei Jahren jedoch in die Brüche ging, sondern auch viele Follower auf Instagram: Mittlerweile sind es rund 150'000. Mit der Bekanntheit verdiente sie durch ihre TV-Aufritte und Werbeverträge plötzlich im monatlichen fünfstelligen Bereich.

Ex-Miss-Universe-Kanditatin und «Love Island»-Star Dijana Cvijetic aus St. Gallen leidet an einem Burnout.
Foto: Zvg
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Wie es in ihr, die lange nicht nur an einer seltenen Darmkrankheit litt, sondern auch in der Liebe nur Pech hatte, aussieht, schrieb sie kürzlich in einem Hilfeschrei auf ihrer Social-Media-Plattform mit den Worten: «Wie lange noch Burnout? Wie lange noch heulen? Wie lange noch 2022, das mich komplett auseinandergenommen hat? Wie lange soll ich das alles noch ertragen?» Sie habe von ihrer Internet-Community sehr viele motivierende, liebe Reaktionen auf ihre Ehrlichkeit erhalten, was sie sehr aufbaue.

Während acht Tagen kam sie kaum aus dem Bett

Denn seit zehn Monaten leide sie unter kompletter Erschöpfung und Depressionen. «Ich kam während acht Tagen kaum aus dem Bett, habe kein Tageslicht ertragen. Es war ein Albtraum, ich leide schon viel zu lange unter einem Burnout», sagt sie zu Blick. Sie habe in letzter Zeit versucht, sich selbst Gutes zu tun. «Ich ging in den Wald, um durchatmen zu können, an den See, um zu lesen.»

Doch die Probleme hätten sie immer wieder eingeholt. «Ich kann nicht Nein sagen, das ist mein grösstes Problem», so das Model. «Ich habe versucht zu funktionieren, war immer für alle da, habe alles gemacht für alle, doch wer tut das für mich?». Sie sei erschöpft, immer Erwartungen erfüllen zu wollen, zu denken, sie müsse. «Ich stand für mich nie an erster Stelle, das möchte und muss ich in einem gesunden Verhältnis lernen.»

Nächstes Jahr soll «supergut» werden

Im Januar lässt sie sich deshalb in eine Schweizer Reha-Klinik einweisen, für einen Monat. «Es stehen viele Gespräche und Atemtherapie an», sagt sie und ergänzt: «Ich weiss, dass es mir guttun wird. Ich mich Schritt für Schritt in mein Leben zurückkämpfe und dann in meinem Tempo wieder Vollgas gebe.» Dann wolle sie an weiteren TV-Shows teilnehmen, an ihrer Influencer-Karriere feilen und vielleicht doch noch ihrer grossen Liebe begegnen.

«Es kommt, wie es muss. Ich hoffe nur, das nächste Jahr wird nicht wie dieses, sondern einfach supergut. Wenn ich andere dazu motivieren kann, auch Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es einem nicht gut geht, bringt mein schwerer Weg im besten Fall auch anderen die Hoffnung zurück, nie aufzugeben.»

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