René Rindlisbacher nach Suff-Crash in berühmter Gesellschaft
Die Promille-Promis der Schweiz

Es ist fahrlässig, unüberlegt und gefährlich! Dennoch gibt es auch unter den Schweizer Prominenten immer wieder Kandidaten, die sich betrunken hinters Steuer setzen.
Publiziert: 02.04.2018 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
Will nach Promille-Unfall mit dem Autofahren aufhören: Komiker René Rindlisbacher.
Foto: zvg
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«Ich glaub, ich höre mit dem Autofahren auf!» Diese Konsequenz zog René Rindlisbacher (54) gestern aus dem Frontal-Crash, den er am 26. März alkoholisiert verursacht hat. Wie «Tele M1» berichtete, wurden im Blut des Komikers 0,9 Promille festgestellt, er musste seinen Führerschein abgeben. 

Damit reiht sich Rindlisbacher in eine illustre Runde von Schweizer Berühmtheiten ein, die betrunken am Steuer erwischt wurden. 

Den wohl höchsten Wert erreichte Vujo Gavric (31). Dass er im Dezember 2013 bei einer Polizeikontrolle 0,8 Promille im Blut hatte, war ihm keine Lehre. Denn 2014 wurde er erneut angehalten, dieses Mal sogar mit 1,84 Promille!

Wetterfrosch im Promille-Hoch

Auch Thomas Bucheli (56) war im Promille-Hoch. 2016 endete ein vergnüglicher Männerabend für den SRF-Wetterfrosch in der Polizeikontrolle. Das Ergebnis: 1,22 Promille Alkohol im Blut, eine bedingte Geldstrafe von 6000 Franken und eine Probezeit von zwei Jahren.

Etwas weniger bunt trieb es Annina Frey (37), auch wenn die «Glanz & Gloria»-Moderatorin einen grossen Rummel um ihre Polizeikontrolle verursachte. Anfang November 2010 wurde Frey angehalten und schimpfte danach über die Stadtpolizei Zürich. «Ich wurde umzingelt, angeschnödet und zurechtgewiesen», wütete Frey in einem Blog-Post. Dabei hatte der angeordnete Blas-Test eindeutig ergeben, dass die TV-Frau 0,55 Promille im Blut hatte und damit über der Toleranzgrenze von 0,5 lag. Frey musste ihren Mini stehen lassen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren.

Besonders übel endete eine Suff-Fahrt für U20-Fussball-Natispieler Vasilije Janjicic (20). Der Sportler baute im Februar 2018 mit 0,64 Promille im Blut in Hamburg einen Unfall: Mit 170 km/h und ohne Führerschein will er beim Elbtunnel die Spur wechseln, dabei übersieht der HSV-Youngster einen Toyota und crashte. Jetzt läuft ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung. Und wegen eines neuen Paragrafen im Strafgesetzbuch, der Raser-Delikte schärfer bestraft, drohen ihm gar fünf Jahre Gefängnis!

Auch Politiker sind keine Vorbilder

Die Nicht-Beachtung der Verkehrsregeln ist auch unter unseren Politikern verbreitet. Beinahe notorisch bekannt dafür ist Filippo Lombardi (61). Der CVP-Politiker und Ständerat geriet 2005 während eines Überholmanövers ins Schleudern und krachte seitlich in ein anderes Auto – mit 0,6 Promille im Blut. Zuvor musste er bereits fünf Mal seinen Ausweis wegen Verkehrsdelikten abgeben.

Die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz (39) geriet im Dezember 2016 Zickzack-fahrend und alkoholisiert in eine Polizeikontrolle. Im Blut hatte sie 1,92 Promille.

Besondere Brisanz hatte der Fall, weil die Vizepräsidentin der Partei und der Bundeshausfraktion mitten in der Nacht SVP-Bundesrat Guy Parmelin (58) informierte. Amaudruz habe in einem Moment starker Verunsicherung halt Zuspruch eines ihr sehr nahen Freundes gesucht, redete sie nachher ihr Anwalt raus, der Genfer FDP-Nationalrat Christian Lüscher (54).

Genützt hats nichts: Vergangenen Dezember wurde Amaudruz wegen Trunkenheit am Steuer zu einer bedingten Geldstrafe (von 100 Tagessätzen zu 450 Franken – auf drei Jahre Bewährung, weil die Nationalrätin noch nicht vorbestraft war ) sowie zu einer Busse von 9000 Franken verurteilt. 

SVP-Nationalrat Erich Hess (37) fuhr im Mai 2009 mit 0,9 Promille im Auto seines Parteikollegen Thomas Fuchs (51) und knallte damit in ein entgegenkommendes Auto. Er kam mit ein paar Prellungen und Schnittwunden davon, musste aber das Billett abgeben. 

Und Thomas Burgener (63), Walliser Ex-SP-Staatsrat und Hobby-Winzer, fuhr 2006 mit seinem VW Lupo bei Lausanne gegen eine Baumulde. Der Atemtest der Waadtländer Polizei ergab einen Pegel von 1,5 Promille, Burgener musste seinen Fahrausweis abgeben. (klm/num)

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