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Schweizer Hollywood-Legende Marthe Keller war coronakrank
«Der Tod soll noch lange wegbleiben»

Die Schweizer Hollywood-Legende Marthe Keller machte eine schwere Corona-Erkrankung durch. Heute ist die legendäre Schauspielerin wieder gesund – und gefragter denn je.
Publiziert: 02.09.2020 um 23:23 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2021 um 20:48 Uhr
Patricia Broder

Sie ist einer der wenigen Schweizer Hollywood-Stars: die gebürtige Baslerin Marthe Keller (75), unsterblich geworden mit ikonischen Werken wie «Der Marathon-Mann«. Als wir sie gestern zur Premiere ihres neuen Films «Schwesterlein» in Zürich treffen, verkörpert sie pure Lebensfreude und sieht blendend aus. Die Zeit scheint an der Grande Dame, die mit Kino-Giganten wie Marlon Brando (†80), Dustin Hofmann (83) oder Al Pacino (80) drehte, spurlos vorbeigegangen zu sein.

Undenkbar, dass Keller noch vor kurzem eine schwere Lungenerkrankung durchmachte: «Ich hatte im Januar Corona», sagt Keller zu BLICK. «Am Anfang dachte man, es sei eine Lungenentzündung. Doch ein späterer Test schaffte Gewissheit, dass ich an Covid erkrankt war.»

«Ich dachte mehrmals, ich müsse sterben»

Der Verlauf war heftig. «Ich bekam keine Luft mehr, dachte mehrmals, ich müsse sterben. Doch ich hatte wie immer Glück», sagt Keller. Sieben Monate lang begibt sich die Schauspielerin in ihrem Haus in Verbier VS in Selbstquarantäne, um sich gesundheitlich zu erholen – mit Erfolg. «Heute bin ich gesund, auch die Entschleunigung hat mir sehr gut getan.»

Machte eine schwere Corona-Erkrankung durch: Der Schweizer Hollywood-Star Marthe Keller. «Ich hatte im Januar Corona», sagt Keller zu BLICK. «Am Anfang dachte man, es sei eine Lungenentzündung. Doch ein späterer Test schaffte Gewissheit, dass ich an Covid erkrankt war.»
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Die Charakterdarstellerin ist gefragter denn je. Gleich zwei ihrer neuen Filme kommen aktuell in die Schweizer Kinos. Gestern Abend feierte «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat (49) und Véronique Reymond (49) Premiere. Der Film erzählt die Geschichte der Theaterautorin Lisa (Nina Hoss) und ihres schwer an Krebs erkrankten Zwillingsbruders Sven (Lars Eidinger). Marthe Keller spielt die Mutter, die mit der Situation ihres Sohnes überfordert ist. «Es hat mir irrsinnigen Spass gemacht, mal nicht die brave, spiessige Frau zu spielen», sagt Keller. «Sondern eine, die sich schlampig anzieht, raucht und trinkt.»

«Al Pacino ist mein Mann»

Ende der 1970er-Jahre war Keller sieben Jahre lang mit Al Pacino liiert. Noch heute ist sie mit dem Star-Schauspieler eng verbunden. «Wir telefonieren jeden zweiten Tag zusammen. Al ist mein Mann», sagt sie. «Seit wir kein Liebespaar mehr sind, sind wir noch viel enger zusammen. Er weiss alles von mir, und ich weiss alles von ihm. Auch das, was andere nicht wissen.»

Auf ihre über 50 Jahre dauernde Karriere blickt sie gelassen zurück: «Ich habe nie etwas gewollt, das war wohl mein Erfolgsgeheimnis. Das fanden sie in Hollywood toll, und ich bekam die grossen Rollen.» Mit der Bilanz ist sie zufrieden: «Ich habe das Leben gelebt, von dem ich geträumt habe.»

Ans Aufhören denkt Marthe Keller noch lange nicht: «Mit dieser Premiere geht es wieder los, das Leben», sagt sie und betont, dass sie heute Corona-negativ sei. Was bleibt, ist die Angst vor einer zweiten Ansteckung und die Erfahrung mit einer tödlichen Krankheit: «Ich schätze das Leben heute noch mehr und geniesse jeden Tag», sagt Keller: «Und der Tod, der soll weiterhin weit wegbleiben von mir.»

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