«Ich liebe dich, Roger»
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Uriella im «Talk Täglich»:«Ich liebe dich, Roger»

Talkmaster Roger Schawinski über Uriella
«Sie war absolut angstfrei»

Die Gespräche zwischen dem damaligen «Talk täglich»-Gastgeber Roger Schawinski (73) und Sektenführerin Uriella (†90) in den 90er- Jahren sind legendär. Hier schildert er, was sein erster Eindruck war und wie er Uriella erlebt hat.
Publiziert: 26.02.2019 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2019 um 13:46 Uhr
Roger Schawinski hatte in den 90er Jahren oft Uriella zu Gast in seiner Sendung.
Foto: DUKAS
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Interview: Flavia Schlittler

Die Gespräche zwischen dem damaligen «Talk täglich»-Gastgeber Roger Schawinski (73) und Sektenführerin Uriella (†90) in den 90er- Jahren sind legendär. Hier schildert er, was sein erster Eindruck war und wie er Uriella erlebt hat.

BLICK: Wie haben Sie Uriella wahrgenommen, als Sie sie zum ersten Mal gesehen haben?
Roger Schawinski:
Ich wusste gleich, dies ist eine absolut ungewöhnliche Person. Die musste ich einfach ins Fernsehen bringen.

An welche Szene mit ihr denken Sie noch heute mit einem Lachen zurück?
An ihr übertriebenes Lachen, als ich sie darauf ansprach, dass sie nach ihrem Sturz vom Pferd auf den Kopf Gott gesehen habe.

Bei welchen Aussagen haben Sie sie ernst genommen und bei welchen überhaupt nicht?
Ernst genommen habe ich sie nie. 

Was hat Sie an Uriella beeindruckt?
Sie wusste, dass 99 Prozent der Zuschauer über sie lachen würden. Aber sie hatte es auf das restliche Prozent abgesehen. Dort hoffte sie auf neue Jünger.

Wie kritisch standen Sie ihr und ihrer Sekte gegenüber?
Gegenüber Sekten bin ich generell skeptisch. Zumindest war Uriellas Sekte nicht gewalttätig.

Hatten Sie je das Gefühl, sie wolle Sie für ihre Sekte rekrutieren?
Nie.

Was denken Sie: Worin liegt die Faszination, die sie auf viele ausübte – oder war es etwas anderes?
Sie war wirklich absolut angstfrei, stellte sich allen Fragen, ohne böse zu werden.

Was konnten Sie von ihr lernen?
Dass das Showbusiness sehr viele Facetten hat.

Und was sie von Ihnen?
Keine Ahnung. Sie machte mir immer Komplimente und brachte kleine Geschenke mit.

Werden Sie bei der Abdankung dabei sein?
Eher nicht. 

Victor Giacobbo über Uriella

Es ist mehr als 20 Jahre her, dass Satiriker Viktor Giacobbo (67) in seiner Show «Viktors Spätprogramm» Sektenführerin Uriella († 90) zu sich einlud. In einer seiner Paraderollen, als Kultfigur Fredi Hinz – ein Drögeler, der immer auf der Suche nach «Stutz» für die Notschlafstelle ist.

Uriella empfängt er mit einem Plastiksack und beginnt sein Gespräch mit: «Sie sind ja wie Martina Hingis vom Ross gefallen.» – «Präzis auf den Kopf», kichert Uriella. «Und dann hat es angefangen?», fragt Hinz. «Und dann hat es angefangen», bestätigt Uriella und lacht laut. Hinz sagt zu ihr, sie sei ja das Sprachrohr Gottes, und will wissen, ob sie das Rohr bei sich habe. Auch da lacht Uriella herzhaft. Rückblickend sagt Viktor Giacobbo zu BLICK: «Sie war freundlich und – egal, was man ihr sagte – komplett schmerzfrei.» Und ergänzt: «Ich schaute sie an und dachte, sie sieht aus wie eine Hochzeitstorte.» 

Es ist mehr als 20 Jahre her, dass Satiriker Viktor Giacobbo (67) in seiner Show «Viktors Spätprogramm» Sektenführerin Uriella († 90) zu sich einlud. In einer seiner Paraderollen, als Kultfigur Fredi Hinz – ein Drögeler, der immer auf der Suche nach «Stutz» für die Notschlafstelle ist.

Uriella empfängt er mit einem Plastiksack und beginnt sein Gespräch mit: «Sie sind ja wie Martina Hingis vom Ross gefallen.» – «Präzis auf den Kopf», kichert Uriella. «Und dann hat es angefangen?», fragt Hinz. «Und dann hat es angefangen», bestätigt Uriella und lacht laut. Hinz sagt zu ihr, sie sei ja das Sprachrohr Gottes, und will wissen, ob sie das Rohr bei sich habe. Auch da lacht Uriella herzhaft. Rückblickend sagt Viktor Giacobbo zu BLICK: «Sie war freundlich und – egal, was man ihr sagte – komplett schmerzfrei.» Und ergänzt: «Ich schaute sie an und dachte, sie sieht aus wie eine Hochzeitstorte.» 

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