«Es war zwei Jahre lang eine Tortur»
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Eva Nidecker über die Pandemie:«Es war zwei Jahre lang eine Tortur»

TV-Star Eva Nidecker erlebte 2021 ihr «Schicksalsjahr»
Neue Liebe, neuer Job, neues Glück!

TV-Moderatorin Eva Nidecker erzählt SonntagsBlick, wie sie während der Pandemie als Unternehmerin an ihre Grenzen kam, warum sie sich nach sieben Jahren Beziehung von ihrem Partner Flurin getrennt hat und wer der neue Mann in ihrem Leben ist.
Publiziert: 06.03.2022 um 01:01 Uhr
Interview: Patricia Broder

So strahlend hat man Eva Nidecker (41) wohl noch nie gesehen. Als die TV-Moderatorin uns in ihrem Zürcher Fitnessstudio Open Ride in Zürich empfängt, hat der Bundesrat gerade bekannt gegeben, dass fast sämtliche Pandemie-Massnahmen aufgehoben werden – auch Masken- und Zertifikatspflicht in Fitnessstudios. «Eine Freudennachricht! Das ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Wir heissen ja schliesslich Open Ride und wollen deshalb auch offen für alle sein», sagt die Baslerin und nimmt das dauernd klingelnde Telefon ab. Kein Zweifel: Nicht nur Nidecker, sondern auch ihre Fitness-Kunden freuen sich über die Lockerungen.

Eva Nidecker, man sieht Ihnen die Erleichterung an. Sie hatten kurz vor Beginn der Pandemie Ihr eigenes Fitnessstudio eröffnet. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Eva Nidecker: Es war ein riesiger Kraftakt, und zwar auf allen Ebenen. Ich erlebte Härtefallverordnung, Kurzarbeit. Ich war plötzlich eine Unternehmerin, die 21 Löhne und eine teure Miete zahlen musste. Eine aufwühlende Zeit, in der ich nie zur Ruhe kam.

Haben Sie es manchmal bereut, dass Sie für Ihr Studio Ihren TV-Job an den Nagel gehängt hatten?
Nein. Wir haben etwas sehr Schönes zusammen erschaffen, und mein Team und ich sind in dieser Zeit wie eine Familie zusammengewachsen. Natürlich gab es Momente, in denen ich mich am liebsten kurz ausgeklinkt hätte. Aber es war wichtig, dass ich es durchgezogen habe. Die Krise hat mich unglaublich stark und zuversichtlich gemacht.

TV-Star Eva Nidecker erlebte 2021 ihr Schicksalsjahr: Neben einem Krankheitsfall in der Familie kam sie wegen Corona als Neu-Unternehmerin an ihre Grenzen und trennte sich von ihrem Partner Flurin.
Foto: Thomas Meier
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Nicht nur im beruflichen Leben, auch in Ihrem privaten hat sich seit Beginn der Pandemie viel verändert.
Das kann man sagen. Ich habe mein Unternehmen ja zusammen mit meinem Ex-Freund Flurin aufgebaut. Doch die Pandemie und unser Unternehmen haben unsere Beziehung verändert. Was zur Folge hatte, dass wir uns nach sieben gemeinsamen Jahren vergangenen Sommer getrennt haben.

Was war der Grund für Ihre Trennung?
Das Unternehmen hat eine gewisse Schwere in unsere Beziehung gebracht, die wir vorher nicht kannten. Bei mir kam noch die ALS-Erkrankung eines Familienmitglieds dazu – eine schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems. Das hat mich sehr beschäftigt. Meine Leichtigkeit war dahin, und es ging einfach nicht mehr. Wir konnten uns gegenseitig nicht mehr glücklich machen. Aber das Schöne ist: Flurin bleibt Teilhaber von Open Ride, und wir sind heute gute Freunde. Übrigens sind wir beide bereits wieder vergeben (lacht).

Sie sind frisch verliebt?
Das bin ich! Er heisst Raffael, ist Vater dreier Kinder, arbeitet in einer Zürcher Brauerei, und wir kennen uns bereits seit 17 Jahren.

Aus Freundschaft wurde also Liebe?
Genau. Wir waren vorher beide immer in einer Beziehung. Als wir dann letzten Sommer beide Single waren, hat es plötzlich gefunkt. Ich bin sehr glücklich. Raffael gibt mir viel Kraft. Und das Schöne ist: Er und mein Ex, Flurin, verstehen sich ebenfalls blendend.

Sie haben es vorher angesprochen: Ein schwerer Krankheitsfall hat Ihre Familie erschüttert und bewegt Sie immer noch.
Ja, das tut er. Aber der Krankheitsfall hat auch viel bewirkt in mir. Durch ihn habe ich gelernt, meine Energien besser zu schützen. Mir zu sagen: Sei dankbar, dass du gesund bist, liebe und lebe dein Leben! In diesem Schicksalsjahr habe ich erkannt, was und welche Menschen ich in meinem Leben will – im privaten wie auch im beruflichen.

Vom Mikrofon ins Fitnessstudio

Eva Nidecker wurde 1980 in Basel geboren. Bereits während ihres Publizistikstudiums arbeitete sie als Moderatorin bei Tele Basel, beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und bei diversen Privatsendern. Später baute Nidecker als Programmleiterin den Radiosender Energy Basel auf, wo sie auch regelmässig am Mikrofon zu hören war. Seit 2016 moderiert sie die jährliche Live-Übertragung der Basler Fasnacht und die SRF-Dok-Serie «Liebesleben». Ende 2019 eröffnete Nidecker, die von 2005 bis 2008 mit Musikproduzent Roman Camenzind verheiratet war, mit Open Ride ihr erstes Fitnessstudio. Nidecker lebt seit ihrer Studienzeit in Zürich.

Eva Nidecker wurde 1980 in Basel geboren. Bereits während ihres Publizistikstudiums arbeitete sie als Moderatorin bei Tele Basel, beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und bei diversen Privatsendern. Später baute Nidecker als Programmleiterin den Radiosender Energy Basel auf, wo sie auch regelmässig am Mikrofon zu hören war. Seit 2016 moderiert sie die jährliche Live-Übertragung der Basler Fasnacht und die SRF-Dok-Serie «Liebesleben». Ende 2019 eröffnete Nidecker, die von 2005 bis 2008 mit Musikproduzent Roman Camenzind verheiratet war, mit Open Ride ihr erstes Fitnessstudio. Nidecker lebt seit ihrer Studienzeit in Zürich.

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Apropos Job: Seit kurzem arbeiten Sie neu auch selber als Trainerin. Heisst das, Sie geben jegliche TV-Arbeit auf?
Alles bis auf die Fasnacht (lacht). Ich werde dieses Jahr wieder die SRF-Sendungen zur Basler Fasnacht moderieren, auf die ich mich schon sehr freue. Ansonsten macht es mir wirklich Spass, als Trainerin zu arbeiten. Ich habe mich inhouse dazu ausbilden lassen und unglaublich grosse Freude daran, die Leidenschaft für diesen Sport an andere weiterzugeben. Neben meinem Open Ride in Zürich plane ich, dieses Jahr eine weitere Filiale in Basel zu eröffnen.

Bei der Studio-Eröffnung in Zürich erklärten Sie, dass Indoor Cycling so intensiv wie Sex ist – sehen Sie das heute noch so?
Unbedingt. Natürlich ist diese Aussage mit Humor zu geniessen, aber ich sehe durchaus Parallelen. Nicht umsonst habe ich eine unserer Klassen Climax, also zu Deutsch Höhepunkt, getauft. Dadurch, dass wir laute, basslastige Musik in unseren Klassen spielen, fühlt sich das Velo-Training sehr körperlich, sinnlich und sexy an. Einmal ist während des Unterrichts sogar eine Bondage-Künstlerin aufgetreten. Ich finde es wichtig und gut, Grenzen zu durchbrechen und über sämtliche Formen von Sex zu reden – vor allem auch als Frau.

Wie meinen Sie das?
Uns Frauen wird die Sexualität so oft abgesprochen. Nach der Menopause sowieso. Dabei haben wir ebenfalls eine blühende Sexualität, die es zu entdecken und anzuerkennen gilt. Ich habe zum Beispiel heute ein viel erfüllteres Sexualleben als mit Mitte 20. Natürlich hat das wohl auch damit zu tun, dass ich frisch verliebt bin (lacht).


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