Angefangen hat alles mit einem bettelnden Mädchen, dem Hannes Schmid (77) in Thailand begegnete. Die Kleine kam aus Kambodscha und wurde von ihrer eigenen Familie entstellt – damit sie beim Betteln mehr Geld verdiente. Das war der Wendepunkt im Leben des Schweizer Fotografen, der schon die grössten Rockstars und berühmtesten Models vor der Linse hatte und mit seinen Werbefotos des Marlboro-Cowboys Kult wurde. «Ich habe von heute auf morgen mein Leben umgekrempelt», erzählt Schmid.
Er gründete das Hilfswerk Smiling Gecko und kaufte gemeinsam mit einem kambodschanischen Gründungspartner neun Hektar Land ausserhalb der Hauptstadt Phnom Penh. Darauf entstand zuerst eine Schule, denn, so Hannes Schmid: «Bildung ist der einzige Weg, der längerfristig aus der Armut führt. Nur so haben diese Kinder später die Chance auf einen Job und auf finanzielle Unabhängigkeit.»
«Wir sehen an die Dinge heran, aber nicht dahinter»
Eine Smiling-Gecko-Unterstützerin der ersten Stunde ist Moderatorin Viola Tami (43), die vor kurzem «MusicStar – Die Revival-Show» präsentierte. Sie besuchte Hannes Schmid und sein Projekt erstmals 2017 und zeigt sich heute noch tief berührt von diesem Besuch: «Die Armut, aber auch die Herzlichkeit und die Dankbarkeit dieser Menschen kann einen nicht kaltlassen. Ich habe das Gefühl, in der Schweiz sind wir oft etwas blind. Wir sehen an die Dinge heran, aber nicht dahinter. Das ist hier anders. Man bräuchte nicht einmal Augen. Man fühlt das Elend.»
Jetzt, sieben Jahre später, reiste die TV-Moderatorin erneut nach Kambodscha, um Hannes Schmid bei der Eröffnung eines Kulturzentrums zu unterstützen. Was sich seit ihrem letzten Besuch getan hat, erfüllt Viola Tami mit grossem Erstaunen: Aus den neun Hektar Fläche sind mittlerweile 150 geworden. Smiling Gecko beherbergt neben der Schule Landwirtschaftsbetriebe, Nutztier- und Fischzuchten, eine Schreinerei, Schlosserei, Bäckerei, Metzgerei, diverse Küchen, sowie das Ferienresort Farmhouse Resort. Und neu eben ein Kulturzentrum, welches zur Erhaltung und Förderung der lokalen Kultur beitragen soll.
30'000 Menschen leben von Smiling Gecko
«Eigentlich habe ich den Campus nach dem Vorbild des Dorfes, in dem ich aufgewachsen bin, gebaut», meint Hannes Schmid lachend. Wobei die Grössenverhältnisse das Original mittlerweile um einiges übersteigen: Stein SG im Toggenburg zählt keine 500 Einwohnende. Von Smiling Gecko leben inzwischen direkt oder indirekt gut 30'000 Menschen. Das grosse Ziel ist, dass sich der Campus durch die Einnahmen aus dem Hotel und der Landwirtschaft irgendwann selbst finanziert. «Leider hat uns Corona diesbezüglich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Über drei Jahre lang lag alles brach. Deshalb sind wir nach wie vor auf Spenden angewiesen», sagt Hannes Schmid.
Viola Tami zeigt sich indes von den Begegnungen mit den Menschen vor Ort, allen voran den Kindern, zu Tränen gerührt: «Ihre Herzlichkeit, Offenheit und Dankbarkeit ist herzerwärmend. Und was Hannes hier macht, berührt mich tief. Er kann sich meiner Unterstützung immer sicher sein.»
Infos und Spendemöglichkeiten zu Smiling Gecko auf: www.smilinggecko.ch
