Wirt Pietro di Stefano trauert um Udo Jürgens
«Zum Brunch hatte er noch Rührei mit Speck»

Er war einer der letzten, der Udo Jürgens († 80) lebend sah. Pietro di Stefano (43) ist Pächter des Restaurants Ochsen in Tägerwilen TG. «Udo besuchte uns regelmässig. Er war ein treuer Kunde», erzählt der Italiener.
Publiziert: 23.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:32 Uhr
Von Silvana Guanziroli

Auch an diesem Sonntag kehrte der Entertainer mit seiner Lebenspartnerin Michaela Moritz (44) und seinem Chauffeur Billy Todzo (63) im Ochsen ein. «Udo hatte bei uns seinen festen Tisch im hinteren Teil des Lokals», so di Stefano. «Sie kamen gegen zwölf Uhr zum Brunch, er ass Rührei mit Speck und Weissbrot. Es hat ihm gut geschmeckt.» Dazu trank Udo Jürgens einen Milchkaffee.

Nur wenige Stunden später stirbt der grosse Musiker an akutem Herzstillstand. Bei seinem Besuch im «Ochsen» habe Jürgens tatsächlich schon etwas angeschlagen gewirkt, erzählt di Stefano. «Sein Gesicht war  bleich. Deswegen machte ich mir schon ein bisschen Sorgen.» Denn Jürgens war für den Koch mehr als nur ein gewöhnlicher Gast. «Udo war ein wahnsinnig netter Mensch. Einmal durfte ich sogar mit seinem Bentley eine Runde fahren», so di Stefano. Nachdenklich fügt er an: «Wenn man mit ihm redete, hatte er immer ein Lächeln im Gesicht.»

Udo Jürgens’ Tod nimmt den Wirt sehr mit. «Udo wollte in nächster Zeit häufiger vorbeikommen», sagt er. «Er frühstückte gerne spät, wir sollten ihm dafür jeweils um die Mittagszeit ein Buffet herrichten.»

Di Stefano wird den beliebten Sänger in bester Erinnerung behalten. Noch kann er es aber nicht fassen, dass er nicht mehr wiederkommt. «Seine letzten Worte waren: Ich freue mich auf den nächsten Besuch – und ich wünsche dir schöne Weihnachten, Pietro.»

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