«Wolkenbruch»-Star Joel Basman erklärt seine wunderliche Welt
Rilke, Boxerhandschuhe und Nirvana

Er ist der momentan erfolgreichste Schauspieler der Schweiz: Joel Basman (28) landete mit «Wolkenbruch» den Schweizer Kino-Hit des Jahres. Jetzt verrät er im BLICK, was ihn antreibt.
Publiziert: 08.12.2018 um 00:19 Uhr
Joel Basman trägt gerne selbst entworfene Anzüge.
Foto: Thomas Lüthi
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Dominik Hug

Schon mehr als 200'000 Schweizerinnen und Schweizer haben in den letzten Wochen «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» gesehen. Der Film von Michael Steiner (49) gehört damit zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres. Hauptdarsteller Joel Basman (28) erklärt, wie er tickt. Wovon er träumt. Und was er immer dabei hat.

Lieblingsgedicht: «‹Der Panther›» von Rainer Maria Rilke (1875–1926). Das löst in mir immer wieder sehr viel aus. Es ist so unglaublich auf den Punkt gebracht und für jeden verständlich. Wie ein verdammt guter Popsong!»

Boxhandschuhe: «Ich nenne sie Bonnie und Clyde. Sie halten immer zusammen. Gute Handschuhe sind fast so wichtig wie das richtige Training.»

Musik: «Ich bin wieder einmal bei ‹Nevermind› von Nirvana am Abfeiern. Mir sind aber auch Alben wie ‹Infamous› von Mobb Deep sehr wichtig. Hip-Hop spielte in meinem Leben einen wichtigeren Teil als Rockmusik.» 

Ring: «Ohne meinen Aussersihl-Ring von Lesunja fühle ich mich nackt. Ich habe ihn vor einiger Zeit von der Juwelier-Besitzerin bekommen und mich sehr geehrt gefühlt, ihn als Botschafter in die Welt hinaustragen zu dürfen.»

iPad: «Mein Büro. Hier sind alle meine Drehbücher drauf. Früher hatte man einen 40 Zentimeter dicken Stapel Papier, in dem die verschiedensten Versionen der Drehbücher steckten. Heute werden sie einfach digital überarbeitet.»

Nackenkissen: «Für einen guten und geraden Schlaf im Sitzen. Und damit der Kopf nicht auf der Schulter eines Fremden landet.»

Kleider: «Ich habe immer einen Basman-Anzug dabei. Man weiss nie, wann man schöne Kleider braucht. Und wenns ein selbst entworfener Anzug ist, macht das Tragen noch mehr Spass.»

Beats-Kopfhörer: «Um dem Alltag während der Reisen ein wenig zu entkommen. Diese habe ich als Geschenk von den «Wolkenbruch»-Machern bekommen. Die kennen meine Bedürfnisse.»

Lieblings-Regisseur: Michael Steiner. Mit ihm habe ich nebst «Wolkenbruch» auch «Mein Name ist Eugen» (2005) und «Sennentuntschi» (2010) gedreht. Wir gehen oft gemeinsam boxen. Er ist ein super Typ! Ich würde aber auch gerne mal mit Martin Scorsese, Thomas Vinterberg, Tim Burton, Steven Spielberg, Quentin Tarantino und etwa 100 anderen Regisseuren arbeiten.»

Lebensmotto: «Da habe ich eine Eigenkreation: Wer anderen eine Grube gräbt, sollte nicht mit Steinen werfen. Oder: Bleibe kindisch, hungrig und stets demütig.»

Lieblingsfilm: Auf meinem Beamer läuft gerade der britische Gangster-Thriller «Layer Cake» aus dem Jahr 2004. Zum vielleicht 200. Mal!»

Lieblingsort: «Ich bin im Herzen immer 8004. Das ist die Postleitzahl vom Zürcher Kreis vier. Dieser Stadtteil hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, aber er gibt mir immer noch ein Gefühl der Heimat. Vor allem, wenn ich aus dem 8er-Tram am Helvetiaplatz steige und zum Kleider-Geschäft meiner Eltern gehe.»

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