«Wort zum Sonntag» feiert Jubiläum
Das zweitälteste SRF-Format wird 70

Seit Juni 1954 läuft das «Wort zum Sonntag» und ist hinter der «Tagesschau» die älteste ständige Sendung des Schweizer Fernsehens. Sie entsteht in Zusammenarbeit mit den drei Landeskirchen. Das Jubiläum wird diesen Samstag mit einer kurzen Sondersendung gefeiert.
Publiziert: 06.06.2024 um 19:08 Uhr
|
Aktualisiert: 06.06.2024 um 19:11 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_720.JPG
Jean-Claude GalliRedaktor People

Neben der «Tagesschau» ist das «Wort zum Sonntag» das zweitälteste TV-Format von SRF, das ununterbrochen ausgestrahlt wird. Am 6. Juni 1954 lief erstmals die Sendung «Zum heutigen Sonntag». Vier Jahre später erhielt das Format seinen heutigen Namen. Als eigentlicher Erfinder gilt Fernseh-Pionier Walter J. Ammann (1917–2005). 

Anfänglich noch am Sonntag ausgestrahlt, bekam die vierminütige Sendung 1980 ihren heutigen Sendeplatz zwischen «Tagesschau» und Samstagabend-Unterhaltung. Früh traten auch bekannte Figuren wie Pfarrer Ernst Sieber (1927–2018) auf. Inhaltlich ist die Sendung als rund vierminütiger theologischer Kommentar zum Zeitgeschehen konzipiert.

Das «Wort zum Sonntag» wird in enger Zusammenarbeit mit den drei Landeskirchen organisiert. Aus den Vorschlägen der Kirchen wird alle zwei Jahre ein neues, konfessionell gemischtes Team von fünf Personen zusammengestellt.

Die aktuellen Sprecherinnen und Sprecher der Sendung «Wort zum Sonntag», von links: Lenz Kirchhofer, Ines Schaberger, Ruedi Heim, Manuel Dubach und Lea Wenger-Scherler.
Foto: SRF/Marion Nitsch
1/11

Aktuelles Quintett seit 2022 am Start

Das aktuelle Team ist seit Oktober 2022 tätig und besteht aus zwei Frauen und drei Männern. Als reformierte Frau ist die Berner Pfarrerin Lea Wenger-Scherler (34) dabei. Ihr Ziel in der Sendung beschreibt sie so: «Worte suchen für das, was die Menschen bewegt. Sprache finden für das, was unaussprechlich scheint. Mit Geschichten den Glauben neu ins Bild setzen.»

Die Theologin Ines Schaberger (30), die den Kirchen-Podcast «fadegrad» leitet und Seelsorgerin in Gossau SG ist, sieht ihre Rolle so: «Ich liebe es, über die grossen Fragen des Lebens nachzudenken und Menschen zu ermutigen. Auf beides freue ich mich immer wieder beim ‹Wort zum Sonntag›.»

Der römisch-katholische Sprecher Ruedi Heim (56) ist Pfarrer in den Pfarreien St. Antonius in Bern-Bümpliz und St. Mauritius in Bern-Bethlehem. Er meint: «Ich finde die Herausforderung spannend, ausserhalb des kirchlichen Kontextes mit und zu Menschen zu sprechen. Dabei will ich die Gegenwart und das Zeitgeschehen besonders im Licht von Kunst und Geschichte kommentieren.»

«Das Leben ist ein Abenteuer»

Als evangelisch-reformierter Sprecher in der Runde ist Manuel Dubach (50), Pfarrer in der Kirchgemeinde Burgdorf BE. Er meint: «Das Leben ist ein Abenteuer. Der Glaube macht es noch spannender. Er ist für mich eine Art Geschmacksverstärker. Es reizt mich, ihn in einem neuen Kontext zu erproben.»

Lenz Kirchhofer (40) vertritt die christkatholische Kirche. Er ist Pfarrer in der Kirchgemeinde Aarau AG. «Ich entdecke immer wieder Spuren Gottes an unerwarteten Orten. Davon möchte ich den Zuschauerinnen und Zuschauern in unserer Sendung erzählen», sagt Kirchhofer.

Zum 70. Geburtstag läuft morgen Samstag eine kurze Sondersendung, in der Ines Schaberger Perlen aus dem Archiv präsentiert (SRF 1, 20 Uhr).

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?