Zürcher Regierungsrat entzieht Bewilligung
Das sagen die Künstler zur Absage des Alba-Festivals

Der Zürcher Regierungsrat hat das Alba-Festival kurzfristig abgesagt. Die Organisatoren sind bestürzt, die Künstler verständnisvoll.
Publiziert: 03.09.2021 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2021 um 19:18 Uhr
Lara Zehnder

Es ist ein schwerer Schlag für alle Festival-Fans: Der Zürcher Regierungsrat hat am späten Donnerstagnachmittag mitgeteilt, dass das diesjährige Alba-Festival coronabedingt nicht durchgeführt werden darf. Die Veranstaltung hätte dieses Wochenende zum zweiten Mal auf dem Zürcher Hardturmareal stattgefunden.

Nun hat der Regierungsrat die Bewilligung für das albanische Musikfestival kurzfristig entzogen. Eine Grossveranstaltung wie diese führe zu einer zusätzlichen Belastung für die Spitäler, weil es erfahrungsgemäss an Festivals viele Notfallpatienten gäbe. Diese Zusatzbelastung der Spitäler will der Regierungsrat in der aktuell sensiblen Situation vermeiden. Die Künstler, die aufgetreten wären, zeigen sich trotz der kurzfristigen Absage verständnisvoll.

Absage war keine Überraschung für Mc Kresha

Der Kosovo-albanische Rapper Mc Kresha (36) sagt zu Blick: «Man liest ja, was in den Medien steht und wie die Infektionszahlen steigen, deshalb war die Absage für mich keine Überraschung.» Dass die Nachricht erst 48 Stunden vor Festivalbeginn bekannt gegeben wurden, finde er zwar kurzfristig, aber er könne und müsse damit leben.

Am Wochenende hätte auf dem Zürcher Hardturmareal das Alba-Festival stattfinden sollen.
Foto: Zvg
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Ob man eine Absage mit höherer Impfbereitschaft der Besucherinnen und Besucher hätte verhindern können? «Ich bin nicht sicher. Die Zahlen steigen trotzdem. Ich bin geimpft und bekam trotzdem Corona», meint der Rapper. «Und in ärmeren Ländern ist es leider auch nicht so einfach, sich impfen zu lassen.» Wichtig sei ihm aber vor allem, dass alle gesund und wohlauf seien. «Meinen Jungs Lluni, Lyrical Son und mir tut es einfach Leid für die Fans.»

«Wir sind nicht sauer, dass das Alba-Festival abgesagt wurde»

Ähnlich sieht es das Management von DJ Regard (28, «Ride It»): «Wir sind nicht sauer, dass das Alba-Festival abgesagt wurde. Für uns ist das Leben der Menschen wichtiger, vor allem wenn die Regierungsinstanzen die Entscheidung treffen, die die Covid-Situation zu managen!» Sie hoffen, nächstes Jahr in der Schweiz auftreten zu können.

Die Organisatoren des Alba-Festivals hielten die Absage für rechtlich nicht haltbar und gingen am Freitagvormittag juristisch gegen den Zürcher Regierungsrat vor. Der Kanton und schliesslich auch das Verwaltungsgericht entschieden jedoch, dass das Festival definitiv nicht stattfinden darf.

«Ich fühle mich klar diskriminiert!»
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Wegen Absage des Alba-Festival:«Ich fühle mich klar diskriminiert!»

So begründete der Regierungsrat die Absage

Der Regierungsrat hatte zuvor erklärt, dass das Alba-Festival sich «primär an eine stark betroffene Community richtet». Erkenntnisse aus dem Contact Tracing des Kantons Zürich wie auch das Update der Covid-Science-Taskforce hätten gezeigt, dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit Covid-19 infiziert haben. «Daraus lässt sich schliessen, dass die Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe zu tief ist, um in der derzeitigen epidemiologischen Lage eine solche Grossveranstaltung verantworten zu können», so der Zürcher Regierungsrat.

Das sagen Politiker
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Alba-Festival abgesagt:Das sagen Politiker
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