«Alle wollten meinen Mickey»
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Moira Musio aus Bülach:Zürcherin ist der neue Stern am Kunsthimmel

Zürcherin Moira Musio ist der neue Stern am Kunsthimmel
«Alle wollten meinen Mickey»

Mit ihren Pop-Art-Bildern im Comic- und Neon-Stil erobert Moira Musio die internationale Kunstszene. Dabei begann ihre kreative Karriere erst vor etwa eineinhalb Jahren auf dem Fussboden ihres Elternhauses.
Publiziert: 04.07.2021 um 16:05 Uhr
Patricia Broder

Die Zürcherin Moira Musio (29) ist derzeit die aufstrebendste und angesagteste Künstlerin der Schweiz. Die Pop-Art-Bilder des ehemaligen Models mit italienischen Wurzeln finden im In- und Ausland reissenden Absatz. Musio wird mit Anfragen überhäuft, zehn bis zwanzig Bilder verkauft sie pro Monat. Eines ihrer bunten Pop-Art-Werke kostet zwischen 500 und 20'000 Franken. Musios Markenzeichen ist ihr Mickey-Mouse-Bild mit den daran hinunterlaufenden Neonfarben. «Ich kann es immer noch kaum fassen», kommentiert Musio ihren schnellen Erfolg. «Ich lebe wirklich meinen Traum.»

Erste Skulptur entstand auf dem Holzboden ihrer Eltern

Erst vor etwas mehr als eineinhalb Jahren, im Herbst 2019, wandte sich die gelernte Detailhandelsfachfrau der Kunst zu. «Ich sah mir eines Abends einen Dokumentarfilm über die Künstlerin Niki de Saint Phalle an», erklärt Musio, die damals nach dem Tod ihres geliebten Hundes ihren Job gekündigt hatte und bei ihren Eltern lebte. «Plötzlich packte es mich: Ich begann auf dem teuren Holzboden meiner Eltern Zeitungspapier auszubreiten und meine erste Pappmaché-Skulptur zu basteln.» Aus den Skulpturen wurden innert Tagen schliesslich Bilder. «Ich hatte stets diesen Mickey-Mouse-Kopf vor Augen, über den Farben verlaufen», so Musio. «Also malte ich ihn.» Das Bild produzierte sie erst digital und bemalte es anschliessend mit Lackfarben. Dann lud sie es auf ihr Instagram-Profil hoch, und es wurde über Nacht zum Hit. «Ich hatte bereits am nächsten Tag drei Bestellungen. Alle wollten meinen Mickey!»

Schon wenige Wochen später konnte die Nachwuchskünstlerin von ihrer Kunst leben. Bei ihrer ersten Ausstellung im Zürcher Club Vior waren Musios Bilder innert drei Stunden ausverkauft. Dabei sorgt sie mit ihren knallig bunten Neon-Werken, die oft Disney-Charaktere und Sujets aus der Popkultur zeigen, auch bei namhaften Brands wie Porsche, Panerai, Oris und Mumm Champagner für Furore. Die Edelmarken reissen sich darum, mit der jungen Schweizer Künstlerin zusammenzuarbeiten. Musios Pop-Art-Bilder hängen zudem im Hotel Mama in Zermatt VS oder in der Kaiser-Galerie in Hamburg (D).

Die Zürcherin Moira Musio ist die derzeit aufstrebendste und angesagteste Künstlerin der Schweiz.
Foto: Philippe Rossier
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Musio präsentiert ihre Kunst demnächst auf Mykonos

Im nächsten Monat präsentiert sie ihre Kunst einen Monat lang auf der angesagten griechischen Partyinsel Mykonos. «Ich freue mich schon riesig darauf», so Musio, die bei der letzten Ausstellung in Genf spontan auch ihre Jeans bemalt hat. «Ständig wollte mir jemand meine Hosen abkaufen», sagt sie lachend und fügt an: «Meine Kunst ist meine Liebe, mein Leben. Sie hat mich befreit. Und für mich gibt es nichts Schöneres, als den Menschen mit meinen Bildern Freude zu bereiten.»


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