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«Grosskatzen und ihre Raubtiere»
Die wahnwitzigste Dokumentation auf Netflix

Die Geschichte, die «Grosskatzen und ihre Raubtiere», auch bekannt als «Tiger King» erzählt, ist unglaublich – und trotzdem wahr. Die Doku-Serie ist in Zeiten der Coronakrise genau die richtige Ablenkung.
Publiziert: 25.03.2020 um 08:51 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2020 um 08:19 Uhr
Manuel Kellerhals

Löwen, Elefanten, Crystal Meth, Auftragsmorde, Giftschlangen, Rednecks, FBI-Undercover-Aktionen, Betrug, sektenartige Kulte, Gehirnwäsche, Country-Musik, Tiger-Attacken, Intrigen, Drogen-Deals.

Während auch nur einer dieser Begriffe genug Material für eine Doku-Serie liefern würde, bringt die Geschichte von «Grosskatzen und ihre Raubtiere» (Auf Englisch: «Tiger King») sie alle unter einem Hut. Und das Besondere daran ist: Diese Story ist wahr.

Joe Exotic ist wie eine Quentin-Tarantino-Figur

Die sieben Folgen der Netflix-Doku-Serie drehen sich um den US-Amerikaner Joseph Maldonado-Passage (55), besser bekannt als Joe Exotic. Der selbsternannte «Tiger-König» führte jahrelang einen der grössten Privat-Zoos der USA. Joe Exotic ist ein einzigartiger Charakter, der sich auch in einem Film von Quentin Tarantino (56) nicht schlecht machen würde.

Einen Mann wie Joe Exotic dürfte es auf der Welt nur einmal geben.
Foto: Netflix
1/10

Seine Vokuhila-Frisur gehört ebenso zu ihm wie sein treuer Revolver, seine Hemden aus goldener Seide und seine 187 (!) Grosskatzen. Als der Redneck eine jahrelange Fehde mit der ebenso exzentrischen Möchtegern-Tierschützerin Carole Baskin (58) beginnt, nimmt das Unglück seinen Lauf.

Alle Wendungen von «Grosskatzen und ihre Raubtiere» aufzuzählen, wäre nicht nur schade, sondern würde auch den Rahmen sprengen. In jeder Folge klappt einem die Kinnlade aus Neue runter. So sehr, dass der Fakt, dass ein verschuldeter Redneck irgendwo im Hinterland von Oklahoma 187 (!) Tiger und Löwen besitzt, plötzlich das Normalste an der Geschichte ist.

Spätestens dann, als Exotic gleichzeitig seine zwei Freunde, die beide über 20 Jahre jünger als er sind, mit einem Revolver an der Hüfte und Cowboy-Hut auf dem Kopf heiratet, kennt die Doku kein Halten mehr. Minütlich stellen sich neue Figuren vor, die so überdreht wirken, dass man sich schwer vorstellen kann, auf dem selben Planeten wie sie zu leben.

Kreative Erzählweise

Doch eine gute Story ist bei einer Dokumentation nicht alles. Die Erzählweise ist oft ebenso wichtig. Auch hier kann die Netflix-Doku punkten. Filmemacher Eric Goode erzählt die abstruse Geschichte mit genau der kreativen Energie, die sie braucht und findet die perfekte Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Wenn ein schwergewichtiger Stripclub-Besitzer am Ende der Doku versichert, dass die Story um Joe Exotic noch weitergehen wird, und danach zu «Eye of the Tiger» mit einem Jetski in den Sonnenuntergang fährt, will man Goode applaudieren.

«Grosskatzen und ihre Raubtiere» ist genau die Ablenkung, die die Welt zurzeit braucht. Denn diese Doku-Serie ist so wahnwitzig, dass man sogar die Coronakrise für eine Weile vergisst.

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