So verzückte der Weltstar die Fans in Zürich
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Best-of des Swift-Tages:So verzückte der Weltstar die Fans in Zürich

So phänomenal war das erste Konzert von Taylor Swift im Letzigrund
Stars, Glitzer und das Verwirrspiel ums Hotel

Taylor Swift ist der grösste Show-Star der Welt – ihre zwei Konzerte in Zürich, die Events des Jahres in der Schweiz. So lief die erste Show.
Publiziert: 09.07.2024 um 22:28 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2024 um 08:16 Uhr
Das erste von zwei Taylor-Swift-Konzerten im Letzigrund ist Geschichte.
Foto: Marco Masiello
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Benno Tuchschmid
Benno TuchschmidCo-Ressortleiter Gesellschaft

Um 19.08 Uhr taucht sie aus dem Bühnenboden auf und sagt etwas, das wie «Grüezi» klingt, ins Mikrofon – und im Zürcher Letzigrund-Stadion beginnt mit dem Song «Miss Americana & the Heartbreak Prince» die Pop-Show des Jahrzehnts. Der grösste Star der Welt spielt in der Schweiz – auf dem absoluten Zenit seines Erfolgs: Das passiert selten. 1967, die Rolling Stones im Hallenstadion. Vielleicht noch Bob Marley, 1980.

2024 heisst die wichtigste Musikerin der Welt Taylor Swift (34). Ihre Karriere dauert zwar schon fast 20 Jahre. Doch erst seit 2020 nimmt ihr Erfolg ein Ausmass an, das sie in die Kategorie von Elvis, den Beatles, Michael Jackson und Madonna katapultiert. 8 Nummer-1-Alben in den USA innert 4 Jahren, die ersten 14 (!) Plätze in den US-Single-Charts im vergangenen Mai. Die Kulmination der Taylor-Swift-Manie aber ist «The Eras Tour». Gestartet im März 2023 und noch bis Ende Jahr dauernd, ist es jetzt schon die erfolgreichste Tour der Geschichte. Über eine Milliarde Dollar spielte «The Eras Tour» bisher ein.

Taylor Swift eröffnet ihr Zürcher Konzert
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Der Letzigrund bebt:Taylor Swift eröffnet ihr Zürcher Konzert

Prinz William, Paul McCartney, Roger Federer

In Zürich spielt Swift Show Nummer 113 und 114. Fast 100’000 Tickets wurden verkauft. Für eines der kleinsten Stadien der Tour. Wie ein Magnet ziehen Swifts Shows auf der ganzen Welt Berühmtheiten in ihren Bann. In London tanzen Prinz William (42) und Paul McCartney (82) zu ihren Hits, und hier in der Schweiz huldigt ihr «King» Roger Federer (42), der sich auf einem VIP-Stehplatz etwas hüftsteif zu «Shake It Off» bewegt.

Frühaufsteherin wurde belohnt

Unter den Zehntausenden von Fans war sie offenbar die Erste und Schnellste! Noémi aus Lausanne VD verkündete auf Tiktok stolz, dass sie der allererste Swiftie im Letzigrund war. Seit 6 Uhr morgens wartete sie vor dem Eingang.

Wie sie Blick erzählt, ist sie alleine angereist. Doch ein Swiftie fühlt sich selten einsam. In Zürich hat sie sofort neue Bekanntschaften aus den USA, aus Kanada und der Schweiz gemacht.

«Es ist bereits mein neuntes Taylor-Swift-Konzert dieses Jahr – aber zum allerersten Mal hab ich es in die vorderste Reihe direkt ans Gitter geschafft.» Zuvor besuchte Noémi die Konzerte in Paris, Lyon und im schottischen Edinburgh.

Unter den Zehntausenden von Fans war sie offenbar die Erste und Schnellste! Noémi aus Lausanne VD verkündete auf Tiktok stolz, dass sie der allererste Swiftie im Letzigrund war. Seit 6 Uhr morgens wartete sie vor dem Eingang.

Wie sie Blick erzählt, ist sie alleine angereist. Doch ein Swiftie fühlt sich selten einsam. In Zürich hat sie sofort neue Bekanntschaften aus den USA, aus Kanada und der Schweiz gemacht.

«Es ist bereits mein neuntes Taylor-Swift-Konzert dieses Jahr – aber zum allerersten Mal hab ich es in die vorderste Reihe direkt ans Gitter geschafft.» Zuvor besuchte Noémi die Konzerte in Paris, Lyon und im schottischen Edinburgh.

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Das Geheimnis ihres gigantischen Erfolgs aber sind nicht die Celebritys, es ist ihre einzigartige Verbindung zu den Fans. Sie nennen sich Swifties, ihren Liebling nennen sie Tay Tay. Während weibliche Megastars wie Beyoncé, Céline Dion oder Madonna eine fast göttliche Distanz zu ihren Anhängern zelebrieren, ist Taylor so etwas wie die beste Freundin ihrer Fans.

In Songs wie «All Too Well», «You Belong With Me» und «We Are Never Ever Getting Back Together» besingt sie auch in Zürich ganz subjektiv die verschiedenen Stadien der Liebe – und die ganze Welt kann es nachvollziehen. Fast so, als würde es die beste Freundin ihrer Clique erzählen.

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Professor für Kulturwissenschaft und Swift-Experte Jürg Glasenapp (53) bezeichnet Swifts Welt als Gegenentwurf zur harten, supermaskulinen Realität, die von Typen geprägt wird wie Donald Trump, Wladimir Putin und Elon Musk. «Eine Welt, in der Freundschaftsbänder und Freundlichkeit dominieren und in der alle willkommen sind», sagt Glasenapp.

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Alles glitzert

Auch in Zürich glitzern im Publikum fluoreszierende Armbänder, die je nach Song die Farbe wechseln und im Takt blinken. Glitzern tun auch die vielen Pailletten-Kleider der Swifties und das Make-up sowie Swifts Kleider, designt von Versace, Robero Cavalli, Christian Louboutin und weiteren grossen Marken. In manchen Gesichtern glitzert auch der Schweiss. Es ist ein brütend heisser Abend. «Ihr habt so lange in dieser Hitze auf mich gewartet», sagt Swift. «Thank you.»

In Zürich feiert Swift zusammen mit ihren Fans die verschiedenen Phasen ihrer Karriere. «Ihr werdet heute Musik aus 18 Jahren an einem Abend hören, wie klingt das?», der Jubel ist ohrenbetäubend. Die gerade mal 34-jährige Swift steht schon fast 20 Jahre auf der Bühne – und liefert Hits. Über 40 sind es am Ende des Abends. Die Höhepunkte: «Cruel Summer», «I Knew You Were Trouble» und «Blank Space». Die Swifties danken es ihr mit Jubel, Schweiss und Tränen.

Swiftzerland

Die Swift-Mania reicht weit übers Stadion hinaus – das Konzert sprengt Dimensionen. Schon einen Tag vor dem Konzert standen Hunderte von Swift-Fans an – vor einem Verkaufspunkt für offizielle Fan-Waren. Ganze Strassenblocks um das Stadion blieben für das Konzert gesperrt. Auch die Stadtpolizei Zürich sagt: «Im Zusammenhang mit einem Konzert ist es bisher sicherlich der grösste Anlass.»

Aus der Schweiz wird Swiftzerland – und Zürich ist seine Hauptstadt. Auch am Mittwoch, wenn das zweite Konzert stattfindet.

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Verwirrspiel um Hotel

Ausserhalb des Letzigrunds blieb Swift schwer zu fassen. Bis am Abend war unklar, wo der Superstar übernachtet. Zwar reservierte ihre Entourage gleich das ganze Mandarin Oriental Savoy am Zürcher Paradeplatz, doch gesichtet wurde da nur ihre Crew. Das Verwirrspiel passt. Wie kein anderer Star des 21. Jahrhunderts lässt sie ihre Fans über Social Media und ihre von Lebensschmerz und -freude geprägten Texte an ihrem Alltag teilnehmen – während sie sich den Medien komplett verschliesst. Das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» schrieb vor kurzem, es sei leichter, den amerikanischen Präsidenten zu treffen als Taylor Swift.

Im Letzigrund aber ist sie da. Ganz nah bei ihrer Swiftie-Familie. Als die Show nach drei Stunden zu Ende geht, ist der Himmel dunkel. Und die beste Freundin der Welt verschwindet.

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